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Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Atlan TH 0005 - Welt der Roboter

Titel: Atlan TH 0005 - Welt der Roboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Autorenteam
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verloren.
    Dennoch begriff er, dass die Fremden, die vor Kurzem in seine Welt eingedrungen waren, nicht mit jenen identisch waren, die ihn entführt hatten. Das war jedoch kein Grund, sie nicht als Feinde zu betrachten
    Sie befanden sich auf dem Schiff der Entführer, und sie waren bewaffnet. Einer von ihnen hatte sogar geschossen. War das nicht Beweis genug dafür, dass sie auf der Seite der Kidnapper standen?
    Und doch konnte Yonlies sich nicht entschließen, sie anzugreifen und einige von ihnen zu töten, denn da gab es dieses Wesen, das ihm irgendwie ähnlich war.
    Yonlies beschloss abzuwarten und zu versuchen, mit diesem Wesen Verbindung aufzunehmen. Er wollte mit ihm sprechen, um zu erfahren, weshalb das alles geschehen war.
    Durch die Entführung war das Volk von Arzeiss in geradezu unbeschreiblicher Weise beleidigt worden, da Korr und er nur wenige Tage vorher von den Priestern zu Göttern erklärt worden waren. Sie hatten sich zur Läuterung und Meditation in den Dschungel zurückgezogen, und niemand auf Arzeiss hätte gewagt, sie dort zu stören.
    Die Fremden hatten jedoch keine Rücksicht genommen. Sie hatten sie nicht nur gestört, sondern sogar gegen ihren Willen verschleppt.
    Yonlies dachte daran, welchen Schock dieses Verbrechen bei seinem Volk ausgelöst haben musste. Früher oder später würden die Priester Späher aussenden, weil die gewählten Götter nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt in die Stadt der Zeitlosen zurückkehrten. Die Späher würden nur noch ein Erdloch vorfinden, wo vorher der Wald gewesen war.
    Noch niemals zuvor war so etwas geschehen, und Yonlies fürchtete, dass sich das ihm anvertraute Volk niemals mehr von diesem Schlag erholte.
    Korr dachte nicht anders, doch er strebte die blutige Rache ohne jede Rücksicht an. Yonlies gelang es dagegen, seine Hassgefühle zu überwinden. Er kam zu der Ansicht, dass es besser war, mit dem Katzenwesen zu sprechen. Vielleicht konnte er auf diese Weise erfahren, ob die Ereignisse einen versteckten Sinn ergaben. Und vielleicht geschah sogar ein Wunder, und man brachte sie nach Arzeiss zurück.
    Yonlies ließ sich hinter einem Baum auf den Boden sinken. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, doch das fiel ihm schwer. Mal dachte er an Rache, mal hoffte er, dass doch noch alles gut ausgehen würde.
    Das Raumschiff war für ihn wie ein Wunder. Die Priester von Arzeiss wussten, dass es die Raumfahrt gab. Überlieferte Berichte mit fotografischen Aufnahmen zeugten von mehreren Besuchen aus dem Weltraum. Doch die lagen schon Jahrhunderte zurück.
    Yonlies hatte zeitlebens gehofft, dass wieder einmal Besucher aus dem Weltraum nach Arzeiss kommen würden, doch als sie dann wirklich gekommen waren, war seine Freude von blankem Entsetzen abgelöst worden.
    Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er einen Ultraschallpfiff Korrs hörte. Plötzlich schwiegen die Tiere des Waldes. Yonlies sprang auf.
    Er wusste, dass Korr sich bedroht fühlte, und er fürchtete, dass es zu einem Kampf kommen würde, der alle Verständigungsbemühungen unmöglich machte.
    Korr war unbeherrscht und voller Hass. Er würde nicht lange überlegen, sondern sofort zuschlagen, wenn sich einer der Fremden in seine Nähe wagte.
     
    Atlan wartete, bis Joscan Hellmut bei ihm war.
    »Was hältst du davon?«, fragte er und zeigte auf das quallenähnliche Wesen im See.
    Der Kybernetiker blickte zu dem Gewässer hinüber und deutete mit einer Geste an, dass er nicht wusste, was er antworten sollte.
    »Wir haben zu wenig an Informationen über diesen Dschungel und das, was in ihm lebt«, sagte er schließlich.
    »Wir gehen näher heran«, entschied der Arkonide.
    Doch schon nach wenigen Schritten blieb er wieder stehen. Ihm fiel auf, dass die Lichtung nahezu kreisrund war. Am Ufer des Sees wuchsen nur niedriges Gras und vereinzelt einige Büsche. An mehreren Stellen waren Schleifspuren, die zum Wasser führten.
    »Vorsicht!«, warnte Atlan. »Hier stimmt etwas nicht.«
    Einer der Ferraten hatte sich bereits ein paar Meter weiter vorgewagt.
    »Komm zurück«, rief Joscan Hellmut ihm zu. »Sofort!«
    Doch es war schon zu spät.
    Plötzlich schoss ein armdicker Tentakel aus dem Wasser auf den Mann zu. Der Greifarm schlang sich um den Ferraten, und Saugnäpfe drückten sich ihm ins Gesicht. Bevor irgendeiner der anderen reagieren konnte, verschwand der Mann im Wasser.
    Tamir Gordan rannte auf den See zu.
    »Nicht schießen«, brüllte Joscan Hellmut.
    Doch Gordan ließ sich nicht

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