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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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haben viele von uns dafür gekämpft?«
    »Und du glaubst wirklich, dass dir alle folgen werden?«
    Weicos winkte mit seinen kurzen Armen ab. »Ich weiß sehr wohl, dass das womöglich ein Wunschtraum bleiben wird. Aber ich muss es zumindest versuchen. Auf Osath haben wir eine Zukunft, auf der SOL nur schlechte Erinnerungen und ein paar vage Versprechen. Die Entscheidung muss jeder selbst treffen.«
    »Bleibt das Problem, wie wir die Nachricht verbreiten sollen«, warf Welbo ein.
    Weicos lächelte. Es war ein warmes, zufriedenes Lächeln. »Um die SZ-2 mache ich mir die wenigsten Gedanken«, meinte er. »Rund vierhundert Monstern, Solanern und Buhrlos sollte es möglich sein, innerhalb kürzester Frist alle unsere Freunde zu erreichen. Deshalb habe ich Thorn holen lassen. Er besitzt mein volles Vertrauen und wird in meinem Sinn handeln.« Weicos erhob sich und nahm eine kleine Plastikscheibe aus einem Regal. »Diese Aufnahme habe ich selbst angefertigt. Sie fasst alle wesentlichen Punkte zusammen. In die SZ-1 werde ich mich selbst begeben. Wenn wir keinen passenden Raumanzug auftreiben, gelingt es mir hoffentlich, ungesehen durch einen der Verbindungsgänge zu gelangen.«
    »Niemand kennt dich dort«, warf Dyll ein.
    »Ich bin ein Monster – das allein genügt, um mir Gehör zu verschaffen. Außerdem werden auch an Bord der SZ-1 Gruppen ähnlich der unseren existieren.«
    Thorn Dyll nickte. »Du willst also nicht zu uns kommen?«
    »Wir sehen uns spätestens auf Osath wieder.«
    »Nein«, sagte Dyll. »Ich bleibe auf der SOL. Und mein Entschluss ist unabänderlich.«
     
    »Donnerwetter«, platzte Horm Brast heraus. »So etwas habe ich nicht erwartet.«
    Sie befanden sich mittlerweile weit innerhalb der zentralen Kugelschale der SZ-1. Zwischen den Hallen der Klimaanlage mit den Luft- und Wasserregeneratoren und den ehemaligen Lagerräumen für Nahrungsmittel und Ausrüstungsgegenstände besaßen die Monster ein eigenes Reich. Es war nicht groß, doch Besucher verirrten sich nur sehr selten in diesen Bereich – und das war letztlich entscheidend. Es gab nur zwei Zugänge, und die wurden streng bewacht.
    Mira Willem konnte ihr Erstaunen nicht verbergen. Nie hatte sie auch nur andeutungsweise davon gehört, dass Monster sich einen solchen Zufluchtsort geschaffen hatten.
    Nicht ohne Stolz erklärte Serpa Merhim die Einrichtungen, an denen sie vorbeikamen. »Unser Nest«, sagte er. »So nennen wir es jedenfalls. Schon der Name soll denen, die neu zu uns stoßen, Wärme und Geborgenheit vermitteln. Die Anlage erstreckt sich über zwei Decks.«
    »Beachtlich.« Horm nickte. »Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass so etwas existiert.«
    Merhim führte sie in einen spartanisch ausgestatteten Versammlungsraum. Rund fünfzig Monster waren dort mit diversen Arbeiten beschäftigt. Viele von ihnen wiesen so starke Missbildungen auf, dass sie kaum noch als Menschen erkennbar waren, andere wieder wirkten wie normale Solaner. Erst wenn man ihnen nahe kam, wurden ihre sogenannten Makel sichtbar.
    Sogar einige Buhrlos hielten sich hier auf.
    Mit einem Kopfnicken deutete Mira auf einen der Gläsernen und wandte sich an Merhim. »Wird die Gefahr einer Entdeckung nicht groß, wenn ihr ihnen den Zutritt gestattet? Irgendwann müssen sie wieder hinaus in den Weltraum, und dort werden sie von der SOLAG überwacht.«
    »Das ist alles halb so schlimm«, sagte der Albino. »Siehst du den Großen, der dort drüben am Funkgerät hantiert?« Er wartete, bis Mira nickte, und fuhr dann fort: »Bis vor einem halben Jahr gehörte er zu den Haematen. Er ist jetzt zweiundzwanzig; dass seine Gene mutiert sind, wurde nicht eher ersichtlich. Nur er selbst wusste es und sympathisiert deshalb schon lange mit uns.«
    »Und wenn er euch verrät?«
    »Das hätte er längst tun können. Und was bleibt uns anderes übrig, als dieses kleine Risiko einzugehen? Männer und Frauen wie er sind unser bester Schutz vor den Nachstellungen der SOLAG. Seine Eltern sind Vystiden. Ich weiß, dass sie noch immer zu ihrem Sohn halten und niemals zulassen würden, dass ihm etwas geschieht. Und er ist beileibe kein Einzelfall.«
    »Dann habt ihr eine heimliche Lobby, die bis in die obersten Schichten der SOLAG hinaufreicht«, meinte Horm Brast beeindruckt.
    Merhim nickte. »Andernfalls wären viele von uns schon nicht mehr am Leben.«
    »Und wir?« Sylva, die bis jetzt schweigend zugehört hatte, schluchzte. »Wie viele andere werden von den Solanern verfolgt? Ich

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