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Auch Du stirbst einsamer Wolf

Titel: Auch Du stirbst einsamer Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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haufenweise Weiber herum, die aus den verschiedensten Ländern stammten. Wir setzten uns in den Sand und schauten uns ein wenig um. Da sah ich, ein paar Meter weiter, eine deutsche Zeitschrift auf einer Decke liegen. Aber auf dieser Decke lag niemand, und so wartete ich in der Hoffnung, daß dort ein Mädchen ihre Utensilien hatte. Der Tasche nach, die dort stand, konnte es sich um ein Mädchen handeln. Nach einer halben Stunde kam ein Mädchen in einem knappen Bikini direkt auf die Decke zugelaufen. Das Girl hatte eine Figur wie eine Achterbahn, und ich konnte mich nicht sattsehen. Das Gesicht war auch nicht zu verachten, und ich stellte fest, daß sie Spitze aussah. Sie setzte sich auf die Decke, die ich die ganze Zeit im Auge behalten hatte, und mein Herz fing an, schneller zu schlagen.
    Ich stupfte Rudi, der selbst ganz geistesabwesend in der Gegend herumschaute. Er hatte sich schon eine Biene ausgesucht, die nicht ganz ohne war. Es hatte also keinen Wert, wenn wir uns gegenseitig das Maul wäßrig machten. Wir mußten angreifen, da jeder von uns beiden schon ein Ziel hatte.
    Ich gab Rudi noch ein paar Scheine von diesem tunesischen Geld, das wir in einem Hotel eingewechselt hatten, und wir machten uns an unsere Opfer heran. Plötzlich stellte ich mir vor, wie sie mich abblitzen ließ. Aber ich wollte es dennoch probieren, denn auch ein blindes Huhn findet einmal ein Korn.
    Sie hatte sich auf den Bauch gelegt und sonnte sich den Rücken. Ich wußte nicht, wie ich dieses Weib anmachen sollte, da ich Angst hatte, etwas falsch zu machen. Also setzte ich mich neben sie in den Sand und griff nach der Zeitschrift, die sie in den Sand gelegt hatte. Dann fragte ich sie:
    »Darf ich das Ding einmal anschauen?«
    Sie hob den Kopf, schaute mich an und sagte:
    »Wenn Sie sie schon in der Hand haben, erübrigt sich die Frage.«
    »Das war nicht gerade ein besonderer Anfang«, dachte ich mir und legte die Zeitschrift wieder in den Sand. Dann sagte ich zu ihr:
    »Eigentlich will ich sie gar nicht lesen. Ich habe nur einen Grund gesucht, sie anzusprechen.«
    »Das habe ich mir gleich gedacht.«
    »Und da ich es geschafft habe, weil ich meinen ganzen Mut zusammengenommen habe, können wir uns nun ein wenig unterhalten.«
    Auf einmal mußte sie lachen und sagte dann, als sie sich beruhigt hatte:
    »Wenn Sie soviel Mut brauchen, um ein Mädchen anzusprechen, dann können wir uns ruhig unterhalten, denn ich will Sie nicht deprimieren.«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht.«
    Dann setzte sich das Girl auf, und wir unterhielten uns eine Weile. Nicht weit vom Strand entfernt war ein Hotel, in dem die Lady wohnte, die ich angemacht hatte und keine Deutsche war, sondern eine Schweizerin, die auch noch Heidi hieß. Wir hatten uns schon auf das »Du« geeinigt und sie schlug vor, in dieses Hotel zu gehen, um in der Bar etwas zu trinken, weil es ihr zu heiß am Strand wurde. Also bummelten wir dort hin und kamen dabei an Rudi vorbei, dem ich sagte, wohin wir gingen.
    Der kniff ein Auge zu und sagte zu mir, so daß es niemand hören konnte:
    »Wenn ich die Kleine soweit habe, komme ich nach, denn sie wohnt dort vorne im Hotel.«
    »Die andere auch«, sagte ich zu ihm und zwinkerte ihm genauso zu, wie er es gemacht hatte. Dann gingen wir in die Bar, die typisch europäisch eingerichtet war. Dort hockten wir uns hin und laberten weiter. Nach über einer Stunde klopfte mir auf einmal Rudi auf die Schulter. Er hockte sich mit seinem Girl neben uns ab, und wir machten uns gegenseitig bekannt. Heidi war ein sehr sympathisches Mädchen, und ich möchte sie nicht gerade als dumm hinstellen, aber man merkte schon, daß sie aus den Bergen kam. Dies war mir aber egal, denn es zählte nur, daß ich sie in mein Bett bringen würde, oder in ihr eigenes, aber mit mir zusammen. Alles andere war unwichtig. Wir gingen in das Restaurant, das ebenfalls in diesem Hotel untergebracht war und aßen dort zu Abend.
    Dieses Hotel war ein riesiger Kasten, und es schien, als wenn es alles darin gab. Als wir mit dem Essen fertig waren, gingen wir in die Disco, die ebenfalls im Haus war. Ich nahm mir vor, Heidi ein wenig betrunken zu machen, damit sie gefügiger würde. So etwas nennt man zwar ausnutzen, aber auch das war egal und zählte nicht. Also soffen wir, was wir nur so in uns reinbrachten. Am Ende war ich so voll, daß ich nicht mehr wußte, wo vorne und hinten war. Anstatt daß ich Heidi besoffen machte, hatte ich nun mich betrunken. Mein Rausch war nicht

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