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Atem - Hayder, M: Atem - Hanging Hill

Atem - Hayder, M: Atem - Hanging Hill

Titel: Atem - Hayder, M: Atem - Hanging Hill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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Meinen Kopf. Nehmen Sie das Ding aus meinem Gesicht.«
    Er beugte sich zum Fenster und wollte nach dem Telefon greifen, doch Steve hielt es außerhalb seiner Reichweite. »Wenn Sie das Telefon nehmen, kriegen Sie das Geld nicht.«
    » Verdammt , geben Sie mir das Telefon.« Er schnappte danach. »Oder Sie können verdoppeln, was Sie mir schulden.«
    »Wollen Sie das Geld oder nicht?«
    »Her mit dem blöden Telefon.«
    Er beugte sich in den Wagen, und in dem Moment drückte Steve auf den Fensterheberknopf. Jake begriff gerade noch rechtzeitig, was passierte, und sprang zurück, bevor er eingeklemmt wurde. »Scheiße. Ihr Wichser .« Wütend klatschte er mit beiden Händen gegen das Fenster und schlug auf das Dach. »Wichser.«
    Er ging um den Wagen herum und rüttelte an allen Türgriffen. Als er nicht hereinkam, ging er zu seinem Jeep zurück und öffnete die Heckklappe. Er wühlte im Wagen herum.
    »Was macht er da?«
    »Keine Ahnung.« Steve drehte sich nicht um. Er gab Sally das Telefon, kippte den Rückspiegel herunter und beobachtete Jake. »Wenn er zurückkommt, filmst du weiter, aber halte die Kamera auf sein Gesicht gerichtet. Nicht auf mich – okay?«
    Sie drehte sich um, kniete sich auf den Sitz und richtete die Kamera durch das Heckfenster nach draußen. Im selben Augenblick tauchte Jake aus dem Jeep auf. Er hielt einen langen Gegenstand aus Metall in den Händen, der im Licht der Heckleuchten rot glänzte. Sally brauchte zwei Sekunden, um zu erkennen, dass es ein Reifen-Montiereisen war.
    »Steve«, fing sie an, aber Jake hatte mit dem Eisen schon ausgeholt und es auf das Dach des Audi herunterfahren lassen.
    » Scheiße .« Steve schlug mit der flachen Hand auf die Hupe. »Du Arschloch.«
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Eine Meute Kids im Treppenhaus des Wohnblocks gegenüber hörte auf mit dem, was sie gerade taten; sie drehten sich um und starrten herüber. Steve nahm die Hand von der Hupe, ließ das Fenster herunter und fragte: »Hey! Was fällt dir ein, verdammte Scheiße?«
    Jake erschien neben dem Wagen. Er beugte sich herunter und grinste niederträchtig zu ihnen herein. An der einen Hand baumelte das Montiereisen, die andere streckte er nach dem Telefon aus. Steve warf einen verächtlichen Blick auf die Hand. »Das glaube ich eher nicht.«
    »Tja«, sagte Jake, »ich aber schon.«
    Er hob das Eisen und wollte es zum zweiten Mal auf das Dach schmettern, doch diesmal stoppte ihn etwas. Eine kurze Bewegung nur, blitzschnell: Steve hatte sich zurückgelehnt und so weit gestreckt, dass sein Jackett für einen Moment von seinem Bauch herunterklappte. Es war so schnell gegangen, dass Sally dachte, sie habe es sich eingebildet, aber das hatte sie nicht. Auch Jake hatte gesehen, was da war, und sofort veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Es war der Kolben einer Pistole in Steves Hosenbund.
    Jake ließ das Montiereisen sinken und stand unbeholfen da; er wusste nicht, was er tun sollte. Einen Augenblick lang war er wieder der hektisch nervöse Typ, den Sally bei David gesehen hatte. »Ja, schön.« Er sah sich um und spähte die Straße hinauf und hinunter, um zu sehen, wer zuschaute. Dann warf er den Kids im Treppenhaus einen Blick zu, bei dem sich alle sofort abwandten. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und machte eine kreisende Bewegung mit der Hand. »Okay, Mann. Machen wir’s einfach – machen wir’s, und die Sache ist erledigt, he?«
    »Danke«, sagte Steve. »Vielen Dank.« Er schloss das Fenster. »Du kannst die Kamera abschalten, Sally. Zähl das Geld ab.«
    »W-was?«
    »Du hast doch gehört.«
    Mit zittrigen Fingern stellte sie die Videokamera am Telefon ab, bückte sich nach der Tasche zu ihren Füßen und fing an, Zwanziger abzuzählen. Immer wieder versuchte sie, zu Steves Hosenbund hinüberzulinsen, aber der war wieder unter dem Jackett verschwunden. »Habe ich eben richtig gesehen?«, fragte sie leise.
    »Die ist nicht geladen. Keine Sorge, ich werde mir nicht die Eier abschießen.«
    »Ich fasse es nicht.« Sie schaute zu Jake auf, der mit verschränkten Armen zwei Schritt entfernt stand und mit dem Kopf vor- und zurückwippte, als bewegte er sich im Takt einer Musik, die nur er hören konnte. »Ich kann das alles nicht glauben.«
    »Ich auch nicht. Zähl einfach das Geld.«
    Sie tat es und reichte es ihm hastig.
    »Okay. Jetzt film weiter. Wenn wir abfahren, mach eine schöne Aufnahme von dem Jeep. Besonders vom Nummernschild.«
    Sie schaltete die Handykamera ein,

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