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Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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mir fällt schon etwas ein. Würdest du auch mit mir schlafen, wenn ich ein Mann wäre?«
    »Ich würde mit dir schlafen, wenn du so
tust
, als wärst du einer«, konterte er trocken. Er führte ihre ineinander verschlungenen Hände an seine Lippen und küsste ihre Finger. »Im Dunkeln«, sagte er mit gespielter Bestimmtheit. »Mit geschlossenen Augen. Und nachdem ich mich vergewissert hätte, dass alles vorhanden ist, was auch vorhanden sein sollte.« Der Kellner kam und klaubte Geld und Rechnung vom Tisch. Rand gab ihm zu verstehen, dass er das Wechselgeld behalten könne, und erhob sich. Er hielt noch immer ihre Hand.
    Auf der Straße blieb er kurz stehen. »Zuerst Albanien. Und sei es nur, um Vorkehrungen für den Rücktransport der Leichen zu treffen.«
    »Die Koordinaten des Mannes mit den Phiolen sind jedenfalls noch dort«, räumte sie ein und rückte die Umhängetasche auf ihrer Schulter zurecht. »Und bitte sag jetzt nicht, dass wir das Auto nehmen – von der ganzen Sitzerei tut mir der Hintern weh.«
    »Nein. Wir werden fliegen.«
    Rand erkannte den süßlichen, ekelhaften Todesgeruch im selben Moment, als er den Hangar betrat. Dann roch es auch Dakota, die neben ihm stand, und hielt sich die Hand vor Mund und Nase. Fast hätte sie sich übergeben. »Warte hier«, erklärte er ihr düster. Die großen Türen waren bei ihrem Eintreffen alle geschlossen, aber nicht abgeschlossen gewesen. Ohne Fenster und ohne Durchzug herrschte eine erdrückende Hitze, dabei war es noch nicht mal Mittag.
    »Auf gar keinen Fall.«
    Seine Finger schlossen sich fester um den Griff seiner Glock, auch Dakota hatte ihre winzigen S&W Special in der Hand. Sie dabeizuhaben, gefiel ihm gar nicht, andererseits hatte er sie schon von Anfang an nicht in seiner Nähe haben wollen. Wie das Leben halt mitunter so spielte …
    In dem Hangar, der groß genug war, um eine zivile 747 aufzunehmen, stand nur eine einzelne, kleine, leuchtend gelbe Air Tractor. »Mist«, murmelte er leise, als er sich vorsichtig dem Flugzeug näherte. Wenn er die Kennung richtig interpretierte, konnte sie eine Nutzlast von bis zu einer halben Tonne … aerogenes
Rapture
transportieren.
    Dakota schloss zu ihm auf. »Was ist?«, zischte sie kaum lauter als ein Flüstern.
    »Das hier ist eine Landwirtschaftsmaschine.« Er erkannte sie von einem Stunt wieder, den er vor mehreren Jahren für einen Film geflogen hatte. »Ein Sprühflugzeug«, präzisierte er. Die Frage war: Hatte man die Füllung bereits abgelassen, oder befand sie sich noch in den Tanks?
    »Warte!« Dakota packte seinen Arm.
    Rand blieb stehen. Jetzt hatte er die Leichen seiner Männer unter dem Rumpf auch gesehen und das leblose Weiß in ihren Augen.
    »Die werden in zwei Minuten noch genauso tot sein! Tut mir leid, Rand, lass mir einfach eine Minute Zeit.« Sie zog ihn nach hinten, stopfte ihre Waffe in ihre Tasche und durchwühlte sie dann auf der Suche nach irgendetwas anderem. »Ich muss nur eben …« Sie zog einen Gegenstand hervor – nicht etwa die Waffe, die er ihr eingeschärft hatte, jederzeit einsatz- und griffbereit zu haben, sondern irgendein versiegeltes Päckchen. Auf das kurzerhand ein zweites folgte.
    Sie riss eines der Päckchen mit den Zähnen auf. »Setz das einfach auf. Wenn das wirklich ein Sprühflugzeug ist, befindet sich aller Wahrscheinlichkeit nach
Rapture
im Tank – oder ganz in der Nähe. Zweifellos haben deine Leute eine ordentliche Portion davon eingeatmet.« Sie schüttelte eine Schutzmaske heraus, reichte sie ihm und machte sich dann am zweiten Päckchen zu schaffen.
    Er streifte sich das Elastikband über den Kopf. Immerhin besser als nichts, obwohl sie eigentlich nur dafür gedacht war, das Einatmen von Rauch in Wohnräumen zu verhindern. Dakotas Einfallsreichtum war schon verdammt beeindruckend.
    Rand half ihr, die Maske korrekt über ihr Gesicht und die Perücke, die sie aufhatte, zu ziehen, und bedeutete ihr dann mit einer Handbewegung, ihre Waffe aus dem Innenleben ihrer Tasche hervorzuholen.
    Gemeinsam näherten sie sich der Maschine und den beiden tot darunter liegenden Männern. Dakota ließ sich neben Ron Ligg in die Hocke und deutete auf seine aufgerissenen, starren Augen – sie waren vollkommen weiß. Er hatte eine gewaltige Dosis
Rapture
abbekommen. Das Gleiche galt für Derek Rebik.
    War die Ladung bereits abgelassen worden, oder stand die Katastrophe unmittelbar bevor?
    Rand kletterte in das winzige Cockpit und startete den Motor. Der erwachte

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