Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
habe darüber nachgedacht, ein Buch über Cesares Methoden zu schreiben. Aber ich glaube, ich werde der Ausgewogenheit halber auch über Euch schreiben.“
    „Wenn Ihr ein Buch über mich schreibt“, sagte Ezio, „dann seht zu, dass es ein kurzweiliges wird!“

 
    42
    Als Ezio sich der Engelsburg näherte, stellte er fest, dass sich auf der anderen Seite des Tibers eine Menschenmenge versammelt hatte. Ezio mischte sich unter die Leute und drängte sich nach vorn durch, wo er sah, dass die französischen Soldaten, die die Brücke zur Burg hinüber sowie die Festung selbst bewachten, in Aufruhr waren. Ein paar von ihnen waren bereits dabei, ihre Sachen zusammenzupacken, derweil Offiziere und Leutnante wie aufgescheucht zwischen ihnen umherrannten und Befehl gaben, wieder auszupacken. Manche der Anweisungen widersprachen einander, und in der Folge kam es hier und da zu Auseinandersetzungen. Die Italiener schauten, wie Ezio bemerkte, mit stiller Genugtuung dabei zu. Seine eigene Kleidung steckte in einem Beutel, den er sich über die Schulter geschlungen hatte, denn vorsichtshalber hatte Ezio wieder die französische Uniform angelegt, die er schon beim Angriff auf die Castra Praetoria getragen hatte. Jetzt legte er den Umhang ab, unter dem er die Uniform verborgen hatte, und ging rasch auf die Brücke hinaus. Niemand beachtete ihn, doch während er an den Franzosen vorbeilief, schnappte er interessante Gesprächsfetzen auf.
    „Wann rechnen wir mit dem Angriff von d’Alviano und seinen Söldnern?“
    „Es heißt, er sei bereits unterwegs.“
    „Und warum packen wir dann zusammen? Ziehen wir uns zurück?“
    „Das hoffe ich! Tout cela, c’est rien qu’un tas de merde.“
    Ein Gefreiter erblickte Ezio. „Herr! Herr! Wie lauten unsere Befehle?“
    „Ich bin dabei, sie zu erfragen“, erwiderte Ezio.
    „Herr!“
    „Was ist?“
    „Wer führt denn jetzt den Befehl, Herr? Nach dem Tod von General de Valois, da muss …“
    „Der König schickt sicher einen Ersatz.“
    „Stimmt es, Herr, dass er heldenhaft im Kampf starb?“
    Ezio lächelte in sich hinein. „Natürlich stimmt das. An der Spitze seiner Männer.“
    Er ging weiter auf die Burg zu.
    Drinnen suchte er sich einen Weg hinauf zu den Wehrgängen, und von dort aus blickte er in den Hof hinunter, wo er Cesare ausmachte, der am Durchgang zur inneren Zitadelle gerade mit einem Hauptmann der päpstlichen Garde sprach.
    „Ich muss den Papst sprechen!“, erklärte Cesare drängend. „Ich muss sofort zu meinem Vater!“
    „Natürlich, Euer Gnaden. Ihr findet Seine Heiligkeit in seinen Privatgemächern oben in der Burg.“
    „Dann geht mir aus dem Weg, Ihr Narr!“ Cesare stieß den unglückseligen Hauptmann beiseite, der hastig Befehl gab, eine Pforte im Haupttor zu öffnen, um Cesare hineinzulassen. Ezio sah ihm kurz nach, dann ging er um die Burg herum, bis er dort hinkam, wo die Geheimpforte lag. Er sprang zu Boden und verschaffte sich mit Pietros Schlüssel Einlass.
    Hinter der Tür schaute er sich aufmerksam um, und als er niemanden sah, lief er über eine Treppe zum Zellentrakt hinunter, aus dem er Caterina Sforza befreit hatte. Er fand eine stille Ecke, wo er die französische Leutnantsuniform auszog und in seine eigene Kleidung schlüpfte, die wie geschaffen war für das, was vor ihm lag. Rasch überprüfte er seine Waffen, schnallte den Armschutz und die Giftklinge um und überzeugte sich, dass mehrere Giftpfeile in seinem Gürtel steckten. Dann machte er sich, immer dicht an die Wand gedrückt, auf den Weg zu der Treppe, die in den oberen Teil der Burg emporführte. Der Weg war bewacht, und er musste drei Soldaten ihrem Schöpfer überantworten, bevor er weitergehen konnte.
    Schließlich erreichte er den Garten, wo er Lucrezia und ihren Geliebten bei ihrem Rendezvous beobachtet hatte. Bei Tageslicht sah er nun, dass ihre Räume Teil eines ganzen Komplexes waren. Dahinter erhoben sich größere und noch prächtigere Gemächer, und er nahm an, dass es sich dabei um die des Papstes handelte. Doch als er sich in diese Richtung aufmachen wollte, wurde er von einem Gespräch aufgehalten, das aus Lucrezias Räumen zu ihm drang. Lautlos schlich er sich an das offene Fenster heran, aus dem die Stimmen kamen, und lauschte. Er sah Lucrezia, die ihr Aufenthalt in der Zelle kaum mitgenommen zu haben schien, mit demselben Leibwächter sprechen, dem sie auch schon das Wissen um ihre Affäre mit Pietro anvertraut hatte, das er wiederum an ihren eifersüchtigen

Weitere Kostenlose Bücher