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Atevi 2 - Eroberer

Atevi 2 - Eroberer

Titel: Atevi 2 - Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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würde Bren ihm vielleicht helfen können. Er war nicht abgeneigt, ihm zu helfen, und er hatte auch den nötigen politischen Spielraum. Bren prüfte die Beweggründe dieser Absicht im Lichte seines professionellen Filters. Ja, er glaubte unabhängig von menschlichen Emotionen zu räsonieren. Aber zugegeben, er war auch gefühlsmäßig angetan von Geigis Auftreten, denn es zeugte von einem Charakter, der jenseits aller Gattungsgrenzen als wertvoll zu bezeichnen war. Wie dem auch sei, Bren war entschlossen, diesem Mann zu helfen.
    Zum Abschluß der Sitzung erging der einstimmige Beschluß, daß man in fünf Tagen wieder zusammenkommen werde, um den Ausführungen des Paidhi zum Thema Überlichtgeschwindigkeit zuzuhören.
    Bren setzte eine Miene auf, die, wie er hoffte, Zuversicht zum Ausdruck brachte. Dabei war ihm ganz anders zumute.
    Weil Algini noch nicht bei Kräften war, hatte Jago den Paidhi hinunter zum Konferenzsaal gebracht, und Bren ging nun davon aus, daß sie ihn auch wieder abholen würde. Doch es war Banichi, der vor der Tür auf ihn wartete, den Rücken an die Wand gelehnt, um, wie es schien, das verletzte Bein zu entlasten.
    »Banichi«, grüßte Bren, als er als erster den Konferenzsaal verließ, für Banichi offenbar überraschend, denn der richtete sich ruckartig auf.
    Bren glaubte ihm ansehen zu können, daß er müde war und Schmerzen hatte, dabei ließ er normalerweise nie irgendwelche Schwächen erkennen. Sich auf den Beinen zu halten, fiel ihm anscheinend immer noch ziemlich schwer. Trotzdem hatte er hier herunterkommen müssen, denn Jago war verhindert und Tano anderweitig beschäftigt, weil er, Bren, ihn losgeschickt hatte, um nach Büroräumen Ausschau zu halten.
    »Es scheint gut gelaufen zu sein«, sagte Banichi.
    »Ich hoffe«, antwortete Bren.
    »Tabini ist sehr zufrieden.«
    Bren war perplex. »Woher weiß der Aiji, wie die Sitzung verlaufen ist?«
    »Natürlich weiß er Bescheid.«
    Vielleicht über Banichi? Er trug ein Taschen-Kom bei sich mit einem Mikrophon, das sensibel genug war, um auch Gespräche hinter geschlossener Tür aufzunehmen. Wer weiß?
    »Übrigens«, sagte Banichi, »ich möchte Sie bitten, alle Geschenke in der Wohnung zurückzulassen, wenn Sie von einer Sicherheitszone in die andere wechseln.«
    »Was für Geschenke?« fragte Bren verdutzt. Und dann erinnerte er sich.
    »Die Kragenfibel«, sagte Banichi. »Zum Glück ist sie nicht von Tabini.«
    »Wieso?«
    »Er hatte Bedenken wegen Hanks.«
    »Daß sie mich anfällt? Wohl kaum.«
    »Man kann nie wissen.«
    Sie gingen durch die hinteren Flure, um der belebteren Halle auszuweichen. Als sie den Fahrstuhl erreichten, sah er einige Ausschußmitglieder dort stehen, die ihm verstohlene, skeptische Blicke zuwarfen. In ihrer Mitte: Geigi.
    Trotz der beklemmenden Bandage konnte Bren wieder freier aufatmen. Er sah nun manches sehr viel klarer. Hanks würde entweder tun, was er ihr aufgetragen hatte, oder aber ihr eigenes Süppchen kochen. Doch sie war nicht das eigentliche Problem, jedenfalls keines, das den Atevi gefährlich werden konnte. Das Problem für den Westbund stand dort vor ihn.
    Die Gruppe machte Platz, um die beiden in den Fahrstuhl steigen zu lassen. Auf dem Weg nach oben fragte Bren: »Banichi-ji, ich habe eine Bitte, die Ihnen vielleicht seltsam vorkommt. Ich würde gern mit Mathematikern sprechen, die sich mit Himmelskunde beschäftigen, speziell mit der Gestalt des Universums.«
    »Mit der Gestalt des Universums?«
    Das Wort Universum war in der Sprache der Atevi mehrfach belegt und unter anderem ein Synonym für Westbund. »Sterne, Raum und Zeit.«
    »Ich kenne einige renommierte Mathematiker. Einige davon residieren im Bu-javid. Doch keiner von denen beschäftigt sich damit. Mit der Gestalt des Universums. Jedenfalls nicht, daß ich wüßte.«
    »Galaxien und Entfernungen.« Für Atevi waren Sterne Sterne. Konstellationen sahen sie nicht. »Die Physik des Lichts.«
    Der Fahrstuhl war im dritten Stock angelangt. Banichi sagte: »Den Experten, den Sie suchen, werden sie wohl eher unter den Menschen finden.«
    »Aber Mospheira ist nicht zu erreichen, und ich glaube auch nicht, daß ich durch einen Menschen erfahren kann, was ich wissen möchte. Mich interessiert, wie sich Atevi das Universums vorstellen, in welcher Gestalt, was ihrer Meinung nach jenseits seiner Grenzen liegen könnte. Wie sich das Licht verhält über weite Entfernungen, wie der Raum aufgebaut ist.«
    »Wie der Raum aufgebaut ist?« Banichi

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