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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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aufgetragen habt, Meister“, erwiderte Swami.
    Jetzt verspürte Altaïr etwas Schlimmeres als nur Sorge in seinem Bauch nagen. Etwas, das Angst sein mochte. Und er spürte dieses Gefühl auch bei Maria, in deren Gesicht sich plötzlich tiefe Unruhe zeigte. „Sagt, was Ihr zu sagen habt, Abbas“, verlangte er.
    „Sonst?“
    „Sonst werde ich, sobald ich die Führung wieder übernommen habe, als Erstes die Anweisung geben, Euch in den Kerker zu werfen.“
    „Wo ich mich zu Malik gesellen soll, ja?“
    „Ich bezweifle, dass Malik in den Kerker gehört“, versetzte Altaïr. „Welches Verbrechen wird ihm vorgeworfen?“
    „Mord.“ Abbas grinste.
    Es war, als fiele das Wort geradezu schwer auf den Tisch.
    „Wen soll er ermordet haben?“, fragte Maria.
    Und als die Antwort erfolgte, klang sie, als käme sie von weit, weit her.
    „Sef. Malik hat Euren Sohn ermordet.“
    Marias Kopf sank in ihre Hände.
    „Nein!“, hörte Altaïr jemanden rufen und erkannte die Stimme erst dann als seine eigene.
    „Es tut mir leid, Altaïr“, sagte Abbas, und er sprach, als rezitiere er etwas aus seinem Gedächtnis. „Es tut mir leid, dass Euch bei Eurer Rückkehr eine so tragische Nachricht erwartet. Ich darf Euch versichern, dass ich im Namen aller Versammelten spreche, wenn ich Euch und Eurer Familie mein Beileid ausdrücke. Aber bis gewisse Angelegenheiten geklärt sind, werdet Ihr die Führung des Ordens nicht wieder übernehmen können.“
    Altaïr versuchte immer noch des Gefühlschaos´ in seinem Kopf Herr zu werden. Wie durch Watte hörte er Maria neben sich schluchzen.
    „Was?“, fragte er. Und dann lauter: „Was?“
    „Ihr seid kompromittiert“, sagte Abbas, „deshalb habe ich beschlossen, dass die Herrschaft über den Orden in den Händen des Rats verbleibt.“
    Altaïr bebte vor Zorn. „ Ich bin der Meister dieses Ordens, Abbas. Ich fordere die Führung zurück, wie es den Statuten der Bruderschaft zufolge zu geschehen hat. Die Statuten verlangen es!“ Er schrie jetzt.
    „Das tun sie nicht“, erklärte Abbas lächelnd. „Nicht mehr.“

51
    Später saßen Altaïr und Maria in ihrer Unterkunft im Dunkeln auf einer steinernen Bank aneinandergekauert und schwiegen. Sie hatten jahrelang in Wüsten übernachtet, aber noch nie hatten sie sich so verlassen und allein gefühlt wie in diesem Moment. Sie waren betrübt, weil Masyaf während ihrer Abwesenheit praktisch verwahrlost war, und sie sorgten sich um die Familie von Sef und um Darim.
    Aber vor allem trauerten sie um Sef.
    Er sei erst vor zwei Wochen im Bett erstochen worden, hieß es. Es sei keine Zeit gewesen, Altaïr eine Nachricht zu schicken. Das Messer habe man in Maliks Quartier gefunden. Ein Assassine habe gehört, wie er sich am selben Tag mit Sef gestritten hätte. Den Namen des Assassinen, der den Streit mit angehört hatte, wusste Altaïr noch nicht, aber wer es auch war, er hatte berichtet, dass Sef und Malik über die Führung des Ordens gestritten hätten, und Malik hätte behauptet, dass er sie auch nach Altaïrs Rückkehr behalten werde.
    „Es scheint die Nachricht von Eurer Rückkehr gewesen zu sein, die den Streit auslöste“, hatte Abbas sich kaum verhohlen über diese Eröffnung gefreut und sich an Altaïrs aschfahlem Gesicht und Marias stillem Weinen geweidet.
    Sef habe angeblich gedroht, seinem Vater Maliks Pläne zu offenbaren, und darum habe Malik ihn umgebracht. So vermutete man es jedenfalls.
    Neben Altaïr schluchzte Maria still vor sich hin, den Kopf an seiner Brust geborgen, die Beine angezogen. Altaïr strich ihr übers Haar und wiegte sie, bis sie sich beruhigte. Dann betrachtete er die tanzenden Schatten, die der Schein des Feuers auf die gelbe Steinwand warf, lauschte dem Grillenkonzert draußen und dem gelegentlichen Knirschen von Schritten, wenn Wachen vorbeikamen.
    Kurz darauf schreckte Maria aus dem Schlummer hoch. Auch er fuhr zusammen, war eingeschlafen, ohne es zu merken, eingelullt von dem Flackern der Flammen. Maria setzte sich zitternd auf und zog die Decke fester um sich. „Was werden wir tun, Liebster?“, fragte sie.
    „Malik“, erwiderte er einfach nur. Er starrte mit blicklosen Augen die Wand an und sprach, als habe er die Frage gar nicht gehört.
    „Was ist mit ihm?“
    „Als wir noch jünger waren. Unsere Mission im Tempelberg. Mein Tun verursachte ihm großes Leid.“
    „Aber du hast daraus gelernt“, sagte sie. „Und Malik wusste das. An jenem Tag wurde ein neuer Altaïr geboren, der den

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