Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)
bis zum Ablauf meines Stundenglases möglich ist. Wir werden die Kirchenglocken läuten, wenn Eure Zeit vorbei ist, aber ich glaube, ich kann Euch versichern, dass dies – ganz gleich, ob Ihr gewinnt oder nicht – der vergnüglichste Wettstreit des Tages sein wird! Wer mit den meisten Bändern zurückkommt, ist der Gewinner und dem Erhalt der goldenen Maske einen Schritt näher. Aber denkt daran, wenn es in diesem Wettkampf keinen eindeutigen Gewinner gibt, werden die Juroren entscheiden, wer der Glückliche sein wird, der zum Ball des Dogen darf! Und jetzt – los!“
Die Zeit verging, wie es der Zeremonienmeister versprochen hatte, rasch und vergnüglich. Als das letzte Sandkorn durch die Uhr rieselte, gab er ein Zeichen, und die Glocken von San Polo läuteten. Die Teilnehmer kehrten auf die Piazza zurück und übergaben ihre Bänder an die Schiedsrichter, die einen lächelnd, die anderen errötend. Nur Dantes Miene blieb ungerührt, trotzdem sein Gesicht vor Wut rot anlief, als die Bänder gezählt waren und es wiederum Ezios Arm war, den der Zeremonienmeister packte und nach oben riss.
„Nun, mein geheimnisvoller junger Herr, heute lacht Euch das Glück“, sagte der Zeremonienmeister. „Lasst uns hoffen, dass es Euch an der letzten Hürde nicht im Stich lässt.“ Er wandte sich an die Zuschauer, während die Bühne geräumt und rings herum Seile gespannt wurden, um einen Boxring daraus zu machen. „Der letzte Wettbewerb, meine Damen und Herren, ist ein ganz anderer. Dabei geht es einzig um rohe Kraft. Die Teilnehmer werden gegeneinander antreten, bis nur noch zwei übrig sind. Diese beiden werden miteinander kämpfen, bis einer von ihnen niedergeschlagen wird. Und dann kommt der Augenblick, auf den Ihr alle gewartet habt! Der Gesamtsieger im Kampf um die goldene Maske wird verkündet! Aber überlegt gut, auf wenn Ihr wettet – denn es ist noch reichlich Zeit für Aufregungen und Überraschungen!“
In diesem letzten Wettkampf tat Dante sich hervor, aber Ezio, der verschiedene Kampfstile nutzte und flink war, schaffte es in die Endrunde, wo er dem riesenhaften Leibwächter gegenüberstand. Der Mann schwang seine Fäuste wie Rammklötze nach Ezio, der allerdings wendig genug war, um den wirklich wuchtigen Schlägen zu entgehen. Darüber hinaus brachte er selbst ein paar wirkungsvolle linke und rechte Aufwärtshaken an.
In diesem letzten Kampf gab es keine Pausen, und nach einer Weile merkte Ezio, dass Dante müde wurde. Aus dem Augenwinkel bekam er aber auch mit, dass Silvio Barbarigo drängend auf den Zeremonienmeister und die Juroren einredete, die an einem überplanten Tisch unweit des Ringes versammelt waren. Er glaubte zu sehen, wie eine dicke Lederbörse den Besitzer wechselte, die der Zeremonienmeister schnell einsteckte; sicher war er sich jedoch nicht, da er seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Gegner richten musste, der jetzt richtig wütend war und mit seinen Armen wie mit Dreschflegeln nach ihm schlug. Ezio duckte sich und landete zwei schnelle Treffer, einen aufs Kinn, den anderen in den Leib, und endlich fiel der Riese um. Ezio stand über ihm, und Dante starrte ihn von unten herauf finster an. „Die Sache ist noch nicht vorbei“, grollte er, aber es fiel ihm schwer, wieder aufzustehen.
Ezio sah zum Zeremonienmeister hin und wollte den Arm zum Zeichen seines Sieges heben, doch das Gesicht des Mannes war wie aus Stein. „Sind wir sicher, dass alle Teilnehmer eliminiert wurden?“, rief der Zeremonienmeister. „Wirklich alle ? Wir können keinen Sieger verkünden, wenn wir nicht sicher sind!“
Ein Raunen ging durch die Zuschauer, als zwei grimmig aussehende Männer sich aus der Menge lösten und in den Ring stiegen. Ezio schaute zu den Juroren hinüber, doch diese hatten den Blick abgewendet. Die beiden Männer kamen auf ihn zu, und jetzt sah Ezio, dass sie mit kurzen, kleinen Messern bewaffnet waren, die in ihren großen Händen fast verschwanden.
„So läuft der Hase also, ja?“, sagte er zu ihnen. „Na schön, dann kämpfen wir eben mit harten Bandagen.“
Er tänzelte beiseite, als Dante, immer noch am Boden liegend, versuchte, ihn bei den Knöcheln zu packen und aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dann sprang er hoch und trat einem seiner neuen Gegner ins Gesicht. Der Mann spuckte Zähne aus und taumelte zurück. Ezio landete wieder, stampfte dem anderen Mann kräftig auf den linken Fuß und brach ihm den Rist. Dann versetzte er ihm einen Schlag in den Bauch, und als er
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