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Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition)

Titel: Assassine - Hüterin des Drachenbaums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wunder
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flüchtete unter einen Tisch und sah angstvoll in Aris Richtung, bis er sie erkannte. Fluchend kroch er wieder hervor und fiel ihr in die Arme. »Du Nachgeburt einer Höhlenratte! Es tut gut, dich wohlauf zu sehen, aber wenn du mir nochmal so einen Schrecken einjagst, gehe ich wieder zurück in meinen Sumpf und du kannst die Welt alleine retten.« Sein breites Grinsen nahm den Worten die Schärfe und auch Ari umarmte nun den Kindlichen. Da kam auch schon Nareil mit langen Sätzen auf sie zugesprungen. Sie war aus den oberen Stockwerken heruntergekommen. Ari hatte nie gedacht, dass ihr die Kleine so fehlen konnte, und hielt beide lange in ihren Armen.
    Nachdem die erste Wiedersehensfreude abgeklungen war, setzten sie sich an einen der Tische und Ari erzählte von ihrer Reise. Wie beschwerlich es war, unauffällig durch die Lande zu ziehen und trotzdem schnell voranzukommen. In den Monaten der Entbehrung hatte sie erst richtig zu schätzen gelernt, was sie an Mirx hatte. Erstaunlicherweise war der Weg hierher ereignislos verlaufen. Sie war auf keine Truppen, Räuber oder marodierende Schlammhautbanden, sondern nur auf paar Kaufleute getroffen. Nareil sah sie mit großen Augen an und saugte jedes Wort wie ein Schwamm in sich auf. Dabei saß sie vor ihrer großen Schwester auf dem Boden und ließ sich durch nichts ablenken, damit sie auch keinen einzigen Satz verpasste. Ari bemerkte, wie die Kleine ihr ans Herz gewachsen war, und sie schwor sich still, auf sie und Konrad aufzupassen, solange es die Götter zuließen.
    Nach einer Weile wurde sie nachdenklich und richtete ihre nächsten Worte an Konrad. »Als ich dich erschrecken wollte, hat meine Waffe nicht funktioniert, kannst du sie dir einmal ansehen?«
    Der Kindliche grinste sie frech an. »Das muss ich nicht. Es war ganz normal, dass du sie nicht aktivieren konntest. Aber sag mir, ist bei diesem Versuch noch etwas anderes … Ungewöhnliches passiert?«
    Ari zögerte ein wenig, entschloss sich dann aber, ihm von dem »Nein« zu erzählen, das sie glaubte gehört zu haben. Der Knirps nickte wissend. Immer wenn er das tat, erinnerte er an einen sehr kleinen Gelehrten. Es fehlten nur noch diese neuartigen Gläser, die halfen, besser sehen zu können und die man mit einem Gestell vor den Augen befestigte.
    »Ich habe dir doch anfangs erzählt, dass diese Waffe ein Eigenleben hat. Sie kann mit ihrem Träger reden, aber nur, wenn sie es auch möchte, und sie hat einen eigenen Willen. Das bedeutet, dass sie mitentscheidet, ob das Opfer des Assassinen würdig ist oder nicht. Oder besser ausgedrückt: Sie tötet keine Unschuldigen. Vergiss das nie. Nur die Schuldigen werden ihren Zorn zu spüren bekommen oder wenn du dich verteidigen musst. Sie ist das perfekte Mordinstrument. Um deiner nächsten Frage nach ihrer Herkunft zuvorzukommen: keine Ahnung, ich habe es nie herausgefunden. Einen gebundenen Dämon schließe ich aus, da diese immer töten wollen, das macht solche Waffen auch so immens gefährlich.« Er grinste verschmitzt und kniff ein Auge etwas zusammen, sodass sein Gesicht einen etwas geheimnisvolleren Ausdruck bekam. Gekünstelt flüsterte er: »Vielleicht wohnt ja ein Engel darin oder sogar ein Gott.« Er kicherte laut los und fiel fast vom Stuhl. Nareil stimmte mit ein und wand sich vor Lachen auf dem Boden.
    Nur Ari blieb nachdenklich. Als sich die beiden wieder beruhigt hatten, erhob sich Konrad und zupfte die Enrai am Arm. »Komm mit, ich werde dir etwas zeigen.« Er bedeutete Nareil, dass sie die Eingangstür einstweilen verriegeln sollte. Die Kleine huschte los und tat, wie ihr geheißen. Konrad und Ari stiegen währenddessen die Treppe in den Keller hinab.
    Unten angekommen war die Dunkle doch sehr erstaunt: Es handelte sich tatsächlich um einen ganz normalen Keller! Einen sehr dreckigen zwar, aber dennoch nichts Besonderes. Gerümpel stand überall herum und Fässer mit Bier und Wein waren an den Wänden gestapelt. Einige Vorräte wie große Schinken und Würste hingen von der Decke. Hier und da raschelte etwas, sicher nur Ratten auf Futtersuche. Etwas gelangweilt sah Ari Konrad an: »Toll! Ein Keller! Ich habe noch nie einen gesehen. Jedenfalls nicht einen, der so dreckig und voller Gerümpel war. Es würde mich nicht wundern, wenn wir hier den verschwundenen Kronschatz der Elfen wiederfinden.«
    Ihr zynischer Ton traf. Der Kleine legte die Stirn in Falten, stieß einen ärgerlichen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. »Nun gut, wenn du unbedingt

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