Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
wird.«
Niemand konnte sich den Vorfall erklären. Vorsichtig ging Atlan auf dem Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Er suchte den Boden nach Hinweisen auf den Täter ab. Schließlich entdeckte er einen Abdruck, der ihn an die Spur einer großen Katze erinnerte.
Joscan Hellmut war dicht hinter ihm.
»Lass uns weitergehen«, bat er. »Es hat keinen Sinn, nach dem Mörder zu suchen. Er hat sich längst davongemacht.«
Der Arkonide erhob sich, und gemeinsam kehrten sie zu den anderen zurück. Atlan sah ein, dass der Kybernetiker recht hatte. Ein Tier konnte es nicht gewesen sein, das den Buhrlo getötet hatte, denn es hätte die Beute sicherlich nicht einfach zurückgelassen. Wenn sie es aber mit einem intelligenten Wesen zu tun hatten, war es das Beste, den Wald so schnell wie möglich zu verlassen.
Atlan brauchte nun nicht mehr zur Eile zu drängen. Die Ferraten und Buhrlos bewegten sich auch so schneller als vorher durch den Dschungel. Und sie waren noch wesentlich aufmerksamer als zuvor. Keiner von ihnen wollte das nächste Opfer sein.
»Was glaubst du?«, fragte Joscan Hellmut. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
Der Arkonide verstand nicht, was er meinte.
»Zeit bis wann?«
»Bis der Quader und die SOL sich so nahe gekommen sind, dass sie zusammenstoßen werden.«
Atlan blickte den Kybernetiker nachdenklich an.
»Einige Stunden, wenn es hoch kommt. Länger auf keinen Fall.«
»Dann wird es Zeit, dass wir die Zentrale finden, denn auch dort werden wir mindestens ein paar Stunden brauchen, bis wir wissen, wie wir den Quader steuern können.«
»Das ist mir klar.« Die Antwort des Arkoniden fiel unerwartet schroff aus. Atlan war sich bewusst, dass die Situation immer kritischer wurde. Sie konnten es sich nicht leisten, Zeit zu verschwenden, denn der Entscheidung konnten sie nicht ausweichen. Daher belastete es ihn, dass sie nur so langsam vorankamen. Doch bis jetzt hatte er keine Möglichkeit gefunden, schneller zur Zentrale vorzudringen.
»Gibt es keine Möglichkeit, anhand irgendwelcher peripherer Positroniken herauszufinden, wo die Zentrale ist?«, fragte er.
»Du meinst durch einen Interkom oder dergleichen?« Hellmut schüttelte den Kopf. »In diesem Fall nicht. Die Hauptpositronik ist nicht bereit, uns zu helfen.«
Atlan nickte und ging weiter. Er kämpfte sich durch ein dichtes Gebüsch und sprang dann über einen Graben. Deutlich hörte er das Maunzen einer großen Katze.
»Bjo?«, rief er. »Bist du das?«
Der Urwald schwieg.
Er schaltete sein Funkgerät ein und rief den Katzer, erhielt aber keine Antwort.
»Da ist die Wand der Halle«, sagte Joscan Hellmut, als er zu ihm aufschloss. »Wir haben es geschafft. Nur noch wenige Schritte.«
Plötzlich schrien die Ferraten und Buhrlos laut auf. Einige Schüsse fielen. Energieblitze zuckten durch das Dunkel des Urwalds, und irgendwo brüllten exotische Tiere.
»Da war etwas«, rief Tamir Gordan. »Eine Katze hat versucht, uns zu überfallen. Leider haben wir sie nicht erwischt.«
Atlan ließ sich nicht aufhalten. Er ging weiter bis zu der Stahlwand, an der der Dschungel endete, und schon wenig später hatte er ein Schott gefunden, durch das sie die Halle verlassen konnten. Er wartete, bis alle nachgekommen waren. Joscan Hellmut untersuchte währenddessen das kompliziert aussehende Schloss.
»Es gehört einige Kenntnis dazu, es zu öffnen«, erklärte er. »Offenbar will man verhindern, dass jemand, den man zusammen mit dem Urwaldstück eingefangen hat, ausbricht. Was ich nicht ganz verstehe, ist, dass man von hier aus ein Energiefeld einschalten kann.«
Atlan ließ die Männer links und rechts vom Schott Aufstellung nehmen.
»Bestimmt ist die Positronik nicht damit einverstanden, dass wir diese Halle verlassen«, sagte er. »Daher wird sie uns vermutlich gleich angreifen.«
Er gab Joscan Hellmut ein Zeichen, das Schott zu öffnen.
Die Männer und Frauen, die zu Bjo Breiskolls Gruppe gehörten, waren vor Angst wie gelähmt. Keiner schien zu wissen, was er tun sollte. Das tödliche Ende der rasenden Fahrt schien unabwendbar zu sein, da es in der Fahrkabine keinerlei Schaltungen gab, mit der man sie hätte anhalten können.
Da kam Gavro Yaal der erlösende Gedanke.
»Schießt auf die Wände!«, brüllte er. »Los doch! Schießt!«
Die Buhrlos und Ferraten blickten ihn ebenso verständnislos an wie der Katzer.
»Schießt endlich!«, schrie der Botaniker, während er seinen Energiestrahler auslöste. Der Glutstrahl zuckte aus dem
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