Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
Vom Netzwerk:
und ebenso unangenehme Stimme ins Ohr. Am liebsten hätte er kräftig
ausgeholt und Erik zum Schweigen gebracht. Stattdessen versuchte er ihn mit
einem lästigen Handwedeln zu verscheuchen, als wäre er eine Schmeißfliege.
    „Denk nicht, dass du länger liegen bleibst als
ich, Kerl! Steh endlich auf!“, bohrte sich Eriks Bariton erneut in Duncans Hirn,
bis er schließlich nachgab und sich seufzend erhob.
    Er ignorierte das feindliche Siegesgrinsen
seines Gegenübers, hielt stattdessen nach dem Prinzen Ausschau und suchte seine
Umgebung ab, bis er endlich auf ein sanftes Blau stieß, welches ihm aufmunternd
zulächelte. Und sogleich schwand die Müdigkeit aus seinen Gliedern. Wenigstens
für einen Augenblick, als er sich Christen langsam näherte und sich dabei an
einigen Männern vorbei schob, die ihm in den Weg huschten.
     
    „Guten Morgen!“, grüßte der Ritter und hätte
ewig in das ebenmäßige Weiß von Christens wunderschönem Gesicht starren können,
ewig in sein schwarzes Haar, welches bereits säuberlich sortiert dem leichten
Luftzug folgte, der durch die geöffnete Stalltür strömte.
    „Wie hast du geschlafen?“
    „Wie ein Murmeltier! Und du? … Hast du dich in
der Nacht gestoßen? Deine Wange ist ganz blau!“, bemerkte Christen im selben
Atemzug, während er ohne zu denken nach Duncans Gesicht fasste und die Hand dann
ebenso schnell zurück zog, als hätte er sich verbrannt.
    Der Prinz hatte recht! Seine Haut schmerzte,
dort, wo sie sich über den Knochen spannte.
    Und noch während er darüber nachsinnierte, wo er
sich etwa hätte gestoßen haben können, schob sich Erik in ihr beider Blickfeld.
    „Die Männer sind bereit zum Aufbrechen. Die
Wirtin stellt uns ein Frühstück bereit und…“
    „Gut. Dann sollten wir es schnell einnehmen. Bis
zum Abend müssen wir Wellms erreicht haben“, unterbrach Christen und richtete
sich aus seiner leicht hockenden Position auf.
    „Julian! … Du lädst mit John und Robin die
Naturalien auf den Wagen! Lasst euch aber nicht über’s Ohr hauen und seht zu,
dass ihr bevorzugt bare Münzen eintreibt. Man weiß nie, was einem die Bauern
unterjubeln!“
    Damit ließ er Duncan und Erik einfach stehen,
die ihm etwas verwirrt hinterher starrten, da Christen nur selten derlei
Entschlossenheit an den Tag legte.
     
     
    So setzten sie kurz nach Sonnenaufgang bereits
ihren Weg fort. Der Tag versprach sonnig zu werden, doch jetzt reichte die Wärme
noch nicht einmal aus, um den dichten Nebel von den Feldern zu lecken, der in
zähen Schwaden über dem Boden hing.
    Christen fröstelte leicht, als sich die
Feuchtigkeit durch den Stoff seiner Kleider wühlte, um dann mit klammen Fingern
nach seinem Körper zu greifen, doch er ließ sich nach außen nichts anmerken.
    Kälte hatte er im Krieg erlebt. Eine eisige
Kälte, die weniger von der umgebenden Natur empor gekrochen war, als vielmehr
von dem Leid der Männer, welche um ihr Leben kämpften. Bei dem Gedanken daran,
wie sich ihr rotes Blut dampfend auf die harte Erde gelegt hatte, musste er fast
würgen, doch er beherrschte sich und versuchte seine Gedanken auf angenehmere
Dinge zu lenken, wie…
     
    Plötzlich drangen Stimmen zum Trupp herüber.
Zuerst dumpf und verwaschen, sie schienen zu den Schatten zu gehören, die unter
den Umrissen einer alten Ulme umher huschten.
    Christen zügelte sofort sein Pferd, während er
leise den rechten Arm hob, damit auch seine Männer aufmerksam wurden.
    „Straßenräuber?!“, hauchte Duncan dem Prinzen
leise zu, doch er erhielt lediglich ein Schulterzucken zur Antwort.
    „Zu dieser Tageszeit äußerst ungewöhnlich. Noch
dazu auf offenem Gelände“, mischte sich John ein, der die Hand gebannt an das
Heft seines Schwertes gelegt hatte.
    „Wir sollten uns langsam nähern! Bleibt dicht
beieinander und gebt auf den Wagen und die Satteltaschen Acht!“
    Duncan nickte zustimmend und ritt mit Christen
am Kopf des Trupps, Seite an Seite, während sie wachsam die Umgebung absuchten
und keinen Zoll unter ihren Augen ausließen.
     
    „Ich hab’ dir gesagt, zehn Fässer sind zu viel
für den Karren und den klapprigen Gaul! Aber es wäre ja auch etwas Neues
gewesen, hättest du wenigstens einmal auf mich gehört! Jetzt steig vom Bock oder
soll ich die gebrochene Achse allein reparieren?!“, raunte die Stimme einer
Frau.
     
    „Sieht so aus, als könnten zwei Bauersleute
unsere Hilfe gebrauchen!“, lächelte Duncan ein wenig

Weitere Kostenlose Bücher