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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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solchen Hunger
hab’ ich!“
    „Hahaha, da bist du kaum mal einen Tag lang
unterwegs und schon meinst du zu wissen, was Hunger ist, Julian!“
    Einer der Männer drosch dem jungen Ritter
unsanft auf die Schulter und lachte laut, als ein ersticktes Husten zur Antwort
kam. Wütend setzte Julian seinen Bierkrug ab und rieb sich mit dem Unterarm über
den Mund.
    „Schlag mir noch mal auf den Rücken, während ich
trinke und mein nächstes Bier geht auf deine Kosten!“
    „Jetzt sei nicht beleidigt! Dir schadet’s nich’,
ein bisschen weniger zu saufen, Mann! Du verträgst eben nichts, was du uns am
Hochzeitsfest deiner Schwester in aller Ausführlichkeit bewiesen hast!“ Wieder
ertönte schallendes Grölen, doch dieses Mal mischten sich auch die anderen
Männer des Trupps mit ein.
    Erik war das alles egal.
    Er konnte nicht teilhaben an ihrem Frohsinn,
schlurfte sein Bier lieber in aller Stille.
    Er hatte sich noch nie viel aus Freundschaften
gemacht, schon gar nicht, wenn sie bei Bier und der nachfolgenden
Besinnungslosigkeit entstanden und es ging ihm verflucht noch mal auf die
Nerven, dass er hier in dieser verlotterten Schenke hockte, wo er zur gleichen
Zeit daheim im Schloss oder in der Stadt gute Unterhaltung hätte finden können.
    Er sehnte sich nach den weichen Schenkeln eines
der Mädchen aus dem ‚Roten Fuchs’, oder nach Lily aus der angrenzenden Müllerei.
Lily hatte die größten Brüste der Stadt, - so sagte man, … war recht hübsch
anzusehen und tat, was man ihr sagte, wenn man sie nur glauben ließ, ihr
Traumprinz wäre erschienen.
    „Hey Erik! Schwebst du gedanklich schon wieder
durch die Betten der leichten Mädchen?“, drang ihm eine rauchige Stimme
entgegen, woraufhin er etwas verwirrt blinzelte.
    „Ich kann’s an deinem Gesicht sehen! Komm, setz
dich zu uns! Uns alle ereilt das gleiche Schicksal! Weit und breit kein saftiges
Weib! Es sei denn du willst die fette Köchin hier beehren.“
    Erik kniff seine Augen zusammen und schlug
plötzlich mit der Faust auf den Holztisch, dass der Inhalt seines eigenen
Bierkruges munter schwappte.
    Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, in die
erstaunt starrenden Augen der umgebenden Männer zu blicken.
    Weshalb nur versuchten sie es immer wieder?! –
Ihn mit ihren dreckigen Scherzen zu sich in die Runde zu ziehen, auf die er nun
wirklich verzichten konnte.
    Dass sie mit ihren Vermutungen bezüglich seiner
Gedanken richtig lagen, verdrängte er in jenem Moment, versuchte es wenigstens,
dass er sich nicht noch mehr über sie ärgerte.
    Woher sollten sie wissen, wie es ihm ging?!
    Und von wegen sie litten mit ihm!
    Und überhaupt konnte er Duncans heimliches
Grinsen in seiner kleinen abgeschiedenen Ecke nicht ausstehen!
    Weshalb machten sie sich eigentlich nie über ihn lustig?! Er bot doch die gleiche Angriffsfläche wie er selbst. Auch er nahm nicht an ihrem heimelichen Beisammensein teil, doch irgendwie gelang
es diesem Mistkerl verflucht noch mal immer, sich unsichtbar zu machen, während
er dennoch anwesend war.
     
    Erik schob seinen Stuhl nach hinten, dass es
quietschte und eilte mit stapfenden Schritten durch die Schenke.
    Am besten, er würde sich schlafen legen.
    Auf halbem Weg jedoch schlug er plötzlich einen
Haken und näherte sich Duncan in raschem Tempo.
    Mit Nachdruck stützte er einen Arm auf die
Tischplatte vor seinem Gegenüber und stierte ihm offen ins Gesicht.
     
    „Wenn es dir so viel Freude bereitet, dich über
die primitiven Worte der Männer zu freuen, solltest du dich vielleicht zu ihnen
gesellen, statt hier in deiner kleinen abgeschiedenen Ecke zu weilen und mich
mit deinem süffisanten Grinsen zu belästigen!
    Und überhaupt hättest du dir bei der Wahl
unserer Unterkunft ruhig etwas mehr Mühe geben können, MacNoénn! In diesem Loch
stinkt’s nach Pferdemist und wenn ich daran denke, dass ich womöglich sogar
darin schlafen muss, werde ich misslaunig!“
    „Ich dachte, das wärst du bereits“, gab Duncan
ruhig zur Antwort und hielt Eriks stechenden Blicken stand, ohne mit der Wimper
zu zucken.
    „Weich mir nicht aus! Es ist eine Zumutung, uns
in der Scheune schlafen zu lassen! Die Bewohner des Dorfes hatten genug Zeit,
uns ihre Zimmer zu räumen! Du bist einfach unfähig, Junge!“
    „Einige Bewohner dieses Dorfes schlafen selbst
im Stroh! Du kannst dein Nachtlager auch gerne im Freien aufschlagen, wenn dir
das lieber ist! Und morgen früh siehst du dich vielleicht

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