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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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vorher aus. Ich möchte sehen, wie du dich bewegst.«
    Petrisse legte gehorsam ihre Kleidung ab. Als sie ihr Hemd über die Lehne eines Sessels legen wollte, sagte er: »Nein, lass es auf den Boden fallen. Lass alles einfach auf den Boden fallen.«
    Sie gehorchte. Paikkala sagte: »Das gefällt dir, mir zu gehorchen, ja?«
    Sie stand nackt vor ihm, die Arme lagen an den Seiten.
    »Jetzt geh.«
    Sie stieg ihm voraus die Wendeltreppe hoch. Durch den Spalt ihrer Oberschenkel konnte er ihre Scham sehen. Sein Herzschlag beschleunigte sich. Er atmete tief.
    Das Schlafzimmer war eine Art Penthouse im Penthouse, es thronte über Paikkalas Wohnung, hoch über dem Wohnturm, in dem sein Anwesen lag. Das Zimmer rotierte langsam. Es besaß keine Wände und keine Decke, sondern nur eine Kuppel aus Glassit. Natürlich war das Glassit terkonitverstärkt, nahezu unzerstörbar, und von außen verspiegelt.
    Er sah alles. Niemand sah ihn.
    Petrisse stand da. Er berührte ihre Schulter und führte sie vor sich her an den Rand der Glassitkuppel. Unter ihnen breitete sich Orbana aus. Die Aussicht war überwältigend. Die Wohntürme, die viele hundert, oft tausend Meter hoch in den Himmel ragten, leuchteten in allen Farben durch die Nacht. Jedes Gebäude glühte in einer eigenen Farbe: Ocker und Gold, Silberblau und Rosa, Rot und Zinnoberrot, Türkis und Orange, Meeres- und Nachtblau, Blaugrün und Blattgrün, all die Farben, die das menschliche Auge wahrnehmen kann.
    Und da in den Türmen Millionen von Fenstern erleuchtet waren, da die Werbeflächen in allen Farben des Spektrums pulsierten, da die endlosen Karawanen der Gleiter durch die Schluchten der Stadt strömten wie Blut in den Adern, war es, als erblickte man das Inneres eines ungeheuren Lebewesens, eines Leviathan, eines niedergefallenen Mobys aus Andro-Beta. Und die Raumschiffe, von denen in jeder Minute einige im Lichtkegel riesiger Scheinwerfer vom Kouchella-Raumhafenkomplex aus abhoben, wirkten, als perlten von diesem niedergestürzten Titanen leuchtende Atemblasen auf und vergingen in der Tiefe der Nacht.
    Paikkala sagte: »Du siehst, ich lege dir Orbana zu Füßen.«
    »Ich sehe«, sagte sie mit bebender Stimme.
    Er fasste sie von hinten an die Brüste. Sie waren kühl, von leichtem Schweiß ein wenig klebrig. »Öffne mich!«
    Sie führte ihre Hände hinter ihren Rücken und öffnete ihm die Hose.
    »Zieh dich nicht aus«, bat sie.
    Wenn sie den Spaß so haben wollte, bitte.
    »Zieh deine Handschuhe an.«
    »Gefällt es dir, zu befehlen?«, fragte er heiter. Er zog seine Handschuhe aus der Hosentasche hervor und streifte sie über. So legte er die Hände zurück an ihre Brüste. Genoss sie nur die Berührung seiner seidenen Handschuhe?
    »Beug dich vor«, befahl er. Sie stützte sich mit den Händen, die Finger gespreizt, an das Glassit, das bald darauf unter ihrem Atem beschlug.
    Später zog er sich doch aus, bis auf die blauen Handschuhe.
    »Weißt du, dass mein Vorname ein altterranischer Name ist?«, fragte er, als er hinter ihr lag, ins Haar. »Er bedeutet ›der Blaue‹. Wusstest du das?«
    Petrisse antwortete nicht. Sie schlief tief und fest. Er überlegte, ob er nun Wege suchen sollte, auch ihre jüngere Schwester Deborah für sich zu gewinnen. In einem plötzlichen Hochgefühl wusste er: Er würde am Ende beide besitzen. Vielleicht beide zugleich?
    Dank allen Göttern Lepsos , dachte er, dass ich damals von Yee hierhin gewechselt bin. Das hier ist mehr, als ein einfacher Hyperraummaschineningenieur sich hätte träumen lassen.
    Endlich tauchte er in die eigene Erschöpfung ein, tief und traumlos.
    Am anderen Morgen erwachte er allein. Er richtete sich ächzend auf und rief nach Petrisse, aber sie war offenbar schon fort.
    Nun, sie würde wieder kommen. Sie hatte offenbar ihr Herz an ihn verloren. Sie hatte die Lust gespürt, die es bereitete, sich einem mächtigen Mann hinzugeben, sich seiner Macht zu unterwerfen.
    Die Macht war stark in ihm.
    Paikkala begab sich in den Hygieneraum, der vom Schlafzimmer abgetrennt war.
    Im Bad hing ein alter Spiegel aus Bleiglas, eine letzte Erinnerung an Yee. Paikkala blickte in den Spiegel. Dort stand mit Lippenstift eine Botschaft von Petrisse, in einer Handschrift, die beinahe kindlich wirkte:
    »Willkommen im Club der Höllenfahrer!«
    Paikkala brauchte einen Augenblick, um den Sinn dieser Botschaft zu verstehen. Dann starrte er in sein übernächtigtes, aschfahles Gesicht und stöhnte auf.
    Das TechnoVirus! Petrisse musste

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