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Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits

Titel: Atlan 16 - Monolith 06 - Sprung ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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zu fallen.
    Dafür, Malcher , dachte sie verbittert, werde ich sorgen.

 
    Kapitel 31
     
     
    Auf schmalem Grat
     
    Ich nahm an, dass die Stützpunkte der Silberherren willkürlich und ohne System über die Hauptstadt verteilt waren, und war froh, dass Gucky die Position einer von Malchers Einrichtungen herausgefunden hatte, die abseits der Verkehrswege in einem Waldstück lag. Es gab keine Passanten, keine Zeugen. Sonst wäre ein Zugriff selbst am frühen Morgen, noch vor Eintreten der Dämmerung kaum möglich gewesen.
    Gemeinsam mit Santjun führte ich das Einsatzkommando an. In der Nacht hatten wir Kraft getankt. Es ging uns leidlich gut. Nach Absprache mit dem Silbermann hatte ich für eine kurze Weile meinen Zellaktivator angelegt. Der bevorstehende Einsatz mobilisierte Energiereserven für ein paar weitere Stunden Einsatzbereitschaft, für eine Verlängerung der Frist, die uns blieb. Santjuns Benehmen, seine Gestik und die trotz der Veränderung seines Gesichts noch zu erkennende Mimik zeigten mir, dass er sich mit letzter Willenskraft aufraffte. Mit keinem Wort hatte er angedeutet, dass er das Ende als unabänderlich akzeptierte, jedenfalls mir gegenüber nicht. Welche Gefühle, Ängste und Befürchtungen der Silbermann Naileth Simmers mitteilte, blieb den unglücklich Verliebten vorbehalten.
    Die Medikerin und frühere Kommandantin der IMASO flog auf Armlänge Abstand an Santjuns Seite.
    »Nettes Anwesen. Die Silberherren lassen es sich gut gehen«, ärgerte sich Gucky. Er trug einen auf seine Körpermaße zugeschnittenen Kampfanzug mit aktiviertem Deflektorschirm. Ein Frühaufsteher, der im Wald seine Joggingrunden drehte, hätte vom Anflug der zwei Dutzend schwer bewaffneten Angreifer nichts mitbekommen. Vor allem durfte niemand den Mausbiber zu Gesicht bekommen. Der von der hiesigen Regierung ungenehmigte Einsatz eines Angehörigen des Mutantenkorps war ein Affront, der, durch einen Zufall aufgedeckt, zu einer Katastrophe für die ohnehin nicht zum Besten stehenden Beziehungen zwischen dem Imperium und der Bruderschaft geführt hätte. Rhodan hatte sogar über die Entsendung weiterer Mutanten nachgedacht, sie aber notgedrungen an andere Krisenherde geschickt.
    Zwischen den Bäumen wurden die Umrisse eines flachen Gebäudes sichtbar, das mehr einem Wochenendbungalow glich als einer abgeschirmten Anlage. Der erste Anschein bestätigte meine Erwartung. Die Silberherren waren für die Behörden von Chonosso nicht existent. Sie hatten keinen Grund, sich zu bewaffnen und ihre Stützpunkte festungsgleich einzurichten.
    »Achtzehn Lebenszeichen«, las Simmers die Anzeigen ihres Anzugs ab.
    Durch Handzeichen kommandierte ich die zuvor bestimmten Agenten ab, die die Rückseite und die Flanken des Gebäudes sichern sollten. Zehn Mann scherten aus dem Verband aus und verteilten sich nach links und rechts. Dank meiner Antiflexbrille konnte ich sie trotz ihrer Unsichtbarkeit aus dem Deflektorfeld heraus sehen. Allerdings verschwammen immer Details, weshalb Deflektorschirme nur eine eingeschränkte Hilfe waren und im direkten Kampf sogar eine Gefährdung darstellen konnten.
    »Ich messe keine Emissionen von Schutzschirmen oder Energiefeldern an.« Santjuns Stimme war so ausdruckslos wie die einer Maschine. »Das wird ein leichtes Spiel.«
    »Abwarten, Major.« Wir wussten nicht, was auf uns zukam. Dennoch stimmte ich ihm zu. »Achtung, eine Sprengung des Eingangs dürfte unnötig sein.« Durch den Detonationsdonner oder das Auslösen einer Löschanlage wären die Anwohner in den benachbarten Wohnbezirken trotz der Abgeschiedenheit auf uns aufmerksam geworden. »Gucky, erledigst du das?«
    »Kein Problem«, erklang des Stimme des Ilts in meinem Empfänger.
    »Denk daran, es darf den Silberherren nicht gelingen, einen Hilferuf abzustrahlen, der Fragen aufwerfen könnte«, schärfte ich ihm ein. »Wir sind nicht hier.«
    »Ich denke an nichts anderes. Hoffentlich spielen die Kameraden im Haus mit.«
    Übergangslos verschwand der Mausbiber aus unserem Kordon. Er war teleportiert. Vor mir wurde das Haus zwischen den Bäumen rasch größer. Ich richtete meinen Blick auf die Doppelflügeltür, von der mich nur noch Sekunden trennten. Hoffentlich war Gucky nicht in eine Falle gesprungen. Zum Glück verfügten die Silberherren nicht über die technischen Errungenschaften der USO. Und wenn doch? Dermit Dawson hatte seinen Stützpunkt Terrania mit der neuentwickelten Parafalle gegen Mutanten gesichert. Für einen schrecklichen

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