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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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Reiseplänen nach Abbeytown konnte er Marguerite später noch unterrichten, nachdem er den Hochmut aus Gavin herausgeprügelt hatte. Er und ein Leben als Klosterbruder führen? Pah! Von wegen …
     
    "Ich möchte Euch meine Gemahlin Lady Marguerite vorstellen."
    Orrick spürte das Zittern ihrer Hand in der seinen, während sie mit einem höflichen Lächeln vor Godfrey in einen tiefen Knicks versank. Der Abt nahm sie beim Ellbogen und zog sie hoch. "Seid mir willkommen, Mylady. Trinkt ein Glas Wein mit mir, den ich besonders willkommenen Gästen servieren lasse. Setzt Euch zu mir und erholt Euch von dem Ritt."
    Sie warf Orrick einen bangen Seitenblick zu und folgte dem Abt in seine Studierstube. Sie hatte zwar keine Bemerkung darüber gemacht, aber vermutlich war ihr vor diesem Gespräch ähnlich beklommen zumute wie vor ihrer ersten Begegnung mit Bruder Wilfrid. Geistliche Würdenträger machten sie nervös. Da Orrick nicht wusste, ob Godfrey ein Gespräch mit Marguerite unter vier Augen suchte, blieb er unschlüssig an der Schwelle stehen.
    War es eine Sünde, sie so sehr zu begehren? Godfrey begann, sie über Silloth und ihre neue Umgebung zu befragen, und Orrick hatte ein brennendes Verlangen nach ihr. Der Abt reichte ihr einen Kelch mit Wein, an dem sie nippte, und er sehnte sich danach, sie in den Armen zu halten. Entgegen seiner hochtrabenden Versicherungen Gavin gegenüber, konnte er an nichts anderes denken als daran, welche Freuden sie miteinander genießen könnten, wenn sie sich nur bereit erklären würde, diese Wonnen mit ihm zu teilen.
    "Mylord?", rief Godfrey schon zum zweiten Mal. Orrick war so mit seinen lüsternen Gedanken an seine Frau beschäftigt, dass er die erste Aufforderung des Abts nicht gehört hatte. "Bitte, setzt Euch zu uns."
    Orrick trat näher, nahm aber nicht Platz, sondern stellte sich stattdessen an das offene Feuer, von wo er seine Frau aus sicherer Entfernung und nicht allzu offenkundig beobachten konnte. Ihre Unruhe hatte sich etwas gelegt, aber immer wieder sah sie zu ihm, als suche sie seinen Schutz.
    "Erzählt mir ein wenig von der Normandie", ermutigte Godfrey sie. "Ich bin in der Provinz Aquitanien geboren und habe viele Jahre in der Normandie verbracht. Lange schon konnte ich meine Heimat nicht mehr besuchen …", er lächelte versonnen, "… und ich sehne mich gelegentlich nach der Sonne, den Olivenhainen und den blühenden Lavendelfeldern dieses von Gott gesegneten südlichen Landes." Der Abt sprach normannisch mit ihr.
    "Lord Orrick wünscht, dass ich englisch spreche, Hochwürden", entgegnete sie lächelnd. "Ich würde ihm diesen Gefallen gerne erweisen, wenn Ihr nichts dagegen habt."
    Bei ihren Worten kam Orrick sich beinahe schäbig vor. Er hatte ihr mit seiner Bitte eigentlich nur helfen wollen, ihr seine Muttersprache näher zu bringen, er wollte sie damit nicht bestrafen.
    "Oder wir unterhalten uns auf Latein, dann kann er nicht verstehen, was wir über ihn reden", schlug Godfrey schmunzelnd vor und war in die klassische Sprache der alten Römer gewechselt, an der Orrick sich in seinen Studienjahren im Kloster vergeblich versucht hatte.
    Ein verschmitztes Lächeln flog über Marguerites Gesichtszüge, ihre Augen blitzten vergnügt. "Oder griechisch?" Ihr helles Lachen erfreute Orricks Herz, so heiter hatte er sie noch nie gesehen. "Ich liebe den Klang der lateinischen Sprache, aber griechisch zu sprechen fällt mir leichter."
    Orrick verfolgte stumm die Unterhaltung zwischen dem Abt und seiner Gemahlin. Hätte er sie darum gebeten, englisch zu sprechen, hätte sie ihm den Wunsch ohne weiteres erfüllt. Aber er freute sich darüber, sie glücklich zu sehen. Nie zuvor war sie ihm so angeregt und lebhaft erschienen. Ein Stich der Eifersucht durchbohrte ihn bei dem Gedanken, dass sie diesen Liebreiz auch bei Hofe, in der Nähe des Königs ausgestrahlt hatte, wenn sie sich darin sonnte, im Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit und Bewunderung zu stehen.
    Nur am Tag ihrer Hochzeit hatte sie eine ähnlich sprühende Vitalität ausgestrahlt, allerdings aus einem völlig anderen Grund. Damals wiegte sie sich in der Gewissheit von Henrys Liebe und hatte sich in kühler Unnahbarkeit präsentiert, die durch nichts zu erschüttern war. Heute zeigte sie ihre wahre Persönlichkeit ohne die Maske der Reserviertheit.
    Nach einer Weile nickte Godfrey ihm zu, erhob sich und sprach wieder englisch. "Es war mir eine großes Vergnügen, den Klang dieser klassischen Sprache wieder einmal

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