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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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gestoßen haben, wenn er in einem Augenblick wie diesem in solch poetische Gedanken verfiel.
    Vom Büro aus den Flur entlang fanden sie ein winziges Bad, ausgestattet mit einer Toilettenschüssel und einem Handwaschbecken. Dakota suchte tastend nach dem Lichtschalter und blinzelte in der plötzlichen Helligkeit. Das Bad, das offenbar auch als Lagerraum diente, war mit Kartonstapeln und allem möglichen Kleinkram vollgestellt, darunter ein gewaltiger Aschenbecher voll mit in Kaffee – oder Schlimmerem – ertränkten Kippen.
    »Ich beeil mich.«
    Das humorvolle Blitzen, das in ihren blassgrünen Augen aufblitzte, als sie mit einem Fingerzeig ihre Umhängetasche von ihm forderte, überraschte ihn. Sie sah grauenhaft aus, und dennoch – der Dakota-typische Duft ihrer Haut, den keine andere Frau jemals mit teuren Parfüms und Lotionen hatte reproduzieren können, ließ ihm das Blut durch die Adern schießen. »Ich würde mir gern mal die Wunde hinten an deinem Arm ansehen. Aber zuerst lass mich den hier beseitigen.«
    Er fasste den Aschenbecher mit einem Lappen an, den er in einem der Kartons gefunden hatte, und trug ihn nach draußen in den Flur. Dann kam er zurück, wusch sich die Hände und ließ das Wasser laufen, bis es heiß war.
    »Zieh die aus.« Er deutete auf die Jacke.
    Sie öffnete den Reißverschluss und schmiss sie auf den Kartonstapel in der Ecke. »Du kommandierst mich ganz schön rum.«
    Im knappen Trägerhemd sah man sofort, wo sie verletzt war. Ein paar kleinere Abschürfungen. Das Schlimmste war die Schnittwunde an ihrem Arm. Dazu jede Menge Blut. Er schob sie ans Handwaschbecken und ließ ihre Umhängetasche hinter sich auf einen Stapel Kartons fallen. Das Ganze erinnerte gefährlich an die alten Zeiten, als sie sich vor dem Zubettgehen das Bad geteilt hatten, weil ihnen selbst eine Trennung für die paar Minuten zu lang erschienen war.
    Sich mit beiden Händen abstützend, drückte sie leicht den Rücken durch – sodass die süße, füllige Wölbung ihrer Brüste sichtbar wurde. Als er den Blick zu ihrem Gesicht hob, hatte sie ein amüsiertes Funkeln in den Augen: Sie wusste ganz genau, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Geradezu unverschämt gut gelaunt meinte sie: »Dir ist offenbar entfallen, dass ich in der Tasche da zwei Waffen habe.«
    Rand zupfte einen Stapel Papierhandtücher aus dem Spender und testete mit dem Finger die Wassertemperatur. Zufrieden feuchtete er die Handtücher an und drückte sie aus. »Aber jetzt habe
ich
die Tasche, oder? Dreh dich um, damit ich das auswaschen kann.«
    Sie hielt ihm den Arm hin. Die Wunde war lang, aber nicht ganz so tief, wie er befürchtet hatte. Behutsam spülte er sie aus, um die Schotter- und Schmutzteilchen zu entfernen, und machte sich dann an die Behandlung der verschiedenen Kratzer, die ihre helle Haut verunstalteten.
    »Da ist etwas Desinfektionsmittel – in
deiner
Tasche«, erklärte sie. Ihr Lächeln war ein wenig schwächer geworden. »Und wo wir schon dabei sind, lass uns gleich auch die Aspirin rausholen.«
    »Wasch dich dort, wo du hinkommst. Ich sehe solange zu.«
    »Aye, Sir.« Mit einer Hand wusch sie sich das Gesicht und hielt unterdessen mit der anderen ihr langes Haar hoch. Rand konnte sich noch gut an die Sonntagvormittage erinnern, wenn sie kurz im Bad verschwunden war, um sich das Gesicht zu waschen und die Zähne zu putzen, nur um danach sofort ins Schlafzimmer zurückzueilen, damit sie noch miteinander schlafen konnten, ehe er seine Maschine zurück nach
L . A.
bekommen musste.
    Als sie sich aufrichtete, troff ihr das Wasser von Kinn und Augenwimpern. Er reichte ihr noch ein paar Handtücher. »Hier ist so viel Mist drin. Ich finde überhaupt nichts. Die Tasche ist so schwer, als hättet du ein paar Backsteine eingepackt.« Er reichte sie ihr. »Hier, sieh selbst nach. Ich werd mich inzwischen waschen.«
    Rand zog sich das T-Shirt über den Kopf und begutachtete den Schaden: Schürfwunden, ein paar Löcher und Schmutz.
    »Möchtest du, dass ich …«
    »Habs schon, danke.« Gott, bloß das nicht. Auf keinen Fall wollte er, dass sie ihn mit ihren sanften Händen berührte – egal wo. Er wusch sich, so gut es ging, und trocknete sich dann ab. Es war zwar nicht gerade eine Dusche, würde aber reichen müssen. Sie hatten sich beide völlig eingesaut. Er sah auf – und ertappte Dakota dabei, dass sie ihn im fleckigen Spiegel musterte. Sie wandte den Blick ab, beendete die Sucherei in ihrer Tasche und legte seine Glock und

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