Atlan TH 0005 - Welt der Roboter
Erregung, war sich dieser Einschätzung aber nicht sicher.
Plötzlich sprangen die Roboter wie auf ein Kommando wieder von der Platte. Unmittelbar darauf setzte sich diese in Bewegung. Sie glitt den Weg zurück, den sie gekommen war. Ein kleiner Roboter mit mehreren Tentakeln trat auf Atlan zu.
»Zwyll«, sagte er und deutete mit mehreren seiner Gliederarme auf seinen röhrenförmigen Hauptkörper. Dann folgten weitere Worte, die unverständlich waren. Aus den Bewegungen der Tentakel und der Gasse, die sich vor ihnen in den Reihen der Roboter bildeten, konnten die Menschen allerdings erahnen, was die kleinen Maschinen von ihnen wollten. Sie sollten ihnen folgen.
»Ich gehe nicht mit«, sagte Gavro Yaal. »Wer weiß, wohin uns diese Blechheinis bringen ...«
Die Buhrlos kamen der Aufforderung der Roboter als Erste nach. Offenbar wollten sie die für sie so ungewohnte Umgebung einfach nur möglichst schnell verlassen. Atlan, Breiskoll und Hellmut schlossen sich ihnen an. Schließlich folgte auch Gavro Yaal, der dabei allerdings beständig und laut vor sich hin maulte.
Schon nach wenigen Metern öffneten die Roboter über einen unsichtbaren Mechanismus eine Seitentür. Modriger Geruch schlug den Solanern entgegen. Irgendwo in der Nähe plätscherte Wasser. Die Beleuchtungskörper waren mit alten Lumpen verhangen, sodass man kaum noch etwas erkennen konnte.
Atlan schaltete seinen Helmscheinwerfer ein, worauf die Roboter erregte Zischtöne von sich gaben. Er kümmerte sich jedoch nicht darum und leuchtete die Umgebung ab.
Sie befanden sich in einer Halle, deren Ende nicht zu erkennen war. In der Mitte verlief ein sorgfältig und gerade angelegter Weg. Zu beiden Seiten davon war Erdreich aufgeschüttet. Die Fläche war in eine Reihe von Beeten unterteilt.
»Pilze«, sagte Bjo Breiskoll und deutete auf die faustgroßen weißen Gewächse, die in unregelmäßigen Abständen aus dem Boden ragten.
Die Roboter stellten sich so auf, dass keiner der Menschen den Weg verlassen konnte. Der kleine Zwyll schritt voran, wobei er immer wieder mit seinen Tentakeln winkte.
»Die Luft ist miserabel«, stöhnte Lyskus Hernoki, einer der vier männlichen Buhrlos.
»Durchhalten. Wir schaffen das.« Atlans Worte waren nur ein schwacher Trost für die Weltraumgeborenen. »Bei nächster Gelegenheit versuchen wir, in die Außenbereiche des Quaders zu gelangen. Noch wissen wir nicht, wohin es uns verschlagen hat.«
Der Katzer trat an die Seite des Arkoniden. »Sie führen uns zu dem Wesen, das ich vorhin schon einmal geespert habe«, flüsterte er. »Ich kann seine Gedanken spüren. Sie sind jedoch unklar und verworren.«
»Wallga-Wallga«, sagte Zwyll plötzlich. »Gehen. Durchhalten.«
»Sieh an«, zeigte sich Atlan überrascht. »Der Knirps fängt an, unsere Worte zu benutzen. Vielleicht kommt es zu einer Verständigung. Er scheint so etwas wie einen eingebauten Translator zu besitzen.«
»Translator«, echote Zwyll. »Zwyll versteht.«
»Seltsame Gestalten.« Für Joscan Hellmut gehörten Roboter aller Art zum Alltag, denn der Kybernetiker hatte sich zeit seines Lebens kaum mit etwas anderem beschäftigt. Auf der SOL war er der Spezialist im Umgang mit der Biopositronik SENECA gewesen. Die seltsamen kleinen Roboter hier gaben ihm jedoch Rätsel auf.
»Wir sollten sie aushorchen«, sagte er
»Aushorchen?«, fragte Zwyll, während die Gruppe zügig weiterging.
»Ja«, antwortete Hellmut. »Verrätst du uns, wohin du uns bringst? Wohin gehen wir?«
»Wallga-Wallga ist die Königin des Quaders«, lautete die Antwort.
»Er meint zweifellos das Wesen, dessen Gedanken ich spüre«, behauptete Bjo Breiskoll. »Die Roboter scheinen so etwas wie ihre Diener zu sein.«
»Nicht Diener.« In Zwylls Kunststimme schwang Empörung mit. »Knappen.«
»Ihr seid durchgedrehte Schrotthaufen«, rief Gavro Yaal dazwischen. Dabei fuchtelte er wild mit den Armen.
»Nicht durchgedrehte Schrotthaufen«, ließ sich Zwyll nicht beirren. »Knappen!«
Der Weg durch die Pilzrabatten endete an einem kleinen See. Seitlich davon befand sich eine kaum mannshohe Öffnung in der Wand, durch die die vorauseilenden Roboter strömten.
»Sie haben sich vermutlich selbst eine neue Programmierung gegeben«, vermutete Joscan Hellmut. »Wahrscheinlich sind ihre ursprünglichen Herren verschwunden, oder sie haben sich so verändert, dass die eigentliche Aufgabe der Roboter nicht mehr durchgeführt werden kann.«
»Mir ist das alles egal«, stieß Studia St.
Weitere Kostenlose Bücher