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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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so einfach war das.
    Zwei oder drei Wochen, so schätzte ich, blieben mir noch, um aus der Welt zu schaffen, was an mir zehrte. Eine erbärmlich kurze Zeitspanne, da ich nicht wusste, wie ich mein Ziel angehen sollte.
    »Wir müssen das System der Monolithen vollständig abschalten«, sagte ich.
    »Ohne nach Chonosso zu fliegen?« Das Spiel der fraktalen Muster in Santjuns Gesicht schien düsterer zu werden. »Du hast die Folgen eines solchen Vorgehens eben anschaulich dargelegt.«
    »Es muss eben auf anderem Weg gelingen«, forderte Gucky. »Auf Chonosso steht ein Monolith. Es wird nicht ausgerechnet derjenige sein, der für das Abschalten der Anlage unabdingbar ist. Und wenn doch, stehe ich für einen Kommandoeinsatz bereit. Es wäre gelacht, wenn wir nicht unbemerkt nach Chonosso gelangten.«
    »Unbemerkt, darauf kommt es an.« Selbst vor einem solchen Schritt schreckte ich zurück. Die Monolithen standen überall dort, wo sie zu Aktivitäten erwacht waren, im öffentlichen Fokus. Die Chanbrüder konnten sich ausrechnen, dass wir uns für Chonosso interessierten. Die Flotte der Bruderschaft war im Alarmzustand, und die Cardmanosch würde Augen und Ohren offen halten. Mein und Santjuns Leben rechtfertigten nicht das Risiko, einen galaktischen Bruderkrieg auszulösen.
    Es geht nicht allein um euer beider Leben , erinnerte mich der Extrasinn. Sondern darum, was geschieht, nachdem die Monolith-Anlage vollständig aktiviert sein wird. In welcher Weise wird sich die Waffenanlage verselbstständigen und gegen wen oder was aktiv werden? Oder besser: wogegen wird Malcher sie einsetzen, wenn es ihm gelingt, die Kontrolle über die gesamte Anlage zu gewinnen?
    Die Überlegungen des Logiksektors schürten meine Besorgnis. Denn tatsächlich liefen die Ereignisse auf eine Bedrohung großer Teile der Milchstraße hinaus, nicht etwa durch übermächtige Invasoren, sondern durch Artefakte einer uralten Technologie, die ich in keinen Kontext einzuordnen vermochte. Klar war: Ein Monolith reichte aus, um ganze Planetenfragmente in eine unbekannte Domäne abzustrahlen und damit zu vernichten. Die Auswirkungen waren mir von Zartiryt und vom Schicksal der MORPHEUS bekannt. Im Zusammenspiel der Monolithen mochten die Zerstörungen ungleich größer sein und die Milchstraße in Aufruhr versetzen.
    Malcher hatte sich nicht weniger zum Ziel gesetzt, als die von ihm gehasste Gruppe der Unsterblichen zu besiegen. Ihn gelüstete nach eigener Unsterblichkeit, und damit stand ihm nicht zuletzt die Erde im Weg. Offensichtlich beherrschte er die lemurischen Einrichtungen in den Monolithen. Er hatte sie benutzt, um nach Ceres zu gelangen, und somit bestand die unmittelbare Bedrohung für Terra entweder in Malcher selbst oder in den anderen Silberherren.
    Falls von denen noch welche übrig waren und sich aus der Deckung wagten. Die Ereignisse auf Thanaton hatten Malchers Netzwerk geschädigt. Ich war guter Dinge, dass es von innen heraus verfaulte. Es zerbrach, und vermutlich herrschte entsprechende Verwirrung. Zumindest ein paar Köpfe hatten wir der Hydra abgeschlagen.
    Malcher selbst nahm dieser Umstand nichts von seiner Gefährlichkeit.
    »Ich kenne dich nicht als Zauderer, Arkonidenhäuptling, also brütest du etwas aus.« Angriffslustig zeigte Gucky seinen Nagezahn. »Willst du uns nicht in deinen Plan einweihen?«
    »Um folgerichtig gegen sie vorzugehen, benötigen wir weitere Informationen über die Monolithen«, überlegte ich. »Am meisten dürfte Malcher über sie in Erfahrung gebracht haben.«
    »Der sich vermutlich auf Chonosso aufhält«, sagte Santjun.
    Die Katze biss sich in den eigenen Schwanz. Nur, welche Alternative blieb mir? Wollte ich nicht tatenlos dem Tod entgegensehen, musste ich Malcher ausfindig machen. Mein Blick fiel auf die im Qualm mit Aufräumen beschäftigen Roboter. Sie brachten mich auf eine Idee. Es gab jemanden, den der Chanmeister als Verhandlungspartner akzeptieren würde. Zumindest hoffte ich das.
    »Captain, der Tod des Generals ist absolute Verschlusssache. Es darf kein Wort darüber zu Malcher dringen.«
    »Die geflohenen Verräter werden ihn darüber informieren«, gab Feyerdorl zu bedenken.
    Ich schüttelte den Kopf. »Gewiss nicht. Mit Dawson haben sie Malchers Verbindungsmann umgebracht und ihn eines unschätzbaren strategischen Vorteils beraubt, für ein paar Handvoll Silbermetall. Wir kennen Malcher. Ihre Gier würde die Verräter den Kopf kosten, erführe er davon. Sie werden sich von ihm fernhalten.

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