Auf Befehl des Königs
sie zu liebkosen, als sie in ihrer Erlösung schrie. Noch während sie von Zuckungen geschüttelt wurde, schob er sich an ihr hinauf und glitt in ihren heißen, feuchten Schoß. Ohne Gewalt, ohne Hast. Mit einem einzigen kraftvollen Stoß senkte er sich in sie und erfüllte sie bis zum Bersten. Sie spürte, wie er sich sanft in ihr bewegte. Es fühlte sich völlig anders an als alles, was sie bislang erlebt hatte.
Verwirrt und hilflos schlug sie die Augen auf und sah zu ihm auf, beobachtete, wie er sich über ihr bewegte. Seine Stöße wurden schneller, heftiger, seine Gesichtszüge spannten sich. Sie wusste, dass er bereit war. Er bäumte sich auf und verströmte sich mit einem dunklen Stöhnen. Zuckend bewegte er sich in ihr, dann sank er ausgelaugt auf ihren schweißnassen Körper.
So blieb er lange liegen, bis seine Atemzüge sich beruhigt hatten, dann rollte er sich von ihr. Er betrachtete sie eine Weile und verließ das Bett. Marguerite krallte die Finger ins Laken, um sich daran zu hindern, die Arme nach ihm auszustrecken. Sie musste sich beherrschen. Keinesfalls sollte er denken, er habe gewonnen. Orrick durfte nicht glauben, er könne sie jederzeit nehmen, wann immer ihm der Sinn danach stand. Die Worte, die ihn verletzen sollten, sprudelten aus ihrem Mund.
"Habt Ihr Eure Lust gestillt für diese Nacht, oder wollt Ihr mich ein zweites Mal nehmen, wie Henry es zu tun pflegte?"
Der Pfeil hatte sein Ziel getroffen.
Taumelnd wich er zurück, ging wortlos und schlug die Verbindungstür mit einem Knall zu. Gut so. Es würde eine Weile dauern, bis er die Demütigung verkraftet hatte und sich ihr erneut näherte.
Marguerite kroch aus dem Bett, ging mit zitternden Knien zum Waschtisch und säuberte sich mit lauwarmem Wasser. Da ihr zerrissenes Hemd nicht mehr zu gebrauchen war, kroch sie nackt ins Bett und zog die Decke bis zu den Schultern hoch. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich sie, als habe sich etwas in ihrem Körper verändert. Vor dem Einschlafen überlegte sie, ob sie mit ihrer Taktik Erfolg gehabt hatte.
Mit seinem Zorn konnte sie umgehen. Als er nahe daran gewesen war, ihr Gewalt anzutun, hatte Marguerite ihr Groll geholfen, ihm furchtlos die Stirn zu bieten.
Aber sein Liebesspiel machte ihr Angst.
Vor dieser Zärtlichkeit musste sie sich in Acht nehmen, sonst war sie hilflos.
7. Kapitel
Als Marguerite am nächsten Morgen erwachte, erfuhr sie von Edmee, dass der Burgherr nach Abbeytown geritten war und erst in ein paar Tagen zurückerwartet wurde.
Mit Hilfe ihrer Zofe wusch und kleidete Marguerite sich an. Sie ließ sich das Frühmahl bringen, da sie sich scheute, den Burgbewohnern zu begegnen, in erster Linie ihrer Schwiegermutter und diesem grobschlächtigen Schotten. Aber später wollte sie einen Spaziergang machen, um ein wenig ihre neue Umgebung zu erkunden.
Die Bank unter dem Fenster war ein gemütliches Plätzchen in der Morgensonne, die durchs Fenster schien und eine angenehme Wärme verbreitete. Marguerite setzte sich und beobachtete das emsige Treiben auf dem Burghof, wo die Bediensteten ihrer Arbeit nachgingen. Die Tore von Silloth standen für Besucher weit offen. Wenn die Leute gehen und kommen konnten, wie es ihnen gefiel, bestand gewiss die Möglichkeit, einen Boten nach Süden zu schicken. Marguerite wies Edmee an, ihr Pergament und Schreibzeug zu bringen.
Zu ihrem eigenen Erstaunen aß sie mit großem Appetit alles, was ihr auf dem Tablett gebracht wurde. Eigentlich hatte sie erwartet, zu müde zu sein, um überhaupt einen Bissen hinunterzubringen. Nun ja, sie hatte die Nacht überstanden und war Lord Orrick zu Willen gewesen. Da er einige Tage von Silloth fernbleiben würde, hatte sie genügend Zeit, um nachzudenken und Henry eine Botschaft zukommen zu lassen, in der sie ihn erneut um Vergebung bitten wollte.
Mit einem scharfen Messer spitzte sie den Federkiel und entwarf den Brief zunächst in Gedanken. Sie schilderte die beschwerliche Reise in diesen abgeschiedenen Winkel, die kalte Trutzburg, das unwirtliche raue Bergland und beklagte, wie sehr sie die Annehmlichkeiten und Zerstreuungen bei Hofe und an seiner Seite vermisste.
Marguerite tauchte die Feder in die Tinte und ging zum persönlichen Teil ihrer Nachricht über, schrieb dem König, dass sie sich pflichtgemäß Lord Orrick hingegeben hatte, und wie unangenehm es für sie war, von einem fremden Mann berührt zu werden, da ihr Herz ausschließlich Henry gehöre. Ihr Körper war zwar gegen ihren Willen von
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