Ashes to Ashes (German Edition)
hier erst einmal
richtig um und sagst mir, in welchem Haus du gerne geschlafen hättest! Es gibt
nämlich nur eine Handvoll und die quellen bereits von Dörflern über. Die
Familien sind groß, Junge !“ Das letzte Wort betonte er abfällig und er
hoffte, dass sich Erik ebenso über diese Betitelung ärgerte, wie Duncan es
selbst tat.
„Wo ist der Prinz?“
„Ist nach draußen gegangen!“
„Nah, vermutlich war ihm euere dumme Heiterkeit
auch zuwider!“
„Vielleicht auch dein säuerliches Gesicht. Es
ist keine Freude, es ansehen zu müssen, weißt du!“
„Wenigstens ihm hättest du ein besseres
Quartier suchen können!“
„Er ist als einer von uns unterwegs, nicht als
Prinz! Dann kann er auch mit uns nächtigen. Er beschwert sich übrigens nicht so
viel wie du!“
„Was soll das heißen?“
„Hör zu, Erik! Ich habe keine Lust, hier noch
lange mit dir zu diskutieren! Warum legst du dich nicht schon schlafen und lässt
mir meinen Frieden?!
Dann musst du wenigstens später nicht den
schnarchenden Singsang der Kerle zum Wiegenlied nehmen, nur hin und wieder ein
Pferdeschnauben!“
Erik kniff misstrauisch die Augen zusammen, als
seine Lippen zu beben begannen.
/Hast du dich nicht mehr im Griff, Erik? Was
wirst du tun? Ich sehe, wie du unschlüssig bist, ob du dich jetzt einfach
abwenden sollst oder mir zum Nachtgruß noch die Faust aufdrückst…/
Erik entschied sich für ersteres und kehrte
seinem Gegenüber einfach den Rücken zu, bevor er die Schänke breitbeinig
verließ.
Duncan wartete noch einen Augenblick, bevor er
sich ebenso erhob.
„Hey, Männer!“, rief er in die Runde.
„Keine anzüglichen Bemerkungen wegen der Köchin
des Hauses mehr, verstanden?!“
Damit verschwand auch er hinaus in die
sternenklare Nacht.
***
Es klopfte zweimal an der Tür. Ohne dass Gabriel
zum Eintreten aufgefordert hatte, erschien David wenig später, seine Augen von
einem Funkeln erfüllt, welches der Prinz nur zu gut kannte.
„Du hast mich rufen lassen?“, begann David, weil
Gabriel trotz seiner Anwesenheit stumm blieb und ihn lediglich scharf von oben
bis unten musterte.
Es erschien ihm beinahe abschätzig, aber er
hatte sich schon so oft in Gabriels Gesten und Mimik getäuscht, dass er auch
jetzt diesen Einfall mit einem unsichtbaren Schulterzucken abtat.
„Habe ich das?“, erwiderte der Prinz mit spitzer
Zunge, woraufhin er sich den letzten Schluck seines Rotweines in die Kehle
kippte.
„Da muss ein Irrtum vorliegen, David! Ich kann
mich nicht erinnern, nach dir geschickt zu haben!“
O wie köstlich war der verstörte
Gesichtsausdruck seines Freundes! Ein tollender Kampf zwischen Unglauben, Trotz
und wunder Verletzlichkeit…
„Es ist Nacht, Gabriel!“
„…“
„…“
„Gut zu wissen! Ich dachte, der Hahn hätte
soeben gekräht!“
„Es gibt hier keine Hähne!“
„Nur einen Gockel, der aufgeblasen in mein
Gemach stolziert und mir berichtet, dass es Nacht ist!“
Gabriel beobachtete mit dem Instinkt eines
Habichts das unsichere Zucken in Davids Mundwinkel. Womöglich wusste er nicht
recht, ob er sich über ihre kleine Unterhaltung amüsieren oder sich darüber
empören sollte. Aber schließlich fasste er sich wieder. Gabriel liebte es, vor
dem Liebesakt kleine Spielchen zu spielen und wenn dies ein neues war, dann
wollte David sich nur zu gerne darauf einlassen. Wer wusste schon, was ihn noch
erwarten würde. Und eben diese Ungewissheit trieb eine unbändige Glut in seine
Lenden, die seinen Schritt anschwellen ließ.
Er begann erneut: „Du batest mich auf dein
Gemach. – Zur Nacht!“
„Zu welchem Zweck sollte ich das getan haben?“
Dieses Mal flatterte ein geisterhaftes Grinsen
über Davids Gesicht, verfing sich, bis es beinahe zu einer grotesken Maske
erstarrte.
„Nun…“, hauchte er endlich in das Schweigen des
Raumes, während das Rascheln seines seidenen Gewandes erklang, als er es
behutsam zu Boden gleiten ließ und dem Prinzen jeden Zoll seines männlichen
Körpers offenbarte.
„… Weil du dir vielleicht etwas nehmen willst,
das nur ich dir geben kann!“
Gabriel grinste breit und stellte langsam sein
leeres Glas auf dem hölzernen Tisch ab, bevor er sich den Kragen lockerte und
auf seinen Freund zulief.
- Mit behänder Geschmeidigkeit, so leise wie
Davids eigener Schatten und ebenso nahe.
David fröstelte, als Gabriels heißer Atem über
seine Haut strich, denn erst jetzt
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