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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Paukentheater hatte das Stück Mechatrope Evolution Premiere. Hoffins bestellte für alle drei Veranstaltungen je zwei Karten und zahlte vorab.
    Er war ein großer Förderer der Kunst.
    Doch nicht nur das. Es war ein offenes Geheimnis, dass im Handelskonsulat und unter diesem Deckmantel verschiedene Geheimdienste des Imperiums Dabrifa tätig waren, darunter die Schwarze Garde. Und Hoffins war unter der Tarnkappe seines Konsulats der Kommandant dieser Schwarzen Garde auf Lepso.
    Mit einem melodischen Gong meldete sich der Interkom. Im Display des Gerätes las der Konsul, dass der Anrufer um Diskretion bat. Hoffins schaltete die Sicherheitssysteme ein. Niemand würde den Anrufer identifizieren können, niemand würde sich in das Gespräch einloggen können.
    Das Gespräch war kurz.
    Hoffins’ gut informierter Freund berichtete, dass es einen Leichendiebstahl gegeben habe. Ferner habe ein Mann vom SWD mit dem Thakan in dieser Sache ein Gespräch geführt. Der Konsul bedankte sich.
    »Sie denken an die Überweisung?«
    »Wer arbeitet, soll dafür auch belohnt werden!«, verhieß der Konsul mit einem liebeswürdigen Lächeln.
    »Eine Kleinigkeit noch«, sagte sein Gegenüber. »Ich mag mich täuschen, aber möglicherweise kennen Sie eine gewisse Briseis?«
    »Und wenn Sie sich nicht täuschen?«
    »Es hat gestern Abend einen kleinen Vorfall im Park der Purpurroten Kreatur der Lust gegeben, in diesem Park hinter dem Tokkat-Casino. Dabei ist ein Ertruser zu Schaden gekommen. Die Freunde des Ertrusers haben in der Botschaft des Carsualschen Bundes vorgesprochen, der Botschafter hatte einen Abteilungsleiter beim SWD angerufen – Sie wissen, wie diese Dinge laufen.«
    »Wie laufen Sie?«
    »Sie laufen, Konsul Hoffins. Ich habe der Untersuchung eine bestimmt Richtung geben können, so dass sie nicht auf die besagte junge Dame zulaufen. Aber ich kann nicht immer da sein, um den Lauf der Dinge ein wenig zu Ihren Gunsten zu korrigieren.«
    »Sie tun, was Sie können«, schmeichelte Hoffins. »Werfen Sie heute Abend einen Blick auf Ihr Konto, Sie werden sehen, dass ich nicht undankbar bin.«
    Sein Gegenüber sortierte seine überlangen Finger und nickte mit zusammen gepressten Lippen.
    Artemio Hoffins seufzte leise. Der Ghogul-Briseis-Komplex würde sich doch nicht etwa zu einem Problem auswachsen. Probleme müssten gelöst werden. Aber Briseis hatte eine so wunderbar entspannende Wirkung auf ihn.
    Und ihr Bruder, der fette Ghogul, hatte ein so wunderbares großes Maul.
    Hoffins erhob sich und spazierte an das Panoramafenster. Er schaute in die Tiefe des Trichters. Von einer der Terrassen auf der gegenüberliegenden Seite startete gerade eine vielleicht zehn oder fünfzehn Meter durchmessende Wasserkugel. Der Antigravprojektor in ihrem Inneren war auf Zentralbetrieb geschaltete, das hieß: Wo immer sich der Schwimmer auf der Kugeloberfläche befand, er spürte das Wasser unter sich. Drei Jugendliche mit einem Traktorstrahlprojektor steuerten die Wasserkugel in den freien Raum in der Trichtermitte. Einige der Schwimmer auf der Kugel schwammen nun kopfunter, sie blickten in den Trichterabgrund über sich, winkten und lachten offenbar.
    Hoffins dachte nach.
    Ihm war klar, wer die Leiche entwendet haben musste. Wenn man ausschließen konnte, dass keine Souvenirjäger am Werk waren und der SWD sich wieder einmal selbst bekämpfte, kam nur die USO in Betracht.
    Die Frage war, ob die Agenten – die Spezialisten , wie die Kollegen bei der Konkurrenz hießen – kompetent genug waren, um ihre Funktion in seinem Plan zu erfüllen.
    Und wenn tatsächlich der Lordadmiral selbst im Einsatz wäre?
    Das wäre ein zu großes Glück.
    Mit einem Wink seiner Hand stellte er das Multiglas seines Panoramafensters auf durchlässig für akustische Reize. Die Schwimmer drüben in der dahin schwebenden Wasserkugel juchzten. Eine Badehose wurde einige Meter nach unten geworfen, bis das Schwerefeld sie wieder einfing und zurück zum Wasser zog.
    »Jokk, gib mir die Hose zurück!«, rief eine Jungenstimme. Einige Mädchenstimmen lachten.
    Hoffins lächelte über die unschuldigen Vergnügungen.

 
Meine Audienz im Winterzeit-Palast
     
    Ein geraffter und codierter Hyperkomruf erreichte uns von Quinto-Center. Der Thakan habe sich die Sache mit der Leiche noch einmal überlegt und wünsche jemanden zu sprechen, der sich davon betroffen sehe. Absolute Diskretion werde garantiert.
    Kleines Postskriptum zur verschlüsselten Botschaft: Der aktuelle Thakan heiße

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