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Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
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Reiter bereits vom Pferd gesprungen waren und
die Ware auf den eigenen kleinen Wagen hievten.
    Zufrieden schnaubte sie, auch wenn sich heimlich
ein mulmiges Gefühl in ihrem Inneren breit machte, da sie sich nicht sicher war,
ob der Trupp die Fässer als Pfand für ihre Hilfe nahm oder sie aus reiner
Freundlichkeit mittransportierte.
    Doch das konnte sie auch später noch
feststellen, wenn sie denn erst einmal das Ziel erreicht hatten…
    Also beließ sie es für jetzt bei einem
freundlichen: „Jeden Zoll, den Ihr uns mitnehmt, ist uns eine große Hilfe! Die
Stadt ist noch weit. Wir müssen nach Wellms, aber vielleicht können wir auch in
einem der angrenzenden Dörfer unterkommen.“
     
    „Wellms ist auch unser Ziel! Allerdings sind wir
gezwungen, einen kleinen Umweg einzuschlagen…“, entgegnete Duncan knapp, als er
sich zurück auf seinen Hengst schwang und Humphrey dabei beobachtete, wie er das
selbe tat, nachdem dieser den klapprigen Gaul vom Wagen abgeschirrt hatte.
     
    „Ist es gestattet, bei Euch mit zu reiten?“,
richtete sich Carol unverwandt an Duncan, welcher Christens zustimmendes Nicken
abwartete. Aber dann schenkte er der jungen Frau ein kurzes Lächeln und streckte
ihr die Hand entgegen, um ihr das Aufsitzen zu erleichtern.
    „Unser Gaul ist schon so alt, dass er es nach
all der Anstrengung nicht mehr mit zwei Reitern aufnehmen kann. Ich fürchte, er
käme keine hundert Schritte weit, ehe er seinen letzten Atemzug tut“, versuchte
sie zu erklären, während sie den Fuß in den Steigbügel klemmte und schwungvoll
hinter dem Ritter aufsaß.
    Christen beobachtete die Szene kritisch, als
fürchte er, die Fremde könne jeden Augenblick ein Messer aus dem Rock ziehen und
es Duncan in den Rücken treiben.
     
    Mit einer knappen Kopfbewegung deutete er dem
Trupp, sich wieder in Bewegung zu setzen.
     
    Eine Weile ritten sie schweigend durch die
Landschaft. Hin und wieder zügelte Duncan seinen Hengst. – Immer dann, wenn sich
Carols Arme krampfhaft klammernd um seine Taille schlossen.
    „Meinetwegen musst du nicht langsamer reiten,
Duncan!“, schmunzelte Carol ihm zu und freute sich, als er sich mit Verwunderung
halb zu ihr umwandte. Kichernd schmiegte sie ihre Wange an seinen Rücken.
    „Duncan MacNoénn, ich habe doch recht?“,
flüsterte sie ihm zu, ohne die Berührung zu lockern.
    „Sollten wir einander schon einmal begegnet
sein?“
    „Ich wusste nicht, dass ich mich so verändert
habe, dass du mich nicht wieder erkennst… Immerhin hast du mir jede Woche einen
Becher mit frischer Milch gebracht und… Du erinnerst dich wirklich nicht?“
    „…“
    „…?“
    „… Carol Ardail?“
    „Genau die!“, schnaubte sie zustimmend.
    „Ich hätte dich tatsächlich… nicht wieder
erkannt!“, gestand Duncan zögerlich, während er die Zügel ein wenig fester
umgriff.
    „Es ist ja auch schon viele Jahre her! Ich
wusste, dass du an den Hof des Königs gegangen bist, um Ritter zu werden, aber
ich wusste damals nicht, dass ich dir so wenig bedeute, dass du dich nicht
einmal verabschieden konntest…“
    Es war eine Erinnerung, die aus ihr sprach, kein
Vorwurf.
    Zu viel Zeit war inzwischen vergangen und sie
hatte den Kummer des jungen Mädchens von damals schon längst hinter sich
gelassen, wenn sich auch eine Frage tief in ihr Innerstes gebrannt haben mochte:
Warum.
    Da Duncan aber beharrlich schwieg, die Lider
gesenkt, als ginge er einem lang vergessenen Gedanken nach, lachte sie
freundlich, wobei sie seine Schulter tätschelte.
    „Keine Sorge! Deswegen bin ich dir bestimmt
nicht mehr böse, falls du das annimmst. Und es stünde mir wohl auch gar nicht
zu…“
    Ein flüchtiges Seufzen huschte über ihre weichen
Lippen.
    „Ein Ritter des Königs bist du also tatsächlich
geworden. Das Wappen steht dir!“
     
    „Duncan! Wir reiten über Tronnach und Lindun und
teilen uns in zwei Gruppen auf!“, unterbrach der Prinz ihr Gespräch, wobei er
sich für einen kurzen Augenblick an die Seite des Ritters heftete.
    „Treffpunkt ist das erste Gasthaus im südlichen
Wellms“, fuhr er fort.
    „Das ‚Gelbe Kleeblatt’?“, rief Carol erstaunt
aus. „Diese Gastwirtschaft gehört mir und meinem Mann! Es wird uns eine Freude
sein, Euch dort als Gäste begrüßen zu dürfen!“
    Am liebsten hätte sie freudig in die Hände
geklatscht, aber sie fürchtete, vom Pferd zu fallen und beließ es bei einem
leichten Lächeln.
    Schon die ganze Zeit über

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