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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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wieder Interesse an Euch zeigt." Adelaide lachte wieder. "Euer Gemahl …"
    "Hat sich bedauerlicherweise verspätet und bittet seine geliebte Gemahlin um Verzeihung."
    Orrick war von hinten an Marguerite herangetreten, nahm ihre Hand und drückte einen innigen Kuss darauf, während er Adelaide nicht gerade höflich abdrängte. Marguerite schaute verdutzt, traute ihren Augen nicht und glaubte beinahe, Opfer einer Sinnestäuschung zu sein.
    "Orrick?"
    "Ja, Liebste. Ich bitte um Vergebung für meine unpünktliche Ankunft und für viele andere Dinge, aber dafür ist nachher genügend Zeit. Komm, wir wollen unsere Plätze einnehmen. Dann kannst du mir von den Einweihungsfeierlichkeiten erzählen."
    Er schlang seine Finger in die ihren und setzte sich in Bewegung. Sie aber blieb stehen.
    "Wir sollten jetzt miteinander reden, Orrick. Meine Gemächer liegen in diesem Flügel. Lass uns dorthin gehen, wir haben einiges zu klären."
    Nun, da er sich doch noch entschlossen hatte, dem Befehl des Königs Folge zu leisten, wollte sie die Differenzen zwischen ihnen ausräumen, bevor neue Probleme auftauchten. Im Grunde ihres Herzens wäre sie mit ihm liebend gern umgehend nach Silloth zurückgegangen.
    "Es sind zu viele Leute unterwegs, und die Wände im Königspalast haben Ohren. Zu einer Aussprache ist später noch Zeit." Vergnügt hob er ihre Hand an seine Lippen und drückte einen Kuss darauf. "Gehen wir!" Er zog sie mit sich. "Lass uns das Festmahl genießen und dem, was auf uns zukommt, gemeinsam entgegensehen."
    Langsam folgte sie Orrick in den riesigen Prunksaal, wo sie von einem Protokollführer empfangen wurden, der die Sitzordnung der Gäste bei einem großen Bankett wie diesem beaufsichtigte.
    "Mylady, für Euch ist ein Platz an der Tafel Seiner Majestät reserviert", sagte er und wies zur Empore an der Stirnseite des festlich geschmückten Saales.
    Sie zögerte, da der Diener Orrick nicht erwähnte. "Wo ist der Platz meines Gemahls?"
    Der Saalmeister wechselte ein paar leise Worte mit einem zweiten, der herbeigeeilt war. Beide wirkten ratlos. Schließlich erklärte der zweite: "Mylord, bedauerlicherweise wurden wir von Eurer Teilnahme nicht unterrichtet. Aber es lässt sich gewiss ein Platz an einer anderen Tafel für Euch finden."
    "Das kann ich nicht akzeptieren", entrüstete Marguerite sich. "Lord Orrick of Silloth ist einer der bedeutendsten Vasallen des Königs im Norden und verdient, mit größtem Respekt behandelt zu werden. Wenn er nicht an der Tafel des Herrschers sitzt, lehne auch ich es ab. Ob Seine Majestät darüber erfreut ist …" Sie ließ die versteckte Drohung unausgesprochen.
    Männer wie diese – und das traf auf die meisten männlichen Wesen zu – waren im Umgang mit einer empörten Frau hilflos. Um ihrem Unmut noch größeren Nachdruck zu verleihen, stampfte Marguerite mit dem Fuß auf und stieß einen entnervten Seufzer aus. Erschrocken über den Temperamentsausbruch der Lady, eilte der erste Protokollführer nach vorne zum Podium, rief unterwegs zwei Saaldiener zu sich und redete hitzig auf sie ein. Orrick trug eine gelassene, leicht belustigte Miene zur Schau, und Marguerite konnte nur ahnen, was in ihm vorging.
    "Du hast den beiden einen tüchtigen Schrecken eingejagt, Mylady. Sie wissen nicht, wie sie mit einer wütenden Marguerite d'Alençon umzugehen haben."
    "Offenbar haben sich Gerüchte über deren aufbrausende Art herumgesprochen."
    Orrick lachte, vermutlich entsann er sich ihrer Jähzornsanfälle während der ersten Wochen in Silloth. Marguerite aber war nicht wohl in ihrer Haut, sie fürchtete, ihr Spiel zu weit getrieben zu haben und den König damit zu erzürnen. Ein wütender Henry wäre ein unzugänglicher Gesprächspartner.
    "Wie würdest du die Situation meistern, Orrick?", fragte sie und beobachtete ein wenig bang, wie die Lakaien sich an der königlichen Tafel zu schaffen machten, eilig Stühle rückten und ein weiteres Gedeck auflegten.
    "Ich glaube beinahe, Gavins Methoden bewähren sich besser als die meinen." Sie sah ihn mit fragend hochgezogenen Brauen an, und er fuhr fort: "Gavin ist der Meinung, man müsse Frauen entweder im Bett oder mit dem Stock gefügig machen."
    "Wie bitte? Du unterstützt solche Methoden?", erwiderte sie fassungslos.
    "Zugegeben, wir haben wohl dem Bier etwas zu sehr zugesprochen, während wir über den richtigen Umgang mit dem weiblichen Geschlecht debattierten, wobei es vorwiegend um dich ging."
    "Ich kann es kaum erwarten, mehr darüber zu

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