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Ashford Park

Ashford Park

Titel: Ashford Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Willig
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du das letzte Mal mit deinem Marquis, sagen wir, ehelich vereinigt?»
    Monate war das her. Addie wusste es, alle wussten es, von den Zofen bis zum Chauffeur. Marcus war vor langer Zeit aus Beas Bett in ein schmales Bett im Ankleidezimmer umgezogen. Ob er darin auch schlief, war eine andere Frage.
    «Lass das», schrie Bea ihn an. «Lass das ja sein.»
    «Wie zum Teufel willst du ihn überzeugen, dass es sein Kind ist?»
    Addie wartete darauf, dass Bea sagen würde, weil es seins ist. Vielleicht war das alles ein Irrtum, ein großes Missverständnis.
    «Mir wird schon etwas einfallen», sagte Bea nicht mehr so laut. «Ich sage ihm … ich sage einfach … Herrgott noch mal, Frederick, das geht dich doch gar nichts an.»
    «O doch, wenn es meines ist», entgegnete er unerbittlich. Und dann sagte er: «Heirate mich.»
    Addie wurde eiskalt. Ihr war so wie damals, als Bea ihr auf dem Teich in Ashford das Schlittschuhlaufen beibringen wollte. Sie war gestürzt und hatte auf dem Eis gelegen, keuchend, kalt bis ins Mark, über sich den Himmel, der sich im Eis spiegelte, während sich alles um sie drehte und Bea oben auf ihren Schlittschuhen Kreise zog.
    «Falls es dir entgangen sein sollte», sagte Bea mit stark zitternder Stimme, «ich bin bereits verheiratet.»
    «Aber wie lange noch?» Frederick war gnadenlos. «Wie lange wird es dauern, bis Marcus merkt, dass du das Kind eines anderen erwartest?»
    «Das wird nicht passieren», behauptete Bea trotzig, und Addie sah eine jüngere Bea vor sich, in ihrer Kleiderschürze im Kinderzimmer, die bockig mit dem Fuß stampfte und immer wieder schrie
Tu ich aber nicht, tu ich aber nicht
, während Nanny die Hände rang und schwor, Bea werde sie noch ins Grab bringen.
    «Und was wird dein Marquis sagen, wenn das Kind dunkelhaarig ist?»
    Addie konnte das Klappern der kubanischen Absätze und das Rascheln des schwingenden Rocks hören, als Bea im Zimmer hin und her ging. «Meine Mutter ist auch dunkel. Und schau dir Addie an. So etwas kommt vor. Im Übrigen wissen wir gar nicht, ob er überhaupt etwas sagen wird. Wir wissen nicht, ob es ein Junge wird. Vielleicht wird es ein Mädchen. Und vielleicht ist es von Marcus», fügte sie beinahe triumphierend hinzu. «Du weißt gar nichts.»
    «Aber du weißt es.»
    Darauf folgte eine schreckliche Stille. Addie stand wie gefroren vor der Tür, während die Stille immer drückender wurde.
    «Wenn er es merken wird …», begann Frederick.
    «
Falls
er es merkt», korrigierte Bea ihn scharf, und in Addie starb etwas, weil jetzt keine Selbsttäuschung mehr möglich war. Bea erwartete Fredericks Kind. Sie hatten sie belogen, alle beide.
    Bea hatte sie belogen.
    Der Abgrund öffnete sich unter Addie. Sie brach im Eis ein, drohte zu ertrinken. Wen hatte sie denn außer Bea? Sie hatte einen Traum von Frederick gehabt, und es hatte bitter weh getan, als er aus ihrem Leben verschwunden war, aber im Innern hatte sie immer gewusst, dass es nur ein Traum war, sosehr sie ihn auch genossen hatte. Den Verlust Fredericks konnte sie aushalten. Aber Bea zu verlieren? Bea war alles, was sie hatte, der einzige Mensch auf der Welt, dem sie vertraute und den sie liebte, der einzige Mensch, der zu ihr gehörte, auf immer und ewig.
    «Meinetwegen ‹falls›», sagte Frederick. «Falls er es merkt, wirst du dich im Nu vor Gericht wiederfinden. Sein Stolz wird es nicht zulassen, dich zu behalten.»
    «Vielleicht wird sein Stolz es aber auch nicht zulassen, es an die große Glocke zu hängen», widersprach Bea. «Vielleicht wird er es für besser halten, alles zu vertuschen nach dem Motto, es braucht ja niemand zu wissen.»
    «Da machst du aber die Rechnung ohne Bunny ffoulkes», sagte Frederick. «Sie lässt sich diese Gelegenheit bestimmt nicht entgehen. Sie wäre dumm, wenn sie es täte.» Behutsam sagte er: «Es hat keinen Sinn, Bea.»
    Addie hasste die vertraute Art, wie er mit ihr sprach. Sie hasste ihn. Sie hasste sie beide.
    «Es wäre besser für dich, mich zu heiraten.»
    «Und das hier alles aufzugeben?» Beas Stimme war schrill. «Ich bin eine Marquise. Was hast du schon zu bieten? Eine schäbige kleine Wohnung irgendwo?»
    «So schäbig hast du meine Wohnung bisher gar nicht gefunden.»
    «Ich habe ja auch nicht dort gelebt.» Flaschen klirrten, als Bea mit beiden Händen auf den Barwagen schlug. Sie atmete laut und keuchend. «Das ist doch alles vollkommen absurd. Darüber braucht man gar nicht nachzudenken. Das wird nicht passieren. Gar nichts wird

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