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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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im Augenblick nicht aktiv. Nein, diese Männer warteten auf etwas.
    Worauf? Altaïr hatte das Gefühl, dass er es schon bald erfahren würde.
    Jetzt ging die Tür zum Turm auf, und Abbas stand vor ihnen.
    Altaïr spürte den Apfel  – es war beinah so, als stieße ihn jemand von hinten an. Vielleicht wollte sich das Artefakt in Erinnerung rufen.
    Abbas trat auf die Estrade, das Podium, von dem aus er gelegentlich zum Orden sprach. Nun sprach er nur Altaïr und Maria an. „Erklärt mir bitte, weshalb Ihr in die Zellen des Ordens eingebrochen seid.“
    Aber natürlich vernahmen auch die Versammelten seine Worte. Altaïr blickte nach hinten und sah, dass sich der Hof gefüllt hatte. Die Fackeln der Assassinen hingen wie flammende Bälle in der Dunkelheit.
    Abbas wollte ihn also vor der ganzen Bruderschaft in Verruf bringen. Aber Maria hatte recht gehabt  – er war seinem Vorhaben nicht gewachsen. Abbas erreichte nur eines  – er beschleunigte seinen eigenen Niedergang.
    „Ich wollte die Wahrheit über meinen Sohn in Erfahrung bringen“, sagte Altaïr.
    „Ach, wirklich?“ Abbas lächelte. „Seid Ihr sicher, dass Ihr nicht vielmehr Rache üben wolltet?“
    Swami war eingetroffen. Er stieg die Stufen zur Estrade herauf. In einem Rupfensack trug er etwas bei sich, das er Abbas reichte, der es mit einem Nicken entgegennahm. Altaïr beäugte den Sack argwöhnisch. Sein Herz hämmerte. Maria erging es nicht anders.
    Abbas spähte in den Sack und schaute gespielt sorgenvoll drein ob dessen, was er darin sah. Dann griff er mit einer theatralischen Geste hinein, hielt kurz inne, um die Spannung auszukosten, die wie ein Schauder durch die Menge rann.
    „Armer Malik“, sagte er schließlich und zog einen abgetrennten Kopf aus dem Sack. Die Haut am Hals hing in Fetzen herunter und tropfte von frischem Blut, die Augäpfel waren in ihren Höhlen nach hinten gerollt, die Zunge war über die Lippen gequollen.
    „Nein!“ Altaïr wollte vorspringen, doch Abbas winkte den Wachen, die eilig hinzutraten und Altaïr und Maria ergriffen. Ihn entwaffneten sie und drehten ihm die Hände auf den Rücken.
    Abbas ließ den Kopf wieder in den Sack fallen und warf ihn beiseite. „Swami hat gehört, wie Ihr und die Ungläubige Maliks Tod geplant habt. Ein Jammer, dass wir nicht rechtzeitig zur Stelle waren, um Maliks Ermordung zu verhindern.“
    „Nein!“, rief Altaïr noch einmal. „Das sind alles Lügen! Ich hätte Malik niemals umgebracht.“ Er wand sich im Griff der Wachen, die ihn festhielten, und zeigte auf Swami. „Er lügt.“
    „Lügt der Kerkerwächter dann auch?“, fragte Abbas. „Der Mann, der sah, wie Ihr Malik aus seiner Zelle geschleift habt? Warum habt Ihr ihn nicht gleich dort getötet, Altaïr? Wolltet Ihr ihn vorher noch ein wenig leiden lassen? Wollte Euer englisches Weib ihm selbst ein paar Wunden schlagen?“
    Altaïr versuchte sich loszureißen. „Ich habe ihn nicht umgebracht!“, rief er. „Er hat mir verraten, dass Ihr die Ermordung meines Sohnes Sef angeordnet habt.“
    Und plötzlich wusste er es. Er schaute Swami an, sah dessen Spott und wusste, dass er Sef getötet hatte. Er spürte den Druck des Apfels in seinem Rücken. Mit seiner Hilfe hätte er Verheerung auf den ganzen Hof herabbeschwören können. Er hätte jeden der verräterischen Hunde unter diesen Männern töten können. Alle würden sie seinen Zorn zu spüren bekommen.
    Aber nein. Er hatte geschworen, das Artefakt nie im Zorn einzusetzen. Er hatte Maria versprochen, dass er sich nicht von seinem Verlangen nach Rache blenden lassen würde.
    „Ihr seid es, der das Credo gebrochen hat, Altaïr“, sagte Abbas. „Nicht ich. Ihr habt nicht das Zeug, um den Orden zu führen. Hiermit beanspruche ich die Führung.“
    „Das könnt Ihr nicht“, schnaubte Altaïr.
    „Oh doch, das kann ich.“ Abbas trat von der Estrade herunter, griff nach Maria und riss sie zu sich. In derselben Bewegung holte er einen Dolch hervor, den er ihr an die Kehle hielt. Sie blickte finster drein und wehrte sich, verfluchte ihn, bis er mit dem Dolch ein wenig zudrückte und Blut aus der Schnittwunde trat. Da beruhigte sie sich. Sie sah Altaïr über Abbas’ Arm hinweg an, sprach mit ihren Augen zu ihm, weil sie wusste, dass der Apfel ihn rufen würde. Auch ihr war klar geworden, dass Swami ihren Sohn ermordet hatte. Und genau wie Altaïr verlangte es auch ihr nach Vergeltung. Ihr Blick flehte ihn jedoch an, Ruhe zu bewahren.
    „Wo ist der Apfel, Altaïr?“,

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