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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht mit Ihnen kommen. Ich habe keinen Zugang zum Kredit.«
    Wuu machte eine Geste, die für die meisten als sehr unhöflich galt. »Kredit ist nichts. Man überschüttet mich damit, dafür, dass ich das tue, was ich auch für nichts hin würde.«
    »Nun, dann wäre da noch die Kleinigkeit meiner Identifikation«, fuhr Ryo hartnäckig fort. »Mir hat man die meine weggenommen. Und selbst wenn das nicht so gewesen wäre, bin ich nicht sicher, ob ich ein Schiff erreichen könnte, ehe die Dienstleister mich festnehmen. Inzwischen bin ich sicher in jedem Computer-Terminal auf dem ganzen Planeten registriert.«
    »Dann müssen wir eine sichere Identität für Sie schaffen, mein Junge.« Wuu überlegte und erklärte dann: »Ich bin schon das zweite Mal verwitwet. Beide Male durch unglückliche Unfälle. Es gibt keine natürlichen Nachkommen. Aber es würde niemanden überraschen, wenn ich verkündete, dass ich einige adoptiert habe. Sie können sich als mein adoptierter Nachwuchs ausgeben, und das sind Sie wahrscheinlich ohnehin schon, wenn nicht im juristischen Sinne, dann wenigstens im Geiste. Ich sagte Ihnen, dass ich viel von der Unterwelt von Ciccikalk weiß. Neben denen, die ihren Lebensunterhalt von den Unvorsichtigen beziehen, kenne ich auch viele, die anderen Formen außergesetzlicher Aktivität nachgehen. Einige von ihnen sind Schriftsteller. Was sie schreiben, ist nie besonders anregend, aber ihre begrenzten Ausgaben sind Meisterstücke. Sie werden Ihren persönlichen Namen behalten, denn er ist verbreitet genug, um keinen Verdacht zu erwecken, glaube ich. Wir werden Ihnen einen neuen Clan, eine neue Familie und eine Wabe geben. Sie werden Ryozeljadrec werden. Was halten Sie davon?«
    »Nicht übel. Ich komme mir wie ein Kandidat für einen Anpassungsbau vor. Aber wenn Sie wirklich meinen, dass man das glaubt ... «
    »Wissen im Verein mit Geld kann Wunder wirken, mein Junge. Fremde Ungeheuer, ungeheure Fremde - ich spüre schon, wie ein Gedicht daraus wird!« Und dann rasselte er mit Singsangstimme eine Folge gepfiffener Hochthranx-Wörter herunter, die irgendwie harmonisch angeordnet und angenehm anzuhören waren.
    »Das ist schön«, sagte Ryo bewundernd.
    »Nichts, nichts. Abfall. Nicht wert, auf einem Chip festgehalten zu werden. Grobe Worte, aber wir werden schon eine Inspiration finden, die es wert ist, veröffentlicht zu werden, mein Junge.«
    »Ich hoffe, aus all dem kommt etwas Gutes heraus. Was ist, wenn Ihr ... äh ... Fälscher sich als nicht so tüchtig erweist, wie Sie das annehmen?«
    »Ich habe einen Titel, dieses ›Eint‹. Für irgend etwas muss das auch nützen. Es sollte uns doch sicherlich in die Lage versetzen, allen Ungewissheiten zu entgehen und uns durchzusetzen. Da Sie nicht über die dafür nötige Erfahrung verfügen, werde ich es für uns beide übernehmen, die Leute einzuschüchtern, die uns stören wollen. Ich tue das die ganze Zeit. Ist die Poesie denn nicht auch eine Methode, seine Zuhörer einzuschüchtern, ihren Widerstand zu lahmen und damit direkt zu ihren Gefühlen vorzudringen? Dichtung ist mehr als nur Harmonie und Mathematik, müssen Sie wissen. Wir werden es schon irgendwie schaffen. Keine Sorge. Eines noch. Haben Sie an Ihre Familie und Ihre Vorgefährtin gedacht?«
    Plötzlich fühlte Ryo sich gar nicht mehr wohl.
    »Dauernd«, murmelte er.
    »Das ist so, wie es sein sollte. Sie sind mir wie ein verantwortungsvoller junger Bursche vorgekommen. Wir werden eine Mitteilung an einen von ihnen vorbereiten. Sie wird auf einem höchst komplizierten Weg in diesem Paszex ankommen. Sie wird überhaupt nicht abgesandt werden, solange wir nicht sicher unterwegs sind und das Willow-wane-System verlassen haben.
    Sie wird ihnen nichts über Ihren Aufenthaltsort oder Ihre Pläne verraten. Aber dafür werden sie erfahren, dass es Ihnen gut geht und dass Sie an sie denken. Wenn das, was Sie mir bis jetzt gesagt haben, die Wahrheit ist, werden die zuallerletzt glauben, dass es Ihnen gelungen ist, den Planeten zu verlassen. Es wird ein Schock für sie sein, wenn Sie mit der Wahrheit zurückkehren. Aber bis dahin werden die zumindest nicht auf die Idee kommen, Begräbnisfeierlichkeiten für Sie zu veranstalten.«
    Ryo blickte den Poeten an, statt auf die Landschaft draußen zu sehen. »Es ist Ihnen doch klar, was Sie tun?«
    »Und was ist das?« fragte Wuu. Er hatte vor einer wunderschön eingelegten Computerkonsole Platz genommen und war damit beschäftigt, seine Finger über die

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