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Atlan 018 - Der Doppelagent

Titel: Atlan 018 - Der Doppelagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kollisionsverhütungssysteme verrückt spielten, als sie eine heranjagende unsichtbare Masse orteten.
Sinclair raste weiter, ohne sich umzublicken. Er sah, daß der erste Gleiter der Expedition bereits durch eine Strukturlücke im Energieschirm der Stadt fuhr.
Der Halbroboter erreichte den letzten Gleiter, als dieser schon zur Hälfte in der Strukturlücke verschwunden war. Kennon konnte unmöglich mit Vollschub abbremsen und dann weich auf dem Fahrzeug landen. Also Schoß er dicht über das offene Fahrzeug und am Ohr des Piloten vorbei.
Der Mann bekam einen solchen Schreck, daß er seinen Gleiter abstoppte. Dadurch verstieß er gegen den Zeitplan der Ausschleusung. Der Strukturriß schloß sich, während das Fahrzeug noch zu einem Viertel im Projektorbereich war. Dabei geschah etwas Seltsames.
Sekundenlang waren der Gleiter -glücklicherweise handelte es sich um den Gerätegleiter der Expedition und nicht um einen Mannschaftswagen—und sein Pilot verschwunden, dann zitterte der Hochenergieschirm heftig. Es gab einen Knall, und neben der zur Landbrücke führenden Straße lag ein wirres Knäuel von Metallplastikfäden und den unidentifizierbaren Fragmenten eines organischen Lebewesens.
Das Schlimmste aber war, daß dieses Knäuel offenbar eine feste Verbindung darstellte, denn es bewegte sich wie ein einheitlicher Organismus, kroch hinüber zur Steilküste und ließ sich in die Brandung fallen.
Kennon war erschüttert über das, was er unbeabsichtigt verursacht hatte. Einige Minuten lang kreiste er über dem Meer und ortete das Gebilde. Es schwamm unter Wasser hinaus. Die übrigen Fahrzeuge der Expedition waren zurückgekehrt und hatten angehalten. Ihre Besatzungen stiegen aus und liefen verwirrt umher. Der Expeditionsleiter führte ein Funkgespräch mit dem Direktor und befahl anschließend die Fortführung der Suchexpedition.
Sinclair Marout Kennon schwenkte ab und umflog die Stadt. Danach steuerte er im Ortungsschutz von Senken und Tälern das Versteck der Gefährten an.
Als er im Tal der Drachenhöhlen landete, briet Monty Stuep gerade wieder ein gutes Dutzend “Eidechsen”.
Kennon konnte der Versuchung nicht widerstehen, den gigantischen Ertruser zu erschrecken. Als Monty sich einmal von seinem Braten entfernte, schwebte Kennon herab, packte den Bratspieß mit den behandschuhten Händen und flog mit ihm einige Meter weiter. Sein Deflektorschirm machte Spieß und Braten mit unsichtbar.
Stuep mußte ein Geräusch gehört haben, denn er drehte sich blitzschnell um. Seine Augen weiteten sich, als er die leere Feuerstelle sah.
“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!” rief Kennon mit dumpfer Stimme.
Monty grinste breit; seine feisten Wangen glänzten prall, als wären sie eingecremt.
“Irrtum, Genosse Kennon!” dröhnte seine gewaltige Baßstimme. “Es muß heißen: Wer nicht arbeitet, soll wenigstens gut essen.” Er leckte sich über die Lippen. “Und reichlich, ‘Sir, ich komme um vor Hunger. Wären Sie so freundlich ...!—Übrigens, ich freue mich, daß Sie zurück sind, Sir, auch wenn ich Sie nicht sehen kann.”
Sinclair landete, schaltete seinen Deflektor ab und trug den Bratspieß an die Feuerstelle zurück.
“Wo ist Kamla?” fragte der Ertruser. Aus seiner Stimme klang Besorgnis heraus. “Sir, es ist ihm doch nichts passiert?”
“Absolut nichts, Monty”, erwiderte Kennon lachend, da er an Kamlas Sturz in sein Gürtelhalfter dachte. “Nein, es geht ihm ausgezeichnet.”
“Kein Wunder”, murrte Monty. “Bei dem winzigen Magen, den der Ultradimfrequenz-Schaltmeister hat, kann er kaum jemals Hunger leiden, während ausgesprochene Leistungstypen wie ich beinahe ständig mit knurrendem Magen herumlaufen.”
“Sie sollten Ihrem Magen gut zureden, Monty”, erklärte Kennon. “Wo steckt eigentlich der liebe Tek?”
“Ich habe es schon versucht, Sir”, antwortete Monty Stuep. “Leider hat mein Magen keine Ohren. Tek müßte in der Zwergenhöhle sein. Ich glaube, er sagte etwas von Baden.”
Zwergenhöhlei dachte Kennon kopfschüttelnd, als er an die große Karsthöhle dachte. Aber dann sah er den riesenhaften Ertruser an und sagte sich wie schon oft in seinem Leben, daß eben alles relativ sei.
“Danke, Monty. Dann werde ich Tek mal aus der ‘Wanne’ scheuchen.”
Stuep wölbte die Brauen und sah dem Major nach.
“Der Linksdrall ist unverkennbar”, murmelte er. “Erst die Sache mit der Nahrungsverweigerung und jetzt dieser plebejische Ausdruck!”
Das Gehirn hörte es natürlich,

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