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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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hast."
    Gavin schüttelte sich erneut, und Orrick lachte. "Ich würde mich nicht wundern, wenn du in deiner Ehe einmal noch größere Schwierigkeiten hättest, als ich sie im Augenblick habe. Jedenfalls wünsche ich dir jetzt schon viel Glück. Bist du eigentlich nur gekommen, um mir auf die Nerven zu gehen, oder bringst du Neuigkeiten?" Orrick verließ mit ihm zusammen das Zimmer.
    "Nun ja", antwortete Gavin. "Ich würde dich zwar liebend gerne begleiten, aber François hat angeboten, deinen Trupp nach Abbeytown anzuführen. Er sagt, alle Vorbereitungen für den morgigen Aufbruch sind bereits getroffen."
    Orrick hatte Marguerite immer noch nicht eröffnet, dass sie ihn auf seine Reise in die Abtei begleiten sollte. Nach ihrem kurzen Ausflug ans Meer vor einer Woche hatte Marguerite die Mauern von Silloth Castle nicht mehr verlassen. Orrick hatte ihr zwar deutlich zu verstehen gegeben, sie habe die Wahl, bei ihm zu bleiben oder wegzugehen, wobei er ihr allerdings verschwiegen hatte, dass er alles daransetzen wollte, ihre Entscheidung in seinem Sinne zu beeinflussen. Sein Besuch mit seiner Gemahlin im Kloster sollte ein eindeutiger Bestechungsversuch werden.
    "Du hast es ihr offenbar noch gar nicht eröffnet, wie?"
    "Was denn?", fragte Orrick mit gespielter Unschuldsmiene. Gavins ständige Sticheleien fingen an, ihm lästig zu werden.
    Sein Kamerad schlug ihm lachend auf die Schulter. "Anscheinend hast du ihr immer noch nicht gesagt, dass sie dich morgen auf die Reise in die Abtei begleiten wird. Du hast ihr immer noch nicht gestanden, wie sehr du sie liebst."
    "Ich warne dich, mein Bester, treibe es nicht zu weit", entgegnete Orrick gereizt. "Sie wird noch vor dem Nachtmahl von dem Ausflug erfahren. Der zweite Punkt geht dich nichts an, und auch ihr werde ich nichts davon erzählen."
    "Ach Orrick, wie gesagt, jeder in Silloth kennt deine Gefühle für die Lady, nur sie nicht. Du verfolgst jede ihrer Bewegungen mit schmachtenden Blicken und weichst nicht von ihrer Seite. Sag ihr doch einfach, dass sie dir gehört. Hör endlich auf, dich zu quälen."
    Nun lachte Orrick. Wenn das so einfach wäre. "Ich kann mit ihren Gefühlen zu Henry nicht wetteifern." Endlich brachte er es über sich, dem Freund seine Ängste zu gestehen. "Er ist ihre große Liebe, und obwohl sie mittlerweile weiß, dass er ein falsches Spiel mit ihr getrieben hat, steht sie immer noch zu ihm."
    Gavins Miene verdüsterte sich. Er blieb stehen, lehnte sich gegen die Mauer im Flur, verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte sorgenvoll den Kopf.
    "Hat sie dir gesagt, dass sie ihn immer noch schätzt? Ich hätte sie eigentlich für klüger gehalten. Nachdem sie die Wahrheit über ihn erfahren hat, kann sie doch keine zärtlichen Empfindungen mehr für ihn haben."
    "Sie ist eine Frau", erwiderte Orrick lakonisch. Er hatte Gavin nichts von dem Band erzählt, das Marguerites Herz für immer an den König fesselte. Sie wusste zwar nunmehr um die anderen unehelichen Kinder des Königs, aber durch die gemeinsame Tochter war sie immer noch mit Henry verbunden.
    "Aber sie ist keine Närrin. Sie kann sich doch keine Hoffnungen auf ihn machen, nachdem sie über seine Betrügereien und Lügen informiert ist", widersprach Gavin energisch. "Dafür ist sie einfach zu schlau."
    "Seit wann ergreifst du ihre Partei? Du hast ihr bisher nie vertraut."
    "Ich bewundere mutige Frauen, Orrick. Eine Braut wie jene, die du noch vor einiger Zeit in Erwägung gezogen hast, hätte ich dir nicht gewünscht … wie hieß sie noch gleich? Sie kam aus einem Ort in der Nähe des Witwensitzes deiner Mutter in Ravenglass."
    Eloise, die Tochter von Lord Rupert of Furness. Orrick dachte mit Schaudern an sie. Gottlob hatte er sich vom Vater der zukünftigen Braut ausbedungen, sie vor der Verlobung kennen zu lernen, bevor er den Ehevertrag unterzeichnete. Eloises übertriebene Frömmigkeit hatte ihn abgeschreckt. Ihn schauderte vor einer Gemahlin, die bei der ersten Begegnung mit ihrem Bräutigam auf die Knie gesunken war und Gott und alle Heiligen inständig angefleht hatte, sie vor den Sünden der Fleischeslust in der Ehe zu bewahren.
    Beiden Freunden graute bei dem Gedanken an die Szene, als Eloise im Kreise ihrer jammernden Kammerzofen und Gesellschafterinnen schluchzend zusammengebrochen war. Lord Rupert war entsetzt gewesen über das Benehmen seiner Tochter bei ihrem Antrittsbesuch auf Silloth, kurz vor dem Tod von Orricks Vater, ein Spektakel, das auch seine Mutter so

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