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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geprallt war. Die Stelle schmerzte
immer noch leicht.
“Bitte, Sir!” schrillte die dünne. Stimme erneut.
Kamla Romo!
Kennon wandte den Kopf und sah zu seinem Waffengurt, den er vor dem
Einschlafen an der Innenwand der Kugel aufgehängt hatte. Der Impulsstrahler lag an
Kennons Seite, und aus dem leeren Halfter ragten die Unterschenkel des Siganesen
und zappelten.
“Hallo!” machte Sinclair verwundert. “Wie kommen Sie denn in mein Halfter,
Kamla?”
Er befreite den Siganesen, dessen Gesicht eine dunkelgrüne Färbung
angenommen hatte.
Kamla Romo schnappte nach Luft, dann sagte er:
“Ich habe versucht, Sie zu wecken, Sir. Da Sie nicht hörten, nahm ich meinen
Impulsstrahler und schlug damit immer wieder auf Ihr Nasenbein. Ungefähr zehn
Minuten lang. Plötzlich kam Ihre riesige Hand angesaust und wischte mich einfach fort.
Bevor ich richtig wußte, wie mir geschah, steckte ich in diesem nach heißem Öl
riechenden Geschützfutteral.” Er nieste. “Hoffentlich habe ich Ihnen nicht weh getan,
Sir.”
Sinclair Marout Kennon lächelte.
“Sie sind wirklich einzigartig, Kamla. Tut mir leid, daß mir die Hand ausgerutscht
ist. Aber eines verstehe ich nicht: Von den zehn Stunden sind doch erst knapp sieben
um. Warum also haben Sie mich schon geweckt?”
“Ich hatte nur drei Stunden schlafen können, Sir”, berichtete der Siganese. Er
saß auf Kennons Handteller und ließ die Beine in eine für seine Begriffe schwindelnde
Tiefe baumeln. “Dann war ich hellwach.
Also flog ich zu Muskalons Hauptquartier, um den Direktor zu belauschen. Ich
hatte sehr großes Glück, denn er konferierte gerade mit einem Kurier aus der
Lenkzentrale der Condos Vasac.”
Kamla grinste schadenfroh.
“Die Syndikatsleitung ist offenbar sehr erbost darüber, daß uns auf Umshyretwas
zustoßen konnte. Der Kurier machte Muskalon schwere Vorwürfe und drohte ihm mit
Degradierung.”
“Was in der CV gleichbedeutend mit Liquidierung ist’, murmelte Kennon. “Das
freut mich sehr.”
“Wie bitte, Sir?”
“Ach so! Nein, ich meinte nicht die Liquidierung, obwohl ich dem alten Scheusal
nichts lieber wünschte. Nur wäre das für meinen Plan ein wenig zu früh.—Was
unternimmt der Anti, um sich reinzuwaschen?”
“Er hat getobt und versucht, alle Verantwortung auf Kratso zu schieben. Der
Kurier war jedoch unerbittlich.” Kamla schnalzte genüßlich, was sonst gar nicht seine
Art war. “Der hat den Alten vielleicht zur ... ähem ... Rechenschaft gezogen. Deshalb
hatte ich auch versucht, Sie zu wecken, Sir.”
“Das hätte durchaus Zeit gehabt’, versetzte Kennon düster. “Ich befand mich
gerade in einem entzückenden Traum.” Er ballte die Fäuste; sein Gesicht verzerrte sich.
Dann lachte er trocken. “Dieser Traum wird sich erfüllen, zumindest was den
Blechteddy angeht!”
“Verzeihung, Sir!” Kamla Romo blieb fest. “Das hatte keine Zeit. Muskalon hat
sich entschlossen, eine Suchexpedition loszuschicken, die Ihr, Teks und Montys
Schicksal beweiskräftig klären soll. Die Expedition bricht am frühen Morgen auf.
Dadurch erhalten Sie eine Gelegenheit, die Stadt zu verlassen.”
“Sie sind wirklich ein Juwel, Kamla”, erwiderte Kennon mit ehrlicher
Hochachtung. “Während ich schlafe, lösen Sie meine Probleme. Wieviel Zeit habe ich
noch?”
“Eine halbe Stunde, Sir.”
Sinclair hielt den Siganesen behutsam fest, während er die Schlafkugel verließ. “Dann werde ich gleich aufbrechen, Kamla. Rechnen Sie bitte damit, daß ich mit
Tek und Monty in spätestens vier Stunden von der Landbrücke aus vor der Stadt
erscheine, etwa einen Kilometer vom Strand entfernt.”
“Jawohl, Sir. Rechnen Sie wirklich damit, daß Muskalon Sie in die geheime
Forschungsstadt einläßt, Sir?”
Kennon lachte grimmig.
“Wetten, daß er mir sogar die Füße küßt, wenn ich das von ihm verlange?” Er
räusperte sich. “Natürlich werde ich das nicht verlangen. Aber der ‘Bakko’ wird heilfroh
sein, uns lebend wiederzusehen und dadurch der Liquidierung zu entgehen.” Er setzte den Siganesen auf dem Tisch ab, winkte und ging davon. Sinclair
Marout Kennon war dabei, das Buch zu einem Schauspiel zu entwerfen, das für seine
Gegner in einer Tragödie enden sollte ...
    *
    Kennon mußte sein Flugaggregat einsetzen, sonst hätte er die Gleiter der Suchexpedition nicht mehr eingeholt.
In rasendem Flug kurvte der USOSpezialist um Hochbauten, Schoß unter Brücken hindurch und verursachte versehentlich den Massenabsturz von zwölf Gleitern, deren

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