Ashes to Ashes (German Edition)
Ritter. Innerlich protestierte er ja. Sah sie denn nicht, wie er protestierte?!
Aber vielleicht konnte sie das auch nicht, denn
er grinste nur breit und rieb sich verlegen den Hinterkopf.
„Also schön ihr beiden. Dann passt aber auf,
dass ihr nicht zu stark an den Wundrändern zieht! Und gebt Acht, dass ihr auf
die Naht kein Öl kippt!“
„Natürlich geben wir Acht! Du kannst dich auf
mich verlassen“, bekundete Sherryl mit einem freudigen Glanz in den Augen und
klatschte die Hände vor dem Körper zusammen.
Ihrem Vorhaben stand nun nichts mehr im Wege…
***
Die Nacht war kalt. Trotz der umstehenden Bäume
wand sich ein eisiger Wind über das Land.
Wir sind noch jung.
Sünde um Sünde kämpfen wir nieder,
In diesem sinnlosen Tanz
Des Ruhmes.
Kalt wie Stein,
Starrt Blut im Spiegel weißen Mondlichts,
Wo Söhne sterben,
Und ihr Lächeln welkt.
Ruhm. Ehre. Leidenschaft,
Sind alles, was uns bleibt.
Wir singen fröhlich, träumen heiter,
Denn Heimat wartet noch auf uns.
Die Heimat wartet noch auf uns.
***
„Du zierst dich doch nicht etwa vor mir? Runter
jetzt mit dem Hemd!“ Gebieterisch fuchtelte Sherryl mit ihrem Zeigefinger vor
Duncans Augen herum, zwinkerte ihm keck zu, wobei sie sich leicht nach vorne
beugte, so dass der junge Ritter gezwungen war, in ihr weites Dekolletee zu
starren. Augenblicklich wendete er die Augen ab, nestelte an den Schnüren seines
Hemdes herum. Irgendwie musste er sich doch aus dieser Situation befreien
können.
Ein seltsames Unbehagen hatte sich in ihm breit
gemacht, als er mit Sherryl die Treppe zu ihrem Schlafgemach nach oben gestiegen
war, vorbei an Friedrich und Leila, die Würfel spielend auf den untersten Stufen
saßen.
Duncan hatte die Blicke seines Freundes im
Nacken spüren können. Als er sich aber zu Friedrich umgedreht hatte, wendete
jener sofort die Augen ab.
„Ich denke, wir sollten das vielleicht doch
lieber nicht tun!“
„Jetzt zauderst du schon wieder! Komm, du hast
es mir doch versprochen!“
„Weshalb fragst du nicht Friedrich? An ihm
kannst du deine Fertigkeiten doch ebenso ausprobieren wie…“
Plötzlich legten sich Sherryls Fingerspitzen
über Duncans Lippen, ganz zärtlich… so sanft.
„Wovor hast du Angst, mein Lieber? Dass ich dir
die Wunde wieder aufreiße? Dass ich dir die Knochen breche? Setz dich einfach
hier auf die Decke…“ Sacht drückte sie ihn zu Boden.
„Es wird aber nicht lange dauern, ja?“, hakte
der junge Ritter nach, erhielt ein kaum merkbares Nicken zur Antwort.
Sherryls weiche Berührungen waren ungewohnt auf
seiner nackten Haut.
Ein Frösteln durchströmte seinen Körper, während
sie einige Tropfen des Öles auf seinem Rücken verteilte, doch schon bald wurde
ihm angenehm warm. Er hatte die Arme auf die angewinkelten Knie gestützt und den
Kopf auf ihnen abgelegt, verfolgte gedanklich jede Bewegung, die Sherryl hinter
ihm machte.
Er konnte nur das schwache Atmen der jungen Frau
an seinem Nacken spüren, hin und wieder den sanften Hauch einer ihrer
Haarsträhnen, wenn sie sich aus dem kleinen lila Band lösten, mit dem sie ihre
Mähne zusammen gebunden hatte.
Sherryl sprach nichts, sie schien sich komplett
auf ihre Bewegungen zu konzentrieren und Duncan schien es falsch, sie zu
unterbrechen. Ihm wären ohnehin kaum Themen eingefallen, die er hätte ansprechen
können um das Schweigen zwischen ihnen zu brechen. Also blieb auch er lieber
stumm.
Sherryls Hände kreisten auf seinem Rücken,
fuhren langsam die Wirbelsäule hinab und wieder nach oben, massierten die
definierte Muskulatur seiner Seiten.
Duncan konnte nicht verhindern, dass er sich
anspannte, als sie das erste Mal seine Brust berührte.
Innerlich belächelte er sich, tat es mit einem
Schulterzucken ab, denn es war so töricht, sich in diesem Augenblick peinlich
berührt zu zeigen. Ihm entging nicht, dass die junge Frau an seiner Seite
flüchtig schmunzelte, doch noch immer schwiegen sie beide - bis Sherryls Hände
plötzlich über Duncans Brustwarzen strichen. Zuerst scheinbar flüchtig, aber
weil sie immer wieder dorthin zurück kehrten, legte Duncan seine Hand um ihr
Handgelenk.
„Was tust du da, Sherryl…?“ Seine Stimme erklang
nur als schwacher Hauch. Doch er bekam nicht gleich Antwort, bemerkte
stattdessen, wie sich Sherryls weicher Busen von hinten an seinen Körper
presste, wie heftig der Atem der jungen Frau an seiner Haut
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