Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
die ihre beste Freundin extra für sie hatte anfertigen lassen, beschafft haben konnte. »Wo hast du jemals etwas von mir Handgeschriebenes gesehen? Verrat mir das.«
    »Auf der Phiole waren deine Fingerabdrücke.«
    »Ich habe jahrelang für das Labor gearbeitet.« Sie warf die Hände in die Luft. »Selbstverständlich waren meine Fingerabdrücke auf der Phiole. Meine Fingerabdrücke waren auf
Hunderten
von den Dingern.«
    »Und eine davon wurde ganz zufällig nach Italien verschickt?«
    Sie ließ die Hände wieder fallen. In ihrem Magen rollte und schlingerte es, dass ihr speiübel wurde. Sie hatte es satt, sich ständig vor ihm zu rechtfertigen. Hatte es satt, all ihren Lieben ständig beweisen zu müssen, dass sie ihrer würdig war. Sollten sie sich doch alle selber ficken. »Fick dich.«
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, und irgendwo in ihrer funkelnden Tiefe brodelte sein Zorn. »Das Wort gebrauchst du nicht mir gegenüber.«
    »Hab ich gerade getan.
Fick dich

    Er packte ihre Oberarme. »Sieh mir einfach in die Augen und sag mir die Wahrheit.«
    Sie wand sich nicht aus seinem Griff; sie fühlte sich viel zu zerbrechlich, um eine Bewegung zu riskieren. Mit durchgedrückten Knien verharrte sie in seinem stählernen Griff und erwiderte seinen hitzigen Blick mit einem ebensolchen. »Ich soll dir in die Augen sehen und die Wahrheit sagen? Hab ich die ganze Zeit getan. Es ist weder meine Schuld, noch kann ich irgendwas daran ändern, wenn du zu stur bist oder zu blind oder zu geschafft von der Geschichte mit deinem Vater, um mitzukriegen, was ich sage. Ich habe versucht, vernünftig zu sein, dein Verhalten zu entschuldigen. Es gibt alle möglichen Arten von Misshandlungen – aber du bist jetzt ein großer Junge, und der, der dich misshandelt hat, erzählt dir so viel Bockmist, dass du bis zu den Waden darin versinkst.«
    Seine Finger schnitten wie Handschellen in ihre Arme. »Wieso sollte ich dir glauben? Die Beweise waren erdrückend.«
    »Vertrauen,
Rand.« Irgendetwas schnürte ihr die Kehle zu, und ihre Augen fingen an zu brennen. »Wo wir schon von Lügnern sprechen. Du hast behauptet, du würdest mich mehr lieben als irgendjemanden zuvor. Du hättest mir vertrauen sollen, dass ich dich nicht belüge.« Nur hatte sein zwanghaftes Misstrauen angefangen, lange bevor sein Vater behauptet hatte, sie hätte ihm das falsche Medikament gegeben.
    In seinem Kiefer zuckte ein Muskel. »Du hast mir nichts von deinem sechsten Sinn erzählt.«
    »Herrgott, Rand …« Bei
diesem Thema
wusste sie wirklich nicht, wo sie beginnen sollte. Sie atmete einmal tief durch – was wegen des Drucks auf ihren Lungen schmerzhaft war. Der Kloß in ihrer Brust erreichte die kritische Masse, und sie spürte, wie ihr die Tränen kamen. Verdammt. Verdammt. Verdammt. Sie blinzelte sie zurück, starrte an die Decke, wollte mit aller Macht, dass sie aufhörten. Dies war weder der rechte Augenblick noch der Ort, um das verschlungene Gestrüpp aus Lügen aufzudröseln, die er für Wahrheiten hielt. »Offen gesagt ist das der unwichtigste Teil von alldem.«
    Seine Lippen wurden schmal. »Eine Lüge ist eine Lüge. Das ist eine Frage der Charakterstärke. Wenn man in kleinen Dingen unehrlich ist, ist man es auch in großen. Und ich werde nicht zulassen, dass man mir was vorlügt.«
    »Du bist so verdammt selbstgerecht. Als hättest du in deinem ganzen Leben nie etwas für dich behalten oder mal geflunkert.« Dakota hatte sich noch nie so zerbrechlich gefühlt. Rand war der einzige Mensch auf Erden, den sie nah genug an sich herangelassen hatte, um sie wirklich zu verletzen. Und diese Verletzbarkeit machte sie im Augenblick rasend vor Wut. Sie wollte nicht schwach sein – nicht, wenn sie unbedingt stark und überzeugend sein musste. Sie hatte nichts verkehrt gemacht, verdammt. »Du duldest nicht, dass man dich belügt? Ach, wirklich? Und das bei
diesen
Eltern? Mein Gott, die erzählen dir doch nichts als Lügen!«
    »Jetzt sind es schon
alle
beide
! Himmelherrgottnochmal, Dakota, ist das dein Ernst? Du verstrickst dich wieder und wieder in dein eigenes Lügengeflecht, und dann versuchst du, dich damit rauszureden, dass
jeder
lügt?«
    »Ich habe meinen Spürsinn deshalb unerwähnt gelassen, weil er
nicht wichtig
war.«
Ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich mit den gleichen Augen sähest wie meine Eltern.
Sie hatte Angst gehabt, dachte sie verbittert. Angst, dass er sie verlassen würde. Und er hatte es trotzdem getan. Aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher