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Atemlos

Atemlos

Titel: Atemlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leocardia Sommer
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heruntergerissen hatte, konnte nicht mehr aus den Augen schauen, so geschwollen waren sie. Aus mehreren Wunden blutend, hing er wie ein nasser Sack in seinen Fesseln. Er hatte sich eingenässt, was Matt mit zufriedener Grimmigkeit bemerkte. Der andere Kerl schien nicht ganz so schlimm zugerichtet, aber auch hier hatten Jose und wahrscheinlich auch Jeff ganze Arbeit geleistet. Matts Mitgefühl hielt sich in Grenzen. Diese Typen hatten eine wehrlose Frau überfallen und wären noch weiter gegangen, wären sie nicht gestört worden. Nein. Mitgefühl war hier wirklich nicht angebracht. „Lass sie vom Haken, aber verschnür sie gut“, sagte Matt zu Jose. „Wir stärken uns erst einmal, bevor wir in die zweite Runde starten.“ „Gute Idee, bin sofort da“, gab er zurück und machte sich an die Arbeit, während Jeff und Matt in Richtung Haus verschwanden. Matt war kaum im Haupthaus angekommen, als sein Handy klingelte. Er zog es aus der Hemdtasche und nahm das Gespräch an. Es war Deniz. Kaum das Deniz sich gemeldet hatte, fiel Matt ihm unwirsch ins Wort. „Was zum Teufel haben Sie mit der Staatsanwaltschaft in San Diego zu schaffen? Und wer hat dort einen Grund, sich Ihre Tochter zu schnappen?“ Das lange Schweigen am anderen Ende sprach Bände. Ihr Riecher war richtig gewesen. „Wie zum Teufel…?“ „Hey, halten Sie uns nicht für dumm. Spucken Sie´s schon aus, damit wir was dagegen unternehmen können“, spie Matt Deniz entgegen. Er war stinksauer. Verständlicherweise. Die ganze Situation, der Angriff auf Becky. All das hatten sie nur Remir Deniz zu verdanken und der hatte jetzt verdammt noch mal zu kooperieren. „Hey, ich warte nicht mehr lange, Mann“, schnauzte Matt und bekam endlich eine Reaktion. Deniz seufzte tief und begann schließlich zu reden. „Ich habe Thomcek, dem stellvertretenden Oberstaatsanwalt das Baumaterial und sehr günstige Bauarbeiter für sein Haus besorgt. Außerdem habe ich dafür gesorgt, dass seine liebe Frau eine weiße Weste behält“, fügte Deniz süffisant hinzu. Noch bevor Matt nachfragen konnte, fuhr er fort. „Thomceks Frau hat vor zwei Jahren ein kleines Mädchen überfahren und ist abgehauen. Die Kleine ist die Tochter eines meiner Geschäftspartner. Sie hat zwar überlebt, sitzt aber seit dem Unfall im Rollstuhl“, erklärte Deniz. „Damals dachte ich, es könnte nichts schaden, einen stellvertretenden Oberstaatsanwalt auf meiner Habenseite zu wissen. Deswegen habe ich geholfen, den Unfall zu vertuschen und meinen Geschäftspartner ruhig gestellt. Das kostenlose Baumaterial nebst Arbeiter für Thomceks Haus war da nur noch ein kleines Zubrot, versteht sich.“ Matt atmete tief durch. Kein Wunder dass der Oberstaatsanwalt Muffensausen hatte. Wenn Deniz reden sollte, wäre er echt angeschmiert. „Jetzt, da Sie in U-Haft sitzen, hat Thomcek Angst und zwar berechtigte Angst, Sie könnten auspacken“, sinnierte Matt. „Das Leben von Thomceks Frau wäre verpfuscht. Die ganze Zeit über war er Ihnen nützlich, oder? Die Gegenleistung für die weiße Weste seiner Frau waren Informationen, stimmts? Wie selbstlos“, ätzte Matt, jetzt richtig verärgert. Kein Wunder, dass das ganze System immer korrupter wurde. Gab es denn überhaupt keine Menschen mehr, die keine Leichen im Keller und damit unbestechlich waren? „Ja, so in etwa“, antwortete Deniz prompt. „Sagen wir mal so, Thomcek hat dazu beigetragen, dass ich mich die ganze Zeit frei bewegen konnte.“ „Gut. Wir werden die Angelegenheit an die Staatsanwaltschaft in Salt Lake überstellen. Hier hat Thomcek sicher keinen Einfluss und wir können ihn festnageln. Allerdings müssen wir ihm eindeutig nachweisen, dass er die Kerle geschickt hat.“ Matts Ausführungen und Überlegungen fanden bei Deniz uneingeschränkte Zustimmung. „Ich glaube, wir werden unsere neuen Freunde noch mal in die Mangel nehmen müssen“, meinte Matt und hatte da auch schon so eine Idee. „Also, bis demnächst und … tun Sie nichts Unbedachtes.“ Deniz räusperte sich. „Natürlich. Und Sie sorgen dafür, dass meinem Mädchen nichts passiert. Versprechen Sie mir dass, Mr. Cassidy.“ „Aber natürlich, was auch sonst“, feixte Matt und legte ohne Verabschiedung auf. Sein Plan war einfach aber effizient, wenn er denn funktionieren würde.

11. Der Köder

    Vor der Scheune traf Matt auf Jeff, der sich die Beine vertreten hatte und blinzelte ihm zu. Gerade laut genug, damit die Männer in der Scheune mithören konnten, sprach

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