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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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gespritzt«, antwortete Robertson. »Das sollte normalerweise reichen, aber falls weitere Fälle auftreten, werde ich die verfügbaren Medikamente schnell aufgebraucht haben.«
    »Ist es möglich, dass dieser Planet etwas mit der Erkrankung zu tun hat?«
    »Nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich«, erwiderte der Arzt. »Mykosen werden größtenteils indirekt durch Hautschuppen und in seltenen Fällen durch die Luft übertragen. Da die Atmosphäre an Bord eines Raumschiffs ständig gereinigt und gefiltert wird, treten Pilzinfektionen dort so gut wie nie auf«
    »Na schön«, seufzte der Kommandant. »Beobachten Sie den Fall weiter und versuchen Sie herauszufinden, wie sich Mr. O’Bannon angesteckt hat. Wenn sich an seinem Zustand etwas ändert, will ich es sofort wissen.«
    »Verstanden, Sir.«
    »Und Sie halten den Kopf hoch und die Achselhöhlen trocken, junger Mann«, sagte Adrian an den Astrophysiker gewandt, der sich soeben wieder in seine klamme Kombination quälte.
    »Unser Doc ist vielleicht nicht gerade jemand, den man aufgrund seiner überschäumenden Freundlichkeit sofort ins Herz schließt, aber er versteht sein Fach. Sie sind bei ihm in den besten Händen.«
    »Danke.« Maurice O’Bannon lächelte. »Das weiß ich.«
    Dr. Hektor Robertson schob seine Brille nach oben und schwieg.
     
     
    »Was machst du da?«
    Lukas Bonfell-Heroe zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen. »Verflucht noch mal«, stieß er hervor. »Macht es dir eigentlich Spaß mich zu erschrecken? Ich wünschte, du würdest dich nicht jedes Mal hinterrücks an mich heranschleichen.«
    »Ich schleiche nicht«, entgegnete Monique Morizur. »Ich habe lediglich einen weiblich-eleganten Gang.«
    Der Funkoffizier verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen und widmete sich wieder seiner Tätigkeit. Monique ging in die Hocke und sah ihm dabei zu.
    »Das ist dieses komische farblose Moos, das hier überall wächst, nicht wahr?«, wollte sie wissen.
    »Scharfsinnig beobachtet«, knurrte Bonfeld-Heroe.
    »Ich wusste nicht, dass du dich für Pflanzenkunde interessierst.«
    Der Funkoffizier hielt inne und hob den Kopf. Sein Brustkorb hob und senkte sich unter einem tiefen Atemzug. Dann drehte er sich wieder zu Monique um.
    »Okay«, sagte er mit süßsaurem Lächeln. »Du willst also wissen, warum ich dieses komische Moos zerkleinere und in Plastiktüten fülle.«
    »Na ja, vielleicht kann ich dir helfen. Ich habe vier Semester Botanik auf Epsal studiert und …«
    »… und du wirst mich nicht in Ruhe lassen, bevor ich dir nicht gesagt habe, was ich hier tue«, unterbrach sie Lukas.
    Moniques Züge verhärteten sich. Die Spuren, die die Splitter des explodierenden Bildschirms in ihrem Gesicht hinterlassen hatten, waren noch immer deutlich zu sehen und würden ohne eine kosmetische Operation auch nicht verschwinden. So lange sie auf Interlude festsaßen, würde die Chefwissenschaftlerin mit den Entstellungen leben müssen.
    »Entschuldige, Lukas«, sagte Monique leise. »Ich … ich wollte dich nicht bedrängen.«
    Sie wollte aufstehen und gehen, doch der Funkoffizier hielt sie zurück.
    »Warte, Monique. So war das nicht gemeint. Bitte bleib. Vier Semester Botanik könnten mir noch nützlich sein.«
    Monique lächelte schwach und legte den Kopf schief. »Also? Was machst du da?«
    »Ich werde dir etwas zeigen«, antwortete Lukas Bonfell-Heroe. Er griff mit der rechten Hand in die Innentasche seiner Kombination und förderte eine weitere Plastiktüte zutage. Im Gegensatz zu allen anderen enthielt sie jedoch kein Moos, sondern eine bunt bedruckte Pappschachtel.
    »Weißt du was das ist?«
    »Eine Schachtel Zigaretten«, erwiderte Monique Morizur.
    »Falsch!« Lukas schüttelte den Kopf so heftig, dass Wassertropfen nach rechts und links spritzten.
    »Das ist die letzte Schachtel Zigaretten auf Interlude. Ist dir klar, was das bedeutet?«
    Monique legte die Stirn in Falten. »Um ehrlich zu sein, nein.«
    »In wenigen Tagen«, sprach Lukas mit Grabesstimme weiter, »habe ich nichts mehr zu rauchen.«
    Monique nickte bedächtig. Sie war sich nicht sicher, ob es ihr Gegenüber wirklich ernst meinte, oder sich nur über sie lustig machte. Natürlich wusste sie, dass Lukas Bonfeld-Heroe ein leidenschaftlicher Raucher war. Mehr noch: Er rauchte ausschließlich – wie er es auszudrücken pflegte – echte Zigaretten, also nicht die handelsüblichen schadstofffreien, mit Vitaminen und anderen, das allgemeine Wohlbefinden fördernden

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