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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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unterbrach seine nutzlosen Gedanken. Wie üblich war die Warnung des Logiksektors berechtigt. Jeden Augenblick konnte ein Angriff erfolgen, deshalb war höchste Aufmerksamkeit geboten. Schlupfwinkel bot die Gegend genug. Hinter jeder Hausecke, in düsteren Nischen, Eingängen und Torbögen, zwischen hoch aufgeschichteten Mengen von Müll und Unrat, im Schutz schmutziger Zäune und Bretterverschläge – überall fanden sich Gelegenheiten, auf potenzielle Opfer zu lauern. Die dichte Wolkendecke des Planeten, die dafür sorgte, dass hier stets ein düsteres, schummriges Licht herrschte, trug ebenfalls nicht unerheblich zum Sichtschutz möglicher Angreifer bei.
    Zu allem Überfluss begann es zu regnen. Schlagartig und ohne jegliche Vorzeichen ergossen die Wolken ihre Last über die Stadt. Bevor sie richtig begriffen, was geschah, waren Atlan und Bjo bis auf die Haut durchnässt.
    »Verdammt!«, war der einzige Kommentar des Katzers.
    »Zurück!«, bestimmte der Arkonide. »Es hat keinen Zweck. Wir kehren um!«
    Die Sicht wurde noch schlechter. Ein scharfer Wind kam auf und zerrte heftig an der Kleidung der Männer. Atlan und Bjo stemmten sich dagegen. Hart und schmerzhaft peitschte ihnen der Regen ins Gesicht. Nur schwerfällig kamen sie voran. Innerhalb weniger Sekunden weichte der Boden auf und bildete eine zähe, schlammige Masse.
    Von irgendwoher drang ein lauter Schrei. Ein Schatten schoss auf Atlan zu. Bevor er reagieren konnte, riss ihn ein dumpfer Schlag von den Beinen. Durch jahrtausendelange Erfahrung geübt, fing er den Aufprall ab und rollte sich zur Seite. Morast spritzte auf, den er sich hastig vom Gesicht wischte. Ein einzelner Angreifer flog auf ihn zu, ein entfernt humanoides Wesen, das nur mit einem Lendenschurz bekleidet war. Der Arkonide wich blitzschnell aus und hörte das platschende Geräusch, als der Fremde neben ihm im Schlamm landete.
    Er richtete sich auf und hetzte Bjo Breiskoll nach, der sich gegen drei Einheimische erfolgreich zur Wehr gesetzt hatte und mehrere Meter vor ihm mit gebeugtem Oberkörper gegen Wind und Regen kämpfte. Zwei weitere Angreifer, die von rechts und links auf ihn zustürmten, setzte Atlan mit einigen gezielten Dagor-Griffen außer Gefecht.
    Die Geschicklichkeit, mit der die beiden Männer den Attacken begegneten, schien auf den Rest der lauernden Gegner eine abschreckende Wirkung zu haben. Vielleicht spielten auch die schlechten Sicht- und Bodenverhältnisse eine Rolle. Jedenfalls stellte sich ihnen niemand mehr entgegen. Unbehelligt erreichten sie ihre Behausung.
    Bjo drang als Erster in das Gebäude ein. Atlan folgte ihm. Knallend schlug er die Tür hinter sich zu und lehnte sich schwer atmend dagegen. Der schnelle Lauf hatte ihn viel Kraft gekostet. Von den Haaren und der Kleidung tropfte das Wasser. Um seine Füße bildete sich in kurzer Zeit eine Lache.
    Joscan Hellmut und Gavro Yaal, die herbeigeeilt waren, betrachteten den Arkoniden und Bjo Breiskoll mit gerunzelter Stirn.
    »Das ging aber schnell«, meinte der Kybernetiker sarkastisch.
    »Und besonders erfolgreich scheint ihr auch nicht gewesen zu sein«, fügte der Kosmobiologe hinzu. »Ihr hättet gleich auf uns hören sollen.«
    »Ihr habt gut lachen«, brummte Atlan, während er damit begann, sich seiner durchnässten Kleider zu entledigen.
    Neben ihm streifte sich der Katzer die Kombination vom Leib. Gavro Yaal grinste die beiden nur an. Joscan Hellmut dagegen fand sich immerhin dazu bereit, in einen Nebenraum zu gehen und Handtücher zu holen, mit denen sich die Gefährten abtrocknen konnten.
    »Ja, es war ein Fehler, das Haus zu verlassen«, gab Atlan zu, während er sich das Tuch um die Hüften band. »Ich weiß jedoch nicht, was wir anderes hätten tun können, um unsere Situation zu ändern.«
    »Im Moment können wir gar nichts tun«, betonte Joscan Hellmut. »Die einzige Möglichkeit, die wir haben, ist abzuwarten.«
     
    Die Überraschung ereignete sich etwa zwei Stunden später. Unvermittelt öffnete sich die Tür ihrer Unterkunft, und ein Roboter betrat den Aufenthaltsraum. Es war ein kugelförmiges Gebilde mit drei Laufwerkzeugen, einer schillernden Linse und etlichen quadratischen Auswüchsen an der Oberseite.
    Atlan, dessen Blöße noch immer lediglich von einem Handtuch bedeckt wurde, erhob sich. Instinktiv spürte er, dass die Dinge nun in Bewegung geraten würden.
    Die Maschine blieb mitten im Raum stehen. »Da bin ich«, sagte sie.
    Der Arkonide bemerkte die verständnislosen Blicke der

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