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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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gab Ezio vom Rand der Menge her, die sich nun allmählich auflöste, ein Zeichen.
    „Gestattet mir nur, mich rasch umzuziehen“, bat Ezio und nickte seinem Freund dabei unauffällig zu.
    „Gut. Ich muss vorher ohnehin noch etwas vorbereiten. Wir treffen uns am Diwan, wenn Ihr so weit seid. Meine Diener werden Euch begleiten.“
    Er klatschte in die Hände und ging auf demselben Weg, den er gekommen war.
    „Das war vielleicht eine Vorstellung“, sagte Yusuf, als sie den Palast in Begleitung von zwei Leibdienern Suleimans verließen. „Aber Ihr habt uns eine Einführung verschafft, die wir in unseren kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hätten.“
    „Ich habe mich eingeführt“, erinnerte Ezio ihn.

31
    Suleiman wartete bereits, als Ezio wenig später vor dem Diwan – dem Ratssaal – des Palasts zu ihm trat. Der junge Mann machte einen gefassten und wachsamen Eindruck.
    „Ich habe eine Zusammenkunft mit Prinz Ahmet, meinem Onkel, und Hauptmann Tarik Barleti vereinbart“, eröffnete er Ezio ohne Umschweife. „Ich muss Euch vorab jedoch etwas erklären. Die Janitscharen sind meinem Großvater zwar treu ergeben, aber seine Wahl des nächsten Sultans hat ihren Unmut geweckt.“
    „Ahmet.“
    „Genau. Den Janitscharen wäre mein Vater Selim lieber.“
    „Hm!“, machte Ezio nachdenklich. „Ihr steckt in einer schwierigen Lage. Aber verratet mir, welche Rolle die Byzantiner in dieser Sache spielen.“
    Suleiman schüttelte den Kopf. „Ich hatte gehofft, Ihr könntet mich darüber aufklären. Wärt Ihr bereit, mir dabei zu helfen, das herauszufinden?“
    „Ich bin ihnen selbst auf der Spur. Solange unsere Interessen nicht kollidieren, wäre es mir eine Ehre, Euch zu unterstützen.“
    Suleiman lächelte geheimnisvoll. „Dann muss ich mich damit begnügen.“ Er schwieg kurz, dann fuhr er fort: „Oben auf dem Turm, den Ihr dort drüben seht, gibt es eine Luke. Geht da hinauf und öffnet die Luke. So könnt Ihr alles, was im Diwan gesprochen wird, mitverfolgen.“
    Ezio nickte und ging, während Suleiman sich umdrehte und den Diwan betrat.
    * * *
    Als Ezio seinen Lauschposten erreichte, wurde unten im Ratssaal bereits hitzig diskutiert. Die drei Männer, die sich das Wortgefecht lieferten, saßen und standen um einen langen Tisch herum, der mit Bergamateppichen bedeckt war. Hinter dem Tisch hing ein Wandteppich, der Bayezid mit seinen Söhnen zeigte.
    Ahmet, ein vitaler Mann Mitte vierzig mit kurzem dunkelbraunem Haar und Vollbart, hatte sich umgezogen und trug jetzt ein aufwendiges Gewand in Rot, Grün und Weiß. Im Augenblick führte er das Wort. „Hört Euch nur meinen Neffen an, Tarik. Eure Inkompetenz grenzt an Verrat. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass Eure Janitscharen heute von einem italienischen Lautenzupfer überstrahlt wurden! Das ist absurd!“
    Tarik Barleti – die untere Hälfte seines von Kampfnarben gezeichneten Gesichts verschwand in einem grauen Bart – blickte grimmig drein. „Ein unentschuldbares Versagen, efendim . Ich werde umfassende Ermittlungen veranlassen.“
    Suleiman mischte sich ein. „ Ich werde die Ermittlungen leiten, Tarik. Aus Gründen, die eigentlich auf der Hand liegen sollten.“
    Barleti nickte knapp. „ Evet, Shezadem . Ihr seid offenkundig mit der Weisheit Eures Vaters gesegnet.“
    Auf diese Bemerkung hin warf Ahmet dem Hauptmann einen scharfen Blick zu, während Suleiman erwiderte: „Und ich bin auch genauso ungeduldig wie mein Vater.“ In höflichem Ton wandte er sich an seinen Onkel: „ Shehzad Ahmet, ich bin erleichtert, dass wenigstens Euch nichts zugestoßen ist.“
    „Die Erleichterung ist ganz meinerseits, Suleiman. Möge Gott Euch beschützen!“
    Ezio erkannte, dass Suleiman eine Art Spiel trieb. Der junge Prinz erhob sich und rief seine Diener.
    „Ich werde Euch jetzt verlassen“, verkündete er. „Und ich werde in Kürze meinen Bericht über diesen entwürdigenden Vorfall vorlegen, seid Euch dessen gewiss.“
    In Begleitung seines Gefolges und seiner Leibwache schritt er aus dem Diwan. Tarik Barleti wollte seinem Beispiel folgen, doch Prinz Ahmet hielt ihn zurück.
    „Auf ein Wort noch, Tarik bey ?“
    Der Soldat drehte sich um. Ahmet winkte ihn zu sich. Sein Ton war warm und freundlich. Ezio musste die Ohren spitzen, um zu verstehen, was er sagte.
    „Ich frage mich, was der Grund für diesen Angriff war. Wollte man mich schwach aussehen lassen? Wollte man mich als inkompetenten Statthalter dieser Stadt vorführen?“ Er hielt

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