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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Der Soldat berührte einige Sensorfelder, worauf eine Karte des Nordkontinents von Hivehom erschien. Dann wurde die Karte vergrößert und die Auflösung gesteigert, bis sie die Karte eines Zipfels von diesem Kontinent vor sich hatten.
    In der Nähe der Polkappe lag eine Region der Kälte, wo das Wasser nie flüssig wurde und wo ein Thranx nur unter Schutzmaßnahmen leben konnte, die nur knapp unter denen lagen, die für das Überleben im Weltraum benötigt wurden. Ein kleines Stück südlich der winzigen permanenten Eiskappe, dicht unterhalb des schmalen Tundra-Streifens, der das Ende der Baumzone markierte, lag eine winzige Wabe: Sed-Clee. Die militärische Anlage war freilich erst zu erkennen, als der Soldat einige weitere Sensorfelder berührte, worauf im Norden der Wabe ein grellroter Punkt aufleuchtete.
    Endlich ein echtes Ziel! Ryo starrte die Karte an. Die Quelle der Geschichte. »Es muss doch Transportmittel dorthin geben, wenn es sich um eine integrierte, formalisierte Wabe handelt.«
    Tasten wurden niedergedrückt. Ein Netz grüner Fäden erschien auf der Karte. Nur einer, so dünn, dass man ihn kaum sehen konnte, führte von der nördlichen Stadt Ghew - durch sechs kleinere Waben, die über ein weites Gebiet unerschlossener Ebenen verstreut lagen - nach Sed-Clee.
    »Wenn ich ein Geheimnis hätte, das ich verbergen wollte, dann hätte ich es schwer, einen isolierteren Ort zu finden«, verkündete Wuu.
    Der Soldat blickte zu ihm auf und bedeutete ihm durch Gesten seiner Fühler, dass er leiser pfeifen solle. Die beiden anderen Soldaten blickten neugierig zu ihnen herüber.
    »Ja«, sagte der Soldat vielleicht eine Spur zu laut. »Und wenn Sie jetzt an anderen Welten an der Peripherie unserer augenblicklichen Forschungsaktivitäten interessiert sind ...« Die anderen Soldaten wandten sich wieder ihren Arbeiten zu.
    »Ich räume ein, dass diese Wabe«, fuhr ihr Freund etwas leiser fort, »wohl der isolierteste Punkt auf ganz Hivehom ist.« Er löschte die Karte und schaltete den Monitor ab. Als er sich ihnen wieder zuwandte, war sein Verhalten ganz professionell.
    »Ich wünsche Ihnen Glück und gute Jagd bei Ihren Bemühungen, Sirs.« Er sah Wuu bewundernd an. »Und ganz besonderen Dank Ihnen, Sir, für Ihre Freundlichkeiten.«
    »Eine Kleinigkeit, mein geschätzter junger Freund.«
    Sie verließen den Saal.
    Nun gab es keinen Zweifel mehr, wo ihre Reise hinführen würde, sagte sich Ryo. Aber vorher war da noch eine Stadt, die Wuu zuerst besuchen wollte.
    Sie würden zwar keinen Anlass haben, die geschützte Umgebung Sed-Clees zu verlassen, meinte der Poet; er bestand aber trotzdem darauf, dass sie sich auf alle Eventualitäten vorbereiteten. Selbst ein Transport-Modul konnte ausfallen.
    Trotz der Vielfalt des Angebots, die es in der riesigen Wabe gab, hatten sie Schwierigkeiten, eine Firma zu finden, die so exotische Gegenstände wie Anzüge für kaltes Klima verkaufte. Das nahm einige Tage in Anspruch.
    Der Händler, der ihnen die Kleidung lieferte, stellte keine Fragen. So pervers manche Hobbies auch sein mochten, sie gingen niemanden etwas an außer jene, die sie betrieben. Also nahm er einfach die Krediteinheiten von Wuu an und fragte nicht, was das seltsame Paar mit seinen bizarren Käufen zu tun beabsichtigte.
    Sie meldeten sich in ihrem Hotel ab und begaben sich zum HauptModul-Terminal am Nordrand der Stadt. Von dort reisten sie über eine Stunde in einer Reihe mit hunderten ähnlicher Moduln, bis sie schließlich die Außenbezirke der Metropole erreichten.
    Dort wurden sie umdirigiert und fuhren mit vielleicht fünfzig anderen Moduln in einem Zug in nördlicher Richtung. In regelmäßigen Abständen wurden vorne oder hinten von der Reihe Moduln abgetrennt. Vierzig, dreißig und dann schließlich zweiundzwanzig nach Ryos Zählung bewegten sich auf beständigem Nord-NordwestKurs.
    Der Transportzug tauchte aus den unterirdischen Tunnels auf und bewegte sich auf Magnetschienen über der Planetenoberfläche. Der Charakter der Landschaft veränderte sich allmählich. Anstelle des Moregeeon-Tals und seiner aufragenden Wälder aus Ventilationsrohren und Luftschächten wechselten sich jetzt Dschungel und bestellte Felder ab, wenn auch dazwischen immer wieder Reihen von Schloten andeuteten, dass sich unter der Erde Fabriken befanden.
    An ihrem zweiten Reisetag lagen die Waben bereits weiter voneinander entfernt. Sie hatten die mittelgroßen Städte Fashmet und Pwelfree passiert, und die Waben waren jetzt

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