Atlan 016 - Siganesen sieht man nicht
Richtung des Raumhafens.”
“Sie sollten sich ergeben”, empfahl ihm der Akone.
Sie legten etwa drei Meilen zurück, ohne daß sie aufgehalten wurden. Dann glitt der Transporter in einen von Bäumen und dichten Büschen umsäumten Abschnitt der Straße hinein. Kennon sah, daß sich über eine Strecke von mehreren hundert Metern lange Äste hoch über der Straße miteinander verflochten hatten und ein natürliches Dach bildeten.
“Anhalten!” befahl er.
Der Transporter kam zum Stehen. Kennon stieß die Kanzeltür auf und zog den Akonen mit ins Freie. Er trug ihn bis zum Straßenrand und betäubte ihn mit einem gezielten Schlag in den Nakken.
Im Augenblick konnten ihn weder die Roboter noch die Piloten der Gleiter sehen. Er rannte durch die Büsche in den Park hinein. Wahrscheinlich warteten seine Verfolger bereits auf der anderen Seite des natürlichen Tunnels auf das Erscheinen des Transporters. Sie würden Kennons Trick schnell durchschauen und die Suche wieder aufnehmen. Kennon konnte jedoch inzwischen mit Höchstgeschwindigkeit fliehen.
Er nutzte die auch abseits von der Straße dicht wachsenden Büsche geschickt als Deckung aus. Vor ihm auf einer Lichtung standen einige hochbeinige Riesenvögel. Kennon beachtete sie nicht. Er erreichte einen Brunnen, der aus mehreren Öffnungen farbige Fontänen in die Luft spie. Kennon wurde zum zweitenmal durchnäßt, aber das störte ihn nicht.
Ein paar Meter neben dem Brunnen stand ein Metallkasten. Kennon öffnete ihn, fand aber nur ein paar Reinigungsgeräte. Er rannte weiter. Immer wieder überzeugte er sich davon, daß niemand in seiner Nähe war, der ihn beobachten konnte.
Unerwartet schnell erreichte er das Ende der Parklandschaft. Er trat zwischen den Büschen hervor und blickte auf ausgedehnte Industrieanlagen. Am Horizont erkannte er die Umrisse zweier gigantischer Kugelschiffe. Kennon blieb stehen. Daß es auf Kukuyla eine Werft für Großraumschiffe gab, überraschte ihn. Er hatte nicht erwartet, daß die Condos Vasac solche Projekte auf der Oberfläche eines Planeten ansiedeln würde.
Kennon sah, daß zahlreiche Gleiter über dem Park kreisten. Er war den Verfolgern vorläufig entkommen. Hier im Industriegebiet konnte er sich leichter verstecken. Vielleicht würden sich die Akonen jetzt ausschließlich auf die Suche nach ihm konzentrieren und Stuep vorläufig unbehelligt lassen.
Mehr wollte Kennon nicht erreichen.
Er bewegte sich auf das vor ihm liegende Gebäude zu.
Plötzlich blieb er ruckartig stehen. Seine körpereigene Ortungsanlage empfing fünfdimensionäle Impulse und gab sie an das Gehirn weiter. Die Energiequelle mußte sich in dem Gebäude befinden, aus dem er ausgebrochen war.
Kennon konzentrierte sich auf die Impulse. Irgend etwas war daran ungewöhnlich. Das Gehirn ortete weiter. Es schaltete die hyperempfindlichen Peilanlagen seines Körpers ein.
Wenige Minuten später stand es für Kennon fest. daß die Impulse weder von einer Maschine noch von einer damit vergleichbaren Anlage ausgingen,
Die Impulse waren organischen Ursprungs.
*
Der Siganese drückte ab. Eine der Verbindungsleitungen zerbröckelte. Ein mächtiger Überschlagsblitz, der fast bis zu Romo reichte, erhellte das Innere der Emotio-Sonde. Der zweite Blitz hätte den USO-Spezialisten getötet, doch Romo hatte seine Aggregate bereits eingeschaltet, so daß die Energie von seinem Schutzschirm absorbiert wurde. Das Zischen und Knattern der freiwerdenden Energien machte den Siganesen fast taub. Er preßte die Arme vor sein Gesicht, um nicht geblendet zu werden.
Dem ersten Kurzschluß folgten weitere. Die Energiezufuhr wurde unterbrochen. Die Sonde hörte auf zu funktionieren.
Romo wußte. daß Stuep vorläufig gerettet war. Dafür drohte dem Siganesen Gefahr. Er befand sich innerhalb einer Anlage, die jeden Augenblick explodieren konnte. Romo griff nach einem Kabelende und zog sich daran auf einen plattformähnlichen Vorsprung. Hoch über ihm befand sich die Klappe, durch die er hereingekrochen war. Romo sah, wie sie von außen zur Seite gedrückt wurde. Dann entstand im Innern der Sonde ein Sog.
Die Akonen und Antis hatten blitzschnell reagiert. Um ein Ausbrennen der Anlage zu verhindern, saugten sie den Sauerstoff aus allen Hohlräumen. Der Siganese wurde dadurch nicht bedroht, denn er befand sich innerhalb seines Schutzschirms und konnte auf die Sauerstoffreserven seines Energietornisters zurückgreifen. Die Flammen, die sich kaum hatten ausbreiten können, erstickten. Romo nahm
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