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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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köstliches Dessert gereicht. Die Köchinnen hatten Kuchen aus Äpfeln und Birnen gebacken, die warm kredenzt wurden. Das Aroma von Nelken und Zimt erfüllte die Halle. Diese Süßspeise war Orricks Lieblingsgericht, wie er Marguerite schmunzelnd gestand.
    Der Abend ließ sich wesentlich gelöster und harmonischer an, als er anzunehmen gewagt hatte. Bald lehnte Orrick sich entspannt und wohlig gesättigt zurück. Befreit sprach er dem Wein zu. Hatte seine Gemahlin sich etwa überraschend schnell in ihr Schicksal gefügt? War ihnen eine glückliche Zukunft beschieden?
    Diese hoffnungsvollen Gedanken nährten weitere Spekulationen. Er war sich ihrer Gegenwart während des Festmahls deutlich bewusst, nahm den Lavendelduft wahr, der ihr entströmte, spürte ihre weiche Haut, als sie ihre zarte Hand in die seine legte. Ihr herrlich goldenes Haar trug sie zu Zöpfen geflochten, und wieder kribbelte es ihn in den Fingern, es zu berühren. Als sie sich zu ihm neigte, um ein paar leise Worte an ihn zu richten, konnte er sich kaum bezähmen, sie nicht auf ihren vollen rosigen Mund zu küssen.
    Aber ein Blick in das bekümmerte Gesicht seiner Mutter gemahnte ihn an das, was er nicht vergessen durfte. Bevor er die Hochzeitsnacht mit ihr verbrachte, musste er wissen, ob sie tatsächlich schwanger war, um nicht zu riskieren, den Bastard des Königs als seinen Stammhalter großzuziehen. Wieder stieg ihm ihr verführerischer Duft in die Nase, ihre rauchige Stimme klang an seinem Ohr. Unsicher fragte er sich, ob er den Rat seiner Mutter befolgen sollte.
    Sie war seine Ehefrau, sobald sie ihm einen Sohn gebar, würde er sein rechtmäßiger Erbe sein. Da er keinen Widerspruch gegen die Ehe eingelegt hatte, besaß er auch keinen Regressanspruch und musste das Kind, welches sie eventuell zur Welt brachte, als sein eigenes akzeptieren. Falls sie ein Baby von Henry erwartete und er diese Tatsache öffentlich bekannt geben würde, wäre er dem Spott aller preisgegeben, da ihre Rolle als Henrys Mätresse hinlänglich bekannt war.
    Marguerite sah zu ihm auf, während er ihr eine vorwitzige Locke aus dem Gesicht strich. Sie wich ihm nicht aus. Im Gegenteil, sie schmiegte ihre Wange in seine Hand und verwandelte seine Geste der Herzlichkeit in eine zärtliche Berührung. Hitze durchströmte ihn, er verspürte ein verräterisches Ziehen in den Lenden. Das Blut rauschte ihm in den Adern, und er wusste, dass er sie in dieser Nacht nehmen würde, ohne die Antwort auf die von seiner Mutter aufgeworfene Frage wissen zu wollen.
    Seine Angetraute war keine scheue Jungfrau. Sie hatte Erfahrung in körperlicher Liebe und schien seine Aufmerksamkeiten zu genießen. War es nicht ratsam, ihre erste gemeinsame Nacht möglichst rasch zu vollziehen, um ihre beiderseitigen Ängste und Unsicherheiten zu beschwichtigen und auszuräumen?
    Ja. So sollte es sein. Er wollte nicht warten. Sie musste sein Eigen werden.
    Als lese sie seine Gedanken, neigte Marguerite sich ihm zu.
    "Mylord, ist es mir gestattet, meine Gemächer aufzusuchen?"
    Das Verlangen, sie zu küssen, wuchs so sehr, dass er glaubte, verdursten zu müssen, wenn er nicht endlich von ihrem Mund kostete. Sie wartete lächelnd auf seine Antwort.
    Orrick räusperte sich und nickte. "Selbstverständlich. Mutter, würdest du Lady Marguerite begleiten?"
    Lady Constance schien zwar nicht sonderlich begeistert, bejahte Orricks Ersuchen jedoch und erhob sich. Auch Marguerite stand auf und machte einen formgewandten Knicks. Er bemerkte den rosigen Hauch, der von ihrem tiefen Ausschnitt in ihren Hals aufstieg und ihre hellen Wangen überzog. Er küsste ihr die Hand und sah ihr nach, als sie das Podium verließ. Seine Mutter blickte ihn lange eindringlich an, ehe sie seiner Gemahlin folgte.
    Er wusste um ihre Besorgnis. Aber an der Tatsache, dass er mit Marguerite verheiratet war, konnte seine Mutter nichts ändern. Er musste diesen wichtigen Schritt tun, um ihre Beziehung zu festigen.
    "Die Laune der Lady scheint sich nach einer wohltuenden Nachtruhe und einer guten Mahlzeit erheblich gebessert zu haben." Gavins Worte drangen in Orricks Gedanken.
    "Den Eindruck habe ich auch."
    Gavin zog ihn am Ärmel und zwang ihn, sich wieder zu setzen. "Du solltest dich vorsehen und nicht zu eifrig erscheinen, sonst büßt du deinen Vorteil ein, Orrick."
    "Welchen Vorteil?"
    "Du bist hier der Herr im Haus. Selbst wenn du vor Sehnsucht nach ihr vergehst, solltest du mehr Gelassenheit an den Tag legen."
    "Sie ist meine Frau, und

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