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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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menschlichen Organismus gewinnen. Große Hoffnung indes hegte ich nicht. Ich ging zu dem Pult in der Ecke.
    »Was hast du vor?« Gucky watschelte langsam und sehr behäbig hinter mir her.
    »Ich versuche Kontakt zur lächelnden Katze aufzunehmen.«
    »Zu Calipher-Geist? Das hast du in den vergangenen Tagen ein paar Mal versucht, erfolglos.«
    »Ein weiterer Versuch kann nicht schaden.« Ich konnte ohnehin nichts anderes tun, als auf die Auswertung des Inhalts der Steuerpositronik zu warten.
    »Was versprichst du dir davon?«
    Ich warf Gucky einen genervten Blick zu und sparte mir eine Antwort, weil ich keine hatte. Die Inkarnation Caliphers, die sich selbst Calipher-Geist nannte und vom Netzwerk der Ceres-Positroniken aus agiert hatte, hatte mich mit wertvollen Informationen zur Rolle der Lemurer und der Monolithen versorgt. Durch sie wusste ich von Anat Serkuloon und dessen Versuch, im Jahre 50.019 vor Christus das Waffenpotential eines Monolithen gegen einen halutischen Schlachtverband einzusetzen – was für die Lemurer zu einem Fiasko geführt hatte.
    »Nur weil er dich ›Träger des Lichts‹ genannt hat und für eine Weile recht mitteilsam war, wird dieser«, Gucky tippte sich in menschlicher Manier mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, »exzentrische Katzengeist dir keine weiteren Geheimnisse verraten. Wenn er das wollte, hätte er es längst gemacht.«
    Doch genau diese Hoffnung hegte ich. Das Problem war nur, dass das Rudimentärfragment des ehemaligen lemurischen Kampfroboters meine ungezählten Kontaktversuche in den letzten Tagen ignoriert hatte. Ich erhielt Zugriff auf das solare Positroniknetzwerk, dem trotz des Chaos auf Ceres auch die Rechensysteme des Planetoiden angehörten, und startete eine Suchanfrage.
    Ungeduldig wartete ich darauf, dass sich vor meinen Augen das Holo einer lächelnden Katze aufbaute oder es zumindest auf einem Monitor sichtbar wurde. Weder das eine noch das andere geschah.
    »Vielleicht existiert Calipher-Geist einfach nicht mehr«, mutmaßte Santjun.
    Das war möglich. Seit das Fragment mir von Ceres die zwei inhaltsschweren Datenpakete geschickt hatte, hatte es sich nicht mehr gemeldet.
    Ich fragte mich, was aus dem GLADIATOR-Kampfroboter geworden war, in den Iasana Weiland und ich die Daten, die sie nach einer positronischen Teilabtastung des Ursprungs-Calipher zunächst in geschützte Speicher ihres Kampfanzugs übertragen hatte, transferiert hatten. Genau genommen handelte es sich um große Teile von Caliphers Basisprogrammierung.
    Ich hätte sein Ende bedauert. Trotz seines Zynismus und seiner zuweilen überbordenden Egozentrik war der Roboter ein sympathischer Zeitgenosse, der uns, davon war ich überzeugt, weitere Informationen hätte liefern können. Leider hatte er sich unserem Zugriff mit unbekanntem Ziel entzogen.
    Ich unternahm einen weiteren Versuch, die lächelnde Katze zu kontaktieren. Calipher-Geist blieb weiterhin stumm.
    »Sinnlos«, murmelte ich und stellte meine Bemühungen ein, als sich Captain Feyerdorl zu uns gesellte. Er brachte aus dem Untergeschoss einen Korporal mit geschwärztem Gesicht mit, der einen Speicherkristall zwischen den Fingern drehte.
    »Nach Durchsicht der Stützpunkteinrichtungen können wir davon ausgehen, dass dieser Fluchtweg die meiste Zeit ungenutzt war. Es handelt sich eindeutig um eine letzte Hintertür im Falle einer Entdeckung«, eröffnete Feyerdorl.
    »Also wie erwartet. Sonstige Erkenntnisse?«
    »Wir haben in der Steuerpositronik des Transmitters mehrere Datensätze gefunden, die Korporal Nannsen für Sie kopiert hat, Sir. Wir haben sie auf die Schnelle ausgewertet.«
    Weil allgemein bekannt ist, dass Ihnen die Zeit davonläuft , vernahm ich einen unausgesprochenen Zusatz.
    Das hat Feyerdorl nicht gesagt. Du wirst dünnhäutig , merkte der Extrasinn an.
    »Gute Nachrichten?«, fragte Gucky.
    Der Captain schüttelte den Kopf. »Unter Berücksichtigung der galaktopolitischen Lage sind sie alles andere als das. Korporal, bitte.«
    »Die gesicherten Daten bestätigen den Verdacht, den wir hegten, Lordadmiral«, ergriff Nannsen das Wort. »Die Silberherren und Malcher stammen von Chonosso, dem Zentrum der Tarey-Bruderschaft. Dorthin haben sich die überlebenden Verschwörer über eine Kette von Relaisstationen abgesetzt. Durch die Platzierung des Sprengsatzes wähnten sie sich sicher. Sie rechneten nicht mit Oberleutnant Gucks Eingreifen. Es ist uns gelungen, die Zielkoordinaten zu justieren. Der Transmitter ist

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