Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators

Titel: Atlan 09 - Illochim 03 - Der Traum des Navigators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
Vom Netzwerk:
ein – ebenfalls per Muskelkraft betriebenes – Förderband direkt in die Trommeln. Laut der Terranerin gab es elf weitere dieser Anlagen.
    Einfach, aber effektiv , wisperte der Extrasinn. Siehst du das Hebelwerk direkt unter dem Behälter? Wenn sich die Verriegelung löst, kippt die Trommel nach vorn und rutscht über die Rampe in den Tunnel hinein. Dort nimmt sie Fahrt auf und verschwindet in den Tiefen Shahimbobas. Eine rein mechanische Einrichtung, die dennoch gewaltige Lasten bewegt. Eine Trommel fasst mindestens hundert Tonnen Erzgestein.
    Gemeinsam mit Shareen war ich dem Verlauf des Tunnels bis zu einer kreisrunden Schleuse gefolgt. Diese öffnete sich über einen Bodenkontakt, den das Gewicht der Trommel auslöste. Insofern hätten selbst alle in Bauland Mokos verfügbaren Deubtars zusammen nicht ausgereicht, um den Kontakt zu betätigen. Sobald der Behälter die Schleuse passiert hatte, schloss sie sich wieder.
    »Wenn man schnell genug ist«, dachte ich laut nach, »wäre es durchaus möglich, während der Passage einer Trommel hindurchzuschlüpfen. Hat das noch keiner versucht?«
    »Wozu?«, fragte Shareen.
    Sie hat recht , wurde sie von meinem zweiten Ich unterstützt. Was immer hinter dieser Schleuse liegt – es ist für die Deubtars ohne Bedeutung. Du glaubst offenbar immer noch, dass du es hier mit einer Art Widerstand gegen die Illochim zu tun hast, doch dem ist nicht so. In hundertachtzig Jahren haben die Deubtars nichts erreicht …
    Den Rest der Woche stellte mich Shareen einigen weiteren Frauen und Männern vor, allesamt Mitglieder ihrer kleinen Gemeinschaft. Ich erfuhr, dass die meisten Deubtars terranischer Abstammung waren, da der Konsum der Reds bei den Menschen von der Erde die intensivste und längste Reaktion bewirkte. Das Beispiel Moltek Zess, der so etwas wie der Stellvertreter der Terranerin war, zeigte jedoch, dass auch Angehörige anderer Völker nicht ausgeschlossen wurden. Shareen erklärte mit großer Ernsthaftigkeit, dass man bei der Auswahl neuer Kandidaten überaus vorsichtig war. Im Gegenzug erzählte ich, wie ich nach Shahimboba gekommen war und dass vorerst nicht mit der Hilfe der USO zu rechnen war.
    Am Abend des 21. Juni kehrte ich in unsere Wohnhöhle zurück und fand Trilith allein vor. Sie hockte mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden und starrte ins Leere. Die Sujadin waren nirgendwo zu sehen. Das war jedoch nicht ungewöhnlich, da sie schon öfter allein auf Erkundung gegangen waren. Ich hatte keine Möglichkeit, sie daran zu hindern, behielt sie jedoch so gut es ging im Auge.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Sie sah zu mir auf und im ersten Moment hatte ich das Gefühl, sie würde mich nicht erkennen.
    »Es ist das Arrachieda.«
    »Was meinst du?« Ich machte einen Schritt auf sie zu und sank in die Hocke. Ihre hellroten, wässrigen Augen vermittelten einen seltsam verträumten, beinahe abwesenden Ausdruck.
    »Es ist das Erz«, wiederholte sie. »Ich reagiere darauf.«
    »Ich verstehe immer noch nicht.« Ich runzelte die Stirn.
    »Die Kopfschmerzen. Die Übelkeit. Das Gefühl, weggeschoben zu werden. All das verstärkt sich, wenn ich mich in Gebieten mit großen Arrachieda-Vorkommen aufhalte und schwächt sich ab, wenn ich sie wieder verlasse. Ich bin wohl so eine Art Detektor.«
    »Und das beunruhigt dich?«
    »Ich weiß nicht, ob es mich beunruhigt«, erwiderte Trilith. »Ich entdecke immer wieder Dinge an und in mir, die ich zuvor noch nie bemerkt habe. Und ich spüre, dass da noch vielmehr ist. Irgendetwas versteckt sich in mir, Atlan. Etwas Großes und Dunkles, und wenn es eines Tages hervorbricht, weiß ich nicht, ob ich es kontrollieren kann.«
    »Du hast Angst«, sagte ich leise. »Das ist ein gutes Zeichen. Vergiss nicht, dass wir auch deshalb auf Shahimboba sind, um mehr über deine Herkunft herauszufinden. Ich muss dir nicht sagen, dass Waheijathiu und Gasuijamuo ihre eigenen Pläne verfolgen. Wenn wir Malotuffok und die anderen Illochim finden, weiß ich nicht, wie die Rudimentärbewusstseine reagieren werden.«
    Trilith lächelte mit einem Mal.
    »Ist das einer deiner plumpen Versuche, dich meiner Unterstützung zu versichern?«
    »Du vertraust unseren beiden Flundern hoffentlich nicht mehr als mir.«
    »Wir werden sehen. Bei der Gelegenheit: Wie lange willst du noch warten? In der Mine gibt es keine Illochim und laut Shareen Deubtar kommen sie auch nie hierher.«
    Wie auf Kommando betraten in diesem Augenblick die zwei Sujadin die Höhle.
    »Eine sehr

Weitere Kostenlose Bücher