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Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Renaissance - Der offizielle Roman zum Videogamebestseller Assassin’s Creed 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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Mitte, dem ein in großem Maßstab gebautes Modell des Palazzos Seta und seiner unmittelbaren Umgebung stand. Rund um das Modell herum und darin waren zahlreiche kleine Holzfiguren aufgestellt. Antonio bedeutete Ezio, in einem Sessel Platz zu nehmen, während er selbst in einer Ecke an einem Ofen hantierte. Ein seltsam angenehmer, aber unbekannter Geruch wehte von dort zu Ezio herüber.
    „Kann ich Euch etwas anbieten?“, fragte Antonio. Er erinnerte Ezio so sehr an Onkel Mario, dass es geradezu unheimlich war. „Biscotti? Un caffè?“
    „Verzeihung … was?“
    „Kaffee.“ Antonio richtete sich auf. „Ein interessantes Gebräu, das mir ein türkischer Kaufmann mitbrachte. Hier, probiert es.“ Damit reichte er Ezio eine winzige weiße Porzellantasse, die gefüllt war mit einer heißen schwarzen Flüssigkeit, von der ein eigentümlicher Duft ausging.
    Ezio kostete davon. Er verbrannte sich die Lippen, aber es schmeckte nicht schlecht, und das sagte er auch, fügte aber gedankenlos hinzu: „Mit Milch und Zucker wäre es vielleicht noch besser.“
    „Das wäre der sicherste Weg, dieses Getränk zu ruinieren“, versetzte Antonio gekränkt. Sie tranken ihre Tassen aus, und Ezio verspürte schon bald ein nervöses Kribbeln, das ihm neu war. Er würde Leonardo von diesem Trank erzählen müssen, wenn er ihn das nächste Mal sah. Jetzt aber zeigte Antonio auf das Modell des Palazzo Seta.
    „Das wären unsere Positionen gewesen, hätte Rosa es hineingeschafft und die Seitentüren geöffnet. Aber wie Ihr ja wisst, hat man sie gesehen und auf sie geschossen, und wir mussten uns zurückziehen. Jetzt müssen wir uns neu formieren, und in der Zwischenzeit hat Emilio Gelegenheit, seinen Palazzo besser zu sichern. Noch schlimmer ist allerdings, dass die Aktion sehr kostspielig war. Mein Vermögen ist fast bis zum letzten soldo aufgebraucht.“
    „Emilio muss doch stinkreich sein“, meinte Ezio. „Warum greift Ihr ihn nicht gleich noch einmal an und knöpft ihm sein Geld ab?“
    „Hört Ihr mir nicht zu? Unsere Mittel sind fast aufgezehrt, und er ist auf der Hut. Ohne das Überraschungsmoment auf unserer Seite zu haben, könnten wir ihn nie bezwingen. Außerdem hat er zwei mächtige Cousins, die Brüder Mario und Agostino, die ihm den Rücken stärken, auch wenn ich zumindest Agostino für einen guten Mann halte. Was Mocenigo angeht, nun, der Doge ist ein guter Mann, aber er ist weltfremd und überlässt geschäftliche Angelegenheiten anderen – anderen, die Emilio bereits in der Tasche hat.“ Er sah Ezio fest an. „Wir brauchen Hilfe, um unsere Geldtruhen wieder aufzufüllen. Ich glaube, Ihr könntet uns diese Hilfe zuteil werden lassen. Wenn Ihr das tut, wird mir das Beweis dafür sein, dass Ihr ein Verbündeter seid, der im Gegenzug unserer Hilfe wert ist. Könntet Ihr eine solche Mission übernehmen, Herr Milch-und-Zucker?“
    Ezio lächelte. „Versuchen wir es.“

 
    14
    Es dauerte lange, und Ezios Gespräch mit dem obersten Schatzmeister der Diebesgilde war unangenehm gewesen, aber dank der Fähigkeiten, die er bei Paola gelernt hatte, konnte Ezio es mit den besten Beutelschneidern aufnehmen und die reichen Bürger von Venedig, die mit Emilio im Bunde standen, berauben. Binnen einiger Monate hatte er mithilfe anderer Diebe – denn er war nun ein Ehrenmitglied der Gilde – die zweitausend ducati zusammen, die Antonio brauchte, um seine Aktion gegen Emilio neu zu starten. Aber das Ganze hatte einen Preis gekostet. Nicht alle Gildenmitglieder waren der Gefangennahme und Verhaftung durch die Barbarigo-Garde entgangen. So hatten die Diebe nun zwar die nötigen finanziellen Mittel zusammen, dafür aber war ihre Kriegsstärke geschwunden.
    Doch Emilio Barbarigo beging aus Arroganz einen Fehler. Um ein Exempel zu statuieren, stellte er die gefangenen Diebe in Eisenkäfigen rund um den Bezirk, den er kontrollierte, öffentlich zur Schau. Hätte er sie im Kerker seines Palazzos festgehalten, wäre selbst der liebe Gott nicht in der Lage gewesen, sie dort herauszuholen. Aber nein, Emilio zog es vor, sie zu präsentieren, ihnen Essen und Trinken vorzuenthalten, sie von seinen Wachen mit Stöcken stoßen zu lassen, wann immer sie zu schlafen versuchten. Er wollte sie in aller Öffentlichkeit verhungern lassen.
    „Ohne Wasser werden sie es keine sechs Tage aushalten, vom Essen gar nicht zu reden“, sagte Ugo zu Ezio.
    „Was meint Antonio dazu?“
    „Dass es an Euch ist, einen Rettungsplan zu schmieden.“
    Wie

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