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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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meinen Deana Hanks. Ich habe ihr befohlen, auf die Insel zurückzufliegen, doch sie besteht auf einer formellen Rückzugorder aus Mospheira, und die wurde ihr immer noch nicht zugestellt.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie, wie ich vermute, ein paar einflußreiche Freunde auf der Insel hat, denen daran gelegen ist, daß sie in Shejidan für Unruhe sorgt. Es geht ihr übrigens gut. Wir haben heute miteinander zu Mittag gegessen und uns auf eine faire, sachliche Zusammenarbeit verständigt.«
    »Von Mospheira war etwas ganz anderes zu hören.«
    »Was denn?«
    »Daß die Situation äußerst gefährlich ist und daß Sie, Sir, die Unwahrheit sagen.«
    »Wissen Sie von der Senderanlage, die unser Gespräch überträgt?«
    »Sie meinen die Station an der Küste.«
    »Was glauben Sie, wer diesen Komplex betreibt? Irgendeine Privatperson oder die hiesige Regierung?«
    »Die Regierung, wie ich annehme.«
    »Und in deren Namen spreche ich, das können Sie mir glauben, Mr. Graham. Ich bin Übersetzer, der Paidhi, der einzige Mensch, der zwischen Mospheira und Shejidan vermittelt. So will es der Vertrag. Darüber hinaus hat mich die atevische Regierung gebeten, in derselben Funktion mit Ihnen an Bord des Schiffes zu verhandeln. Zugegeben, ich arbeite für die Regierung Mospheiras, aber mein Job bringt es so mit sich, daß ich gelegentlich Dinge aussprechen muß, die Mospheira nicht hören will. Es gibt auf der Insel einige Menschen, die die Atevi, salopp formuliert, nicht leiden können. Mich auch nicht. Aber auf deren Meinung können wir keine Rücksicht nehmen, wenn wir denn wollen, daß die Atevi mit uns zusammenarbeiten. Richten Sie Ihrem Kommandanten bitte folgendes aus: Wenn er den Sprechern Mospheiras Gehör schenkt, sollte er sich darüber im klaren sein, daß diese ihre Informationen von mir beziehen oder persönliche Mutmaßungen anstellen. Wenn er aber mit mir spricht, erhält er Informationen aus erster Hand. Es gibt keine verläßlichere Quelle, da ich der einzige Mensch bin, der direkten Kontakt hat zu den Atevi. Sie werden der zweite sein. Willkommen in der Welt der Politik.«
    »Darf ich fragen: Wie kommen Sie mit den Atevi zurecht? Verkehren Sie auch mit den einfachen Leuten, oder sind Sie immer streng abgesichert?«
    »Ich habe in erster Linie mit Regierungsvertretern zu tun, aber nicht ausschließlich. Atevi sind ehrlich, loyal, mitunter ziemlich verschlossen, manchmal aber auch so offen und direkt, daß man sich nur wundern kann. Insgesamt fühle ich mich durchaus wohl in ihrer Gesellschaft. Allerdings freue ich mich schon darauf, auch mal ein Menschengesicht vor mir zu sehen. Ich hätte noch ein paar technische Fragen zur Landung. Brauchen Sie ein Rollfeld?«
    »Nein, Sir. Ich wünschte, es war so. Wir müssen in eine dieser Kapseln, die schon damals zum Einsatz gekommen sind.«
    »Sie scherzen.«
    »Leider nein. Wir haben ein paar dieser uralten Dinger in der Station gefunden.«
    »Gütiger Himmel. Mich wundert, daß da überhaupt welche übrig geblieben sind.«
    »Mospheira sagt, daß es sich um Reservekapseln handelt. Es wurden damals dreimal so viele gebaut wie nötig, um genügend Ersatz zu haben, falls das eine oder andere System nicht funktioniert.«
    »Klingt plausibel. Trotzdem…«
    »Für uns gibt’s also vorläufig kein Zurück, wenn wir mit der Kapsel runterkommen. Können Sie mir sagen, wie lange es dauern wird, bis man bei Ihnen da unten ein Shuttle gebaut hat?«
    »Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir in etwa einem bis anderthalb Jahren den ersten Versuch wagen können, eine bemannte Raumkapsel hochzuschicken, und zwar auf einer Trägerrakete, die eigentlich nur für die Beförderung von Satelliten geeignet ist und allenfalls den unteren Rand der Exosphäre erreicht. Von einem Shuttle kann bei einem solchen System beileibe nicht dir Rede sein.«
    »Und wann wäre ein Flug zur Station möglich?«
    »Das läßt sich kaum abschätzen. Aber wenn Sie hier unten nicht alt werden wollen, rate ich Ihnen, in Shejidan zu landen und Tabini-Aiji zu gefallen, denn nur der kann für eine Beschleunigung des Raumfahrtprogramms sorgen.«
    »Sie machen mir Mut.«
    »Den brauchen Sie vor allem, wenn Sie in diese zweihundert Jahre alte Kapsel steigen. Der Hitzeschild, der Fallschirm – all das ist womöglich…«
    »Ich weiß. Natürlich wird das Ding generalüberholt. Mit dem Fallschirm runterzukommen gefällt mir auch nicht, aber ich sage mir: besser als ohne.«
    »Ich bewundere Sie um Ihre Nerven, Mr.

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