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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Altaïr setzte den ersten Schritt, dann den nächsten. Leise fuhr er seine Klinge aus und hob sie an. Glutrotes Licht tanzte über den Stahl. Den Bullen trennte jetzt nur noch ein Herzschlag vom Tod. Altaïr ging ein klein wenig in die Knie, seine Beinmuskeln traten hervor, dann sprang er, die Klinge zum Stoß hochgerissen.
    Er befand sich noch mitten in der Luft, als der Bulle herumkreiselte, viel schneller, als es ihm angesichts seiner Größe eigentlich hätte möglich sein sollen. Dabei grinste er auch noch, und Altaïr wurde klar, dass Moloch die ganze Zeit über von seiner Anwesenheit gewusst und ihn nur hatte herankommen lassen. Dann fand sich der Assassine auch schon im Griff dieser gewaltigen Arme wieder, spürte, wie eine Hand seine Kehle packte und zudrückte und ihn dabei vom Boden hochhob.
    Einen Moment lang wurde er so gehalten. Moloch stemmte ihn mit einer Hand in die Höhe, als wäre Altaïr eine Trophäe, die er auf den Stufen der Burg zur Schau stellen wollte, und er hing würgend im Griff dieser Pranke. Mit den Füßen trat er strampelnd ins Leere, seine Hände tasteten nach Molochs Panzerhandschuh und versuchten verzweifelt, den Griff dieses Monstrums zu lösen. Sein Blick begann zu verschwimmen, Schwärze kroch in sein Blickfeld. Dann schleuderte Moloch ihn davon, und er landete mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden der Kapelle. Sein Kopf prallte schmerzhaft gegen eine Fliese, und er wunderte sich, warum er noch am Leben sein durfte.
    Der Bulle wollte noch ein wenig mit ihm spielen, darum. Er hatte seinen Meteorhammer hervorgeholt und schleuderte die Kugel am Ende der Kette nach Altaïr, der sich gerade noch zur Seite rollen konnte, als sie niederkrachte, einen Krater in den Fliesenboden schlug und sich ein Hagel aus Steinsplittern über den Assassinen ergoss.
    Altaïr rappelte sich auf und schüttelte die Benommenheit aus seinem Kopf. Mit einer Hand zog er sein Schwert, in der anderen hatte er seine Klinge. Als der Bulle seinen Hammer einholte und von Neuem auswarf, hechtete Altaïr zur Seite.
    Die Eisenkugel krachte neben Altaïr gegen eine Säule. Wieder wurde er von splitterndem Stein getroffen. Da Molochs Hammer gerade ausgeworfen war, witterte Altaïr eine Chance, sprang ihm entgegen und stach mit Schwert und Klinge zu. Aber wieder war Moloch schneller, als es möglich zu sein schien  – schon hatte er die Kette eingeholt, hielt sie mit beiden Händen und blockte Altaïrs Schwert ab. Dann schwang er den Hammer von Neuem und zwang den Assassinen abermals, sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit zu bringen.
    Altaïr dachte an Al Mualim  – den Al Mualim, der ihn trainiert hatte, nicht an den Verräter, zu dem er geworden war. Er dachte an Labib und seine anderen Lehrer, die ihn im Schwertkampf unterrichtet hatten. Er holte tief Luft, wich zurück, sprang zur Seite und umkreiste Moloch.
    Der Bulle folgte seinen Bewegungen. Er wusste, dass sich der Assassine sorgte. Als er lächelte, entblößte er einen Mund voller abgebrochener, schwarzer Zähne, von denen die meisten nur noch kurze Stummel waren. Aus seiner Kehle stieg ein Knurren auf, als der Assassine näher kam. Altaïr musste Moloch dazu verleiten, den Hammer zu werfen. Der Assassine hatte eine Idee  – es war eine gute Idee, aber sie konnte sich auch als tödlicher Fehler erweisen, wenn er sich verkalkulierte. Der Bulle musste den Hammer schleudern  – aber immer, wenn er das tat, zerschmetterte das Ding Altaïr beinahe den Schädel.
    Und da kam es wieder. Sauste durch die Luft. Hämmerte gegen den Stein. Altaïr rettete sich nur knapp mit einem gewagten Sprung, landete auf den Füßen, aber anstatt in Deckung zu gehen, jagte er auf den Hammer zu, trat auf die Kugel und flitzte über die gespannte Kette Moloch entgegen.
    Da verging Moloch das Grinsen. Ihm blieb eine Sekunde, um den Anblick des flinken Assassinen zu erfassen, der über die Kette auf ihn zurannte  – dann drang auch schon dessen Schwert von vorn in seinen Hals ein und im Nacken wieder aus. Der Hüne gab einen Laut von sich, der halb Schrei, halb ersticktes Keuchen war. Altaïr ließ die Waffe, die aus Molochs Hals ragte, los, kletterte rittlings auf die Schulter des Ungeheuers und trieb ihm die Klinge tief ins Rückgrat. Doch der Bulle kämpfte immer noch, und Altaïr musste sich an ihm festklammern, um nicht abgeworfen zu werden. Er packte die Kette mit der freien Hand, zerrte sie hoch und schlang sie Moloch um den Hals, dann zog er die Schlinge mit aller

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