Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
Vom Netzwerk:
»und Dauge und Ihnen, Wladimir Sergejewitsch. Die Menschheit braucht die Reichtümer der Venus, aber keine begeisterten Rapporte. Jawohl. Und später müssen Sie Ihre Plätze anderen überlassen – Industriefachleuten, die rings um die Urangolkonda Fabriken errichten werden. Das alles ist Arbeit, mein Freund, erhebende Arbeit und kein Sport! Nur sehen die einen in ihr Effekthascherei, die Möglichkeit, unter der Zirkuskuppel zu glänzen und Beifall einzuheimsen, und die anderen – eine Arbeit in Reih und Glied. Für Sie, ›mon cher‹, ist es die Hauptsache, so schnell wie möglich an die Schatzkammer zu gelangen, in der die Geheimnisse stapelweise liegen, und die Flagge zu hissen. Ach, ihr ... Sportsleute ...!«
    Schweigen trat ein. Jurkowski sprang auf und ging, ohne jemand anzublicken, hinaus.
    »Ein famoser Bursche!« Krajuchin lächelte. »Mutig, brav ... Aber Ambitionen hat er – oje!«
    Jermakow sagte, ohne eine Miene zu verziehen: »Mein Vater hat mir erzählt, dass ein gewisser Nikolai Sacharowitsch Krajuchin in jungen Jahren ...«
    »Krajuchin, Krajuchin ...« Nikolai Sacharowitsch rieb sich krächzend die Knie. »Das war in der Jugend ... Und außerdem ist dir vielleicht bekannt, dass man den erwähnten Krajuchin dafür mit der Schnauze auf die Tischplatte gestukt hat ... Verzeiht bitte den Ausdruck ... Auf der Parteikonferenz, jawohl ... Und gerade dein Herr Papa, Anatoli Borissowitsch! Jawohl!«
    Krajuchin schnaufte böse, erhob sich hüstelnd und verließ das Zimmer.

    Die letzten Tage vor dem Start vergingen sehr schnell. Alle waren vollauf beschäftigt. Jermakow leitete die Verladearbeiten. Das Schiff war unter Massen von Stahlkonstruktionen begraben und mit einem dichten Netz von Schläuchen und Kabeln umstrickt. Darunter drängten sich Dutzende von Tankkraftwagen, Traktoren, Hebekränen und Förderbändern. Die Versorgungsgruppe arbeitete Tag und Nacht. Durch dicke, mit Eis und Reif bedeckte Schläuche wurden flüssige Gase in die Schiffstanks gepumpt – Wasserstoff und Sauerstoff –, durch dünnere Schläuche Wasser und Schmierstoffe. Die Kräne und Förderbänder schafften durch die drei Luken Säcke, Kisten und andere Behälter mit Lebensmitteln und Ausrüstung ins Schiffsinnere. Dutzende von Männern in Spezialanzügen krochen in den Kernreaktoren herum. Fachleute aus Nowosibirsk überprüften Mikrometer für Mikrometer die Schicht des »absoluten Reflektors«. In dieser Panzerung, die unwahrscheinlich dünn, aber gleichzeitig die festeste in der Welt war, konnten mikroskopisch feine Risse entstanden sein. Behöbe man den Schaden nicht, müsste das Schiff nach Einschaltung des Reaktors augenblicklich verbrennen. Krajuchin selbst kam, um zu beobachten, wie von der Kuppel der Chius eine dicke Titanplatte abgenommen und ein Satz Kapselballons mit einem Gemisch von flüssigem Tritium und Deuterium vorsichtig in die Ladekammern des Photonenreaktors hinabgelassen wurde. Danach setzte man die Platte wieder auf, hob noch am selben Tag den riesigen Container mit dem Knaben hoch und befestigte ihn.
    »Mit dieser dämlichen Kiste auf dem Buckel sieht die Chius irgendwie hausbacken aus«, meinte Vera Nikolajewna missgestimmt.
    Ljachow, Spizyn und Krutikow hockten tagein, tagaus im Kommandostand der Chius . Dauge und Jurkowski waren mit dem Studium der neuesten Daten über die Venus beschäftigt, sie stritten ohne Ende, verfassten irgendwelche geheimnisvollen Radiogramme, brachten sie Krajuchin zur Unterschrift und darauf zur Funkstation. Mitten in dieser fieberhaften Tätigkeit ließ Krajuchin Bykow zu sich rufen und fuhr mit ihm zu einem unterirdischen Lager am südlichen Stadtrand. In dem trockenen und sauberen Lagerraum sah Bykow Kisten mit Waffen stehen.
    »Kennen Sie die Dinger?«, erkundigte sich Krajuchin. Bykow blickte ihn erstaunt an und bückte sich.
    »Eine Maschinenpistole, Modell aus dem Jahre fünfundsiebzig.«
    »Und die dort?«
    »Strahlengewehre ... Pistolen ... «
    »Also, suchen Sie sich was raus.«
    Bykow begriff. »Für alle?«
    »Für alle. Nehmen Sie auch gleich einen kleinen Ersatzvorrat mit.«
    Schweigend legte Bykow acht neue Maschinenpistolen beiseite, einige Dutzend Handgranaten, Strahlenpistolen und finnische Messer in hellgelben Lederfutteralen.
    »Und die Munition? Die Sprengkapseln für die Granaten?«
    »Alles da, Munition, Kapseln – was Sie nur wollen. Schreiben Sie dem Lagerleiter auf, was Sie brauchen.«
    Sie stiegen ein Stockwerk tiefer.
    »Da ist noch etwas

Weitere Kostenlose Bücher