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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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Geste. »Ich fürchte nur, dass uns zu solcherlei Plaudereien nicht genügend Zeit bleibt. Das Schiff ist in höchster Gefahr, und du solltest dich fürs Erste damit zufriedengeben, dass ich bereit bin, meine langjährige Erfahrung in deinen Dienst zu stellen.«
    Chart Deccon atmete tief ein und lehnte sich zurück. Gegen seinen Willen war er nachdenklich geworden. Vieles von dem, was der Fremde andeutete, war ihm selbst nicht bekannt, aber es würde sich überprüfen lassen. So gesehen durfte der Mann es sich nicht erlauben, Dinge zu erzählen, die lediglich seiner Phantasie entsprangen – er wäre sofort als Lügner entlarvt worden. Hinzu kam die ausgeprägte Ortskenntnis, die er während seiner Flucht in den vergangenen Wochen immer wieder unter Beweis gestellt hatte. Kein Solaner hätte sich über einen so langen Zeitraum vor den Nachstellungen der SOLAG verbergen können. Die SOL war zwar groß, aber so groß nun auch wieder nicht.
    Der Bruder ohne Wertigkeit merkte, wie der Zwiespalt in ihm größer wurde. Einerseits fühlte er sich durch das für seine Begriffe teilweise überhebliche Auftreten des Fremden provoziert, andererseits war er nach dessen Vortrag, der eine umfassende Kenntnis der Vergangenheit bewies, schon fast überzeugt, tatsächlich den legendären Arkoniden vor sich zu haben. Eigentlich bedurfte es nur noch einer letzten, dafür aber umso überzeugenderen Bestätigung ...
    »Es heißt«, sagte er langsam, »dass du über ein Gerät verfügst, das dir die Unsterblichkeit verleiht. Angeblich sollst du über zehntausend Jahre alt sein ...«
    »Fast zwölftausend, um genau zu sein«, stellte der Fremde richtig. Er lächelte verhalten. »Das Gerät, von dem du sprichst, ist ein sogenannter Zellaktivator. Er stoppt den Alterungsprozess.«
    Den High Sideryt schwindelte bei der Vorstellung. Er hatte zwar davon gehört, dass Atlan über einen solchen Apparat verfügte, den entsprechenden Berichten jedoch keinen rechten Glauben geschenkt. Auch Perry Rhodan und andere historische Personen sollten angeblich im Besitz der relativen Unsterblichkeit sein. Die Aufzeichnungen darüber hatte Chart Deccon bisher als moderne Mythen abgetan.
    Nun allerdings begann er zu begreifen, dass er mit seiner Einschätzung verkehrt gelegen hatte. Der Fremde lächelte noch immer, während er das Oberteil seines Raumanzugs öffnete und einen kleinen, eiförmigen Gegenstand hervorholte. In der ausgestreckten Hand hielt er ihn dem Bruder ohne Wertigkeit entgegen.
    »Du kannst ihn begutachten, wenn du möchtest«, bot er an. »Es scheint die einzige Möglichkeit zu sein, dich von der Richtigkeit meiner Aussagen zu überzeugen.«
    Abwechselnd starrte Chart Deccon in die Augen und auf die Hand des Mannes. Für einen Moment kam ihm der Gedanke, dass er hereingelegt werden sollte. Wenn das kleine Ei tatsächlich einen Zellaktivator darstellte, würde sich der Fremde nicht so bereitwillig davon trennen. Es konnte eine List sein, um ihn hinter seinem Schutzschirm hervorzulocken.
    Dann jedoch machte er sich bewusst, dass er sich auch ohne das Energiefeld in der stärkeren Position befand. Der andere konnte nichts gegen ihn ausrichten. Abgesehen davon, dass er entwaffnet worden war, würden die Wachroboter bei der kleinsten verdächtigen Bewegung sofort eingreifen.
    Der High Sideryt berührte einen der Schaltkontakte, die in der Lehne seines Sessels untergebracht waren. Der Schutzschirm erlosch. Während er langsam die Stufen des Podests hinabstieg, beobachtete er den Fremden weiterhin mit größter Aufmerksamkeit, aber der tat nichts Verdächtiges.
    Chart Deccon griff nach dem eiförmigen Gerät und nahm es an sich. Beinahe andächtig schloss er die Finger darum. Sofort spürte er den pulsierenden Strom belebender Impulse, die sich in seinen Körper ergossen. Plötzlich fühlte er sich ausgeruht und erfrischt. Es war ein ähnlicher Effekt wie nach einer Behandlung mit E-kick – nur trat er ohne Verzögerung ein.
    »Nun?«, fragte der Mann im Raumanzug. »Glaubst du mir jetzt?«
    Der High Sideryt nickte nachdenklich, während er den Zellaktivator weiter umschlossen hielt. Der Kontakt mit diesem Gerät hatte seine letzten Zweifel nahezu schlagartig ausgeräumt.
    »Ja«, sagte er leise. »So verrückt es auch klingt: Du musst Atlan sein!«
    Er wunderte sich, wie unwichtig ihm das plötzlich war. Die Person des Arkoniden und was an Geheimnissen damit verknüpft war, interessierte ihn auf einmal nur noch am Rande. Stattdessen drängte sich

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