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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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anderen Weg aus dem Vatikan zu entkommen, denn es war davon auszugehen, dass Cesare den Passetto di Borgo inzwischen sichern ließ. Der Apfel leuchtete auf, und auf seiner Oberfläche zeigte er einen Weg, der durch hohe, bemalte Säle und andere Räume des Vatikans zur Sixtinischen Kapelle führte und von dort aus durch einen nach Süden führenden Gang in die Peterskirche. Die Macht des Apfels bewirkte, dass Mönche und Priester, auf die Ezio traf, sich von ihm abwandten und seinen Anblick mieden, und die päpstlichen Gardisten ließen ihn wie zu Stein erstarrt passieren.
    Ezio fragte sich, wie lange es dauern würde, bis die Kunde vom Tod des Papstes ihren Weg durch die ganze Hierarchie des Vatikans gefunden hätte. Das darauf folgende Chaos würde einer starken Hand bedürfen, um es zu ordnen, und er betete, dass Cesare keine Gelegenheit finden würde, die Ungewissheit auszunutzen, um irgendwelche Ansprüche anzumelden. Das Amt des Papstes lag sicher außerhalb seiner Reichweite, aber er konnte versuchen, die Wahl zu beeinflussen, um einen Papst, der seinen Ambitionen aufgeschlossen gegenüberstand, auf den Stuhl Petri zu setzen.
    Ezio passierte linker Hand die herrliche neue Skulptur der Pietà, die der junge Michelangelo gefertigt hatte, verließ die Basilika und tauchte unter in der Menge, die sich auf dem schäbigen alten Platz vor dem Osteingang tummelte.

 
    45
    Als Ezio das Assassinen-Versteck auf der Tiberinsel erreichte, hatten in ganz Rom die Kirchenglocken zu läuten begonnen. Sie verkündeten den Tod des Papstes.
    Ezio wurde von seinen Freunden erwartet.
    „Rodrigo ist tot“, unterrichtete er sie.
    „Das dachten wir uns schon, als wir die Glocken hörten“, sagte Machiavelli. „Hervorragende Arbeit!“
    „Er starb nicht durch meine Hand, sondern durch Cesares.“
    Es dauerte einen Moment, bis Machiavelli begriff, dann fragte er: „Und was ist mit Cesare?“
    „Er ist noch am Leben, obgleich der Papst ihn vor seinem Tod zu vergiften versuchte.“
    „Die Schlange beißt sich in den eigenen Schwanz“, sagte La Volpe.
    „Dann ist ja alles gut!“, freute sich Claudia.
    „Nein.“ Machiavelli schüttelte den Kopf. „Nachdem er nun nicht mehr unter der Knute seines Vaters steht, kann es Cesare durchaus gelingen, den Boden, den er verloren hat, wieder gutzumachen. Wir dürfen nicht zulassen, dass er seine verbleibenden Helfer um sich schart. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein.“
    „Mit Eurer Hilfe werde ich ihn zur Strecke bringen“, erklärte Ezio fest.
    „Niccolò hat recht. Wir müssen schnell handeln“, meinte La Volpe. „Hört Ihr diese Trompeten? Das ist ein Aufruf an die Streitkräfte der Borgia, sich zu sammeln.“
    „Wisst Ihr, wo?“, fragte Bartolomeo.
    „Wahrscheinlich werden sie ihre Truppen auf der Piazza vor Cesares Palast in Trastevere antreten lassen.“
    „Meine Männer werden durch die Stadt patrouillieren“, sagte Bartolomeo, „aber wir bräuchten eine ganze Armee, um wirklich alles abzudecken.“
    Vorsichtig nahm Ezio den Apfel aus dem Beutel. Er leuchtete dumpf. „Wir haben eine“, erklärte er. „Oder etwas, das genauso gut ist.“
    „Wisst Ihr denn, wie man ihn benutzt?“, fragte Machiavelli.
    „Ich erinnere mich, wie Leonardo vor langer Zeit in Venedig damit experimentierte“, antwortete Ezio. Er hielt das seltsame Artefakt in die Höhe, konzentrierte sich und versuchte, seine Gedanken darauf zu projizieren.
    Minutenlang geschah nichts, und er wollte schon aufgeben, als der Apfel – erst langsam und dann mit zunehmender Kraft – heller und strahlender zu leuchten begann, bis sie sich ob des Lichtes, das von ihm ausging, alle die Augen zuhalten mussten.
    „Weiche!“, brüllte Bartolomeo, als gälte es, einen Dämon zu vertreiben, während Claudia erschrocken aufkeuchte, und selbst La Volpe wich zurück.
    „Nein“, sagte Machiavelli. „Wir haben es mit einer Wissenschaft zu tun – aber mit einer, die wir nicht begreifen.“ Er sah Ezio an. „Wenn doch Leonardo bloß hier wäre!“
    „Solange es nur unserem Zweck dient“, sagte Ezio, „soll uns das Geheimnis dahinter nicht kümmern.“
    „Seht doch“, rief La Volpe. „Der Apfel zeigt uns den campanile von Santa Maria in Trastevere. Dort muss Cesare sein.“
    „Ihr hattet recht“, dröhnte Bartolomeo. „Aber schaut Euch die Zahl der Soldaten an, die er noch hat!“
    „Ich gehe hin. Jetzt gleich“, sagte Ezio, während die projizierte Szene verblasste und der Apfel

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