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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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warf der Frau einen Blick zu. „ Ich bin es jedenfalls nicht!“
    Die Frau lachte und knuffte ihn in den Arm. Dann waren sie verschwunden.
    Erleichtert verließ Ezio die Gasse. Die Adresse auf dem zweiten Brief führte ihn zu einer Straße westlich der Taufkirche. Eine sehr viel bessere Gegend und um diese Zeit auch eine sehr stille. Ezio hastete durch die Stadt.
    Unter einem Torbogen, der sich über die Straße wölbte, erwartete ihn ein stämmiger Mann, der wie ein Soldat aussah. Er trug schlichte Lederkleidung, aber er roch sauber und war frisch rasiert.
    „Hier drüben.“ Er winkte Ezio zu sich.
    „Ich habe etwas für Euch“, sagte Ezio. „Von …“
    „… Giovanni Auditore?“ Der Mann flüsterte fast.
    „Si.“
    Der Mann blickte sich um, schaute die Straße hinauf und hinunter. Nur ein Laternenanzünder war zu sehen, und der befand sich ein gutes Stück entfernt. „Ist Euch jemand gefolgt?“
    „Nein. Warum hätte mir denn jemand folgen sollen?“
    „Egal. Gebt mir den Brief. Schnell.“
    Ezio reichte ihm das Schreiben.
    „Die Lage spitzt sich zu“, sagte der Mann. „Sagt Eurem Vater, dass Sie heute Nacht zuschlagen werden. Er soll sich überlegen, wie er sich in Sicherheit bringen kann.“
    Ezio war bestürzt. „Was? Wovon redet Ihr eigentlich?“
    „Ich habe schon zu viel gesagt. Geht nach Hause, beeilt Euch.“ Und dann verschmolz der Mann mit den Schatten.
    „Wartet!“, rief Ezio ihm nach. „Was habt Ihr damit gemeint? Kommt zurück!“
    Aber der Mann war verschwunden.
    Ezio ging rasch die Straße hinauf und auf den Laternenanzünder zu. „Wie spät ist es?“, fragte er. Der Mann kniff die Augen zusammen und blickte himmelwärts. „Muss eine Stunde her sein, seit ich meinen Dienst angetreten habe“, sagte er. „Das heißt, es müsste etwa die zwanzigste Stunde sein.“
    Ezio dachte kurz nach. Er hatte den Palazzo vor ungefähr zwei Stunden verlassen, und er konnte in zwanzig Minuten wieder zu Hause sein. Er rannte los. Eine schreckliche Vorahnung drückte auf seine Seele. Sobald er in Sichtweite der Villa seiner Familie war, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Nirgends brannte Licht, und das große Eingangsportal stand offen. Er lief noch schneller und rief: „Vater! Federico!“
    Die große Eingangshalle des Palazzos lag dunkel und leer vor ihm, aber es war doch hell genug, dass Ezio umgeworfene Tische, zertrümmerte Stühle sowie zerbrochenes Steingut und Glas erkennen konnte. Jemand hatte Leonardos Gemälde von den Wänden gerissen und mit einem Messer zerschnitten. Aus der Dunkelheit jenseits dieses Szenarios vernahm er ein Schluchzen – das Schluchzen einer Frau. Seiner Mutter!
    Er wollte gerade in die Richtung des Geräusches gehen, als sich hinter ihm ein Schemen rührte, der irgendetwas über den Kopf erhoben hielt. Ezio wirbelte herum und sah einen schweren silbernen Kerzenhalter, den jemand auf seinen Schädel niedersausen ließ. Er fing den Schlag ab, und sein Angreifer ließ den Kerzenhalter mit einem erschrockenen Aufschrei los. Ezio schleuderte den Leuchter beiseite, packte den Arm des anderen und zerrte ihn in das bisschen Licht, das es gab. Ezios Herz war von Mordlust erfüllt, und den Dolch hatte er schon gezogen.
    „Oh! Ser Ezio! Gott sei Dank!“
    Ezio erkannte die Stimme und nun auch das Gesicht: Annetta, die Haushälterin, eine kräftige Frau vom Lande, die schon seit Jahren für die Familie arbeitete.
    „Was ist denn passiert?“, fragte er Annetta, fasste sie an beiden Armen und hätte sie vor Qual und Angst beinah durchgeschüttelt.
    „Sie kamen … die Stadtgarde. Sie haben Euren Vater und Federico verhaftet … sogar den kleinen Petruccio haben sie mitgenommen. Sie rissen ihn Eurer Mutter aus den Armen!“
    „Wo ist meine Mutter? Wo ist Claudia?“
    „Wir sind hier“, war aus dem Dunkel eine zittrige Stimme zu vernehmen. Claudia kam hervor, ihre Mutter stützte sich auf sie. Ezio stellte für seine Mutter einen Stuhl auf, damit sie sich setzen konnte. Im trüben Licht konnte er sehen, dass Claudia blutete, ihre Kleidung war verdreckt und zerrissen. Maria nahm keine Notiz von ihm. Sie saß auf dem Stuhl, wimmerte und wiegte sich hin und her. Ihre Hände umklammerten die kleine Birnbaumholzschachtel mit den Federn, die Petruccio ihr vor noch nicht einmal zwei Tagen geschenkt hatte; dennoch schien es ein Leben lang her zu sein.
    „Mein Gott, Claudia! Bist du in Ordnung?“ Er sah sie an und Wut durchflutete ihn. „Haben sie dich …?“
    „Nein –

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