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Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Substanzen versetzten, sondern die aus natürlich angebautem Tabak hergestellten Marken. Letztere waren bekanntermaßen nicht nur sehr ungesund, sondern auch schwer zu bekommen.
    »Ich verstehe nicht, was das alles mit dem Moos …«, begann Monique und hielt inne, als ihr plötzlich ein Licht aufging. Mit einer Mischung aus Unglaube und Belustigung starrte sie den Funkoffizier an.
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte sie. »Du willst das Zeug … rauchen?«
    »Ich kann es zumindest versuchen, oder?« Lukas Bonfell-Heroe schien mit etwas mehr Begeisterung seiner Zuhörerin gerechnet zu haben, denn er wandte sich brüsk ab und begann wieder mit seinem gesammelten Moos und den Plastiktüten zu hantieren.
    »Die Schwierigkeit ist, dass ich das Zeug nicht trocken kriege. Hier ist es feuchter als im tropischen Regenwald.«
    »Lukas.« Die Chefwissenschaftlerin legte dem Mann eine Hand auf die Schulter. »Dir ist doch hoffentlich klar, dass du mit deinem Leben spielst, oder? Wir haben nicht den Hauch einer Ahnung, wie sich dieses Moos zusammensetzt. Es kann hochgiftig sein. Bitte sag mir, dass das alles nur ein dummer Scherz ist.«
    »Ein Scherz?« Der Funkoffizier schob ihre Hand von seiner Schulter. »Ich will dich nicht deiner Illusionen berauben, Schätzchen, aber was glaubst du wie lange wir hier überleben werden? Adrian spricht es natürlich nicht laut aus, aber er weiß genau, dass wir allenfalls noch ein paar Monate durchhalten. All das schöne Gerede von uns Terranern, die wir niemals aufgeben, von Pflicht und Heldenmut. Alles wird gut, wir müssen uns nur lieb haben und das Banner des Solaren Imperiums hochhalten. Ich bitte dich, so naiv bist du nicht.«
    »Glaubst du etwa, dass deine Lösung so viel besser ist?«, erwiderte Monique Morizur. »Sollen wir uns alle eine Zigarette zwischen die Lippen stecken und auf den Tod warten? Das ist feige, Lukas. Feige und beschämend. Wer sagt dir, dass nicht in zwei oder drei Monaten, meinetwegen auch in zwei oder drei Jahren, ein Raumschiff auf Interlude landet? Vielleicht, weil es die Wasservorräte auffüllen will, weil Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen, weil die Besatzung den Planeten erforschen möchte, oder einfach nur aus Zufall.«
    »Das ist Wunschdenken!«
    »Nein«, widersprach Monique. »Das ist der Glaube an eine Zukunft, egal, wie sie aussehen mag. Ich habe noch keine Lust zu sterben, Lukas. Es gibt viel zu viel, für das es sich zu leben, für das es sich zu kämpfen lohnt.«
    »Dann lass dich nicht aufhalten«, knurrte der Funkoffizier.
    Monique Morizur wartete noch einige Sekunden, doch Lukas Bonfell-Heroe ignorierte sie einfach. Mit einem Achselzucken ließ sie ihn allein und ging.
     
     
    »Der Boden ist stabil!«, rief Darko Loevej. »Granit oder etwas ähnliches. Wenn es hier vulkanische Aktivität gegeben hat, dann liegt sie schon lange zurück.«
    »Bist du sicher?« Malinka Odonobe stampfte heftig mit dem rechten Fuß auf, so als könne er dadurch tatsächlich die Beschaffenheit des Geländes prüfen.
    »So sicher wie ich ohne Georadar und Massenspektrometer sein kann. Die Anzahl der Geysire ist ziemlich hoch. Das lässt vermuten, dass sich die entsprechenden Magmafelder großflächig unter der gesamten Ebene entlang ziehen. Für einen Ausbruch haben sie deshalb zu wenig Druck.«
    »Dann können wir zu den anderen zurückgehen?«, fragte William Palin. Darkos zweiter Begleiter hatte einige Steine aufgehoben und warf sie lustlos durch die Gegend. Das Klacken, mit dem die Wurfgeschosse aufprallten, klang ungewöhnlich satt, eine Folge der hohen Luftfeuchtigkeit und des fehlenden Echos.
    »Eine Minute noch«, sagte der Ortungsoffizier. »Ich würde mir gerne eine der Quellen etwas näher ansehen.«
    »Wozu?« Das war wieder Odonobe. Seine pechschwarze Haut kontrastierte stark mit dem hellen Gestein. Wenn Darko die Augen zusammenkniff, sah der Mann aus wie ein Scherenschnitt.
    »Weil ich wissen will, welchen Durchmesser der Eruptionskanal hat«, erklärte er geduldig. »Es gibt verschiedene Typen von Geysiren und aus der Beschaffenheit ihrer Kanäle kann man auf die geologische Struktur des Untergrunds schließen.«
    »Aha«, sagte Odonobe gleichgültig. Er hab sich keinerlei Mühe, sein Desinteresse zu verbergen.
    Darko Loevej ließ die beiden Männer einfach stehen und machte sich auf den Weg zu dem seinem Standort nächstgelegenen Geysir. Er hatte ihn in der letzten Stunde aufmerksam beobachtet. Die Quelle eruptierte etwa alle fünfzehn

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