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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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eine Frage stellen, als sich die Wohnungstür öffnete. Als Mace sah, wer das war, wusste sie, warum ihr Tylers Gesicht so bekannt vorgekommen war.
    »Was zum Teufel machst du denn hier, Nutte!«, schrie der Mann an der Tür.
    Darren Rogers alias Razor, der Kerl, den Mace mit dem Pfefferspray eingesprüht hatte, stand in der Tür. Einen Augenblick später hatte sie die schrottreife Halbautomatik im Gesicht.

Kapitel 59
    W as zum Teufel soll das, Darren?«, rief Alisha und sprang auf. Darren deutete auf Mace. »Das ist die Nutte, die mir letzte Nacht die Scheiße in die Augen gesprüht hat. Ich habe dir doch von ihr erzählt.«
    »Wir wollen doch fair bleiben«, sagte Mace. »Ich hätte das nicht getan, wenn du mir vorher nicht die Knarre unter die Nase gehalten hättest.«
    Alisha starrte Darren an. »Hast du das getan?«
    »Nein, verdammt. Die Nutte hat mir das Zeug einfach in die Fresse gesprüht, als ich über die Straße gegangen bin. Jetzt ist das erste Mal, dass ich ihr die Knarre unter die Nase halte.«
    Mace drehte sich zu Alisha um. »Er trägt auch noch einen 22er Revolver am linken Knöchel. Und auf der Straße nennt man ihn Razor – weil er einen so scharfen Verstand hat, hat er mir gesagt.«
    Alisha stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Darren an. »Woher soll sie all das wissen, wenn du nur an ihr vorbeigegangen bist?«
    Frustriert verzog Darren das Gesicht. »Wie zum Teufel hätte ich denn wissen sollen ...?«
    Mace drehte sich zu Alisha um. »Ist das dein Bruder?«
    »Hey! Jetzt wird mit mir geredet«, schnappte Darren.
    »Okay. Bist du ihr Bruder?«
    »Ja. Und?«
    »Weshalb warst du im Knast?«
    »Wer hat dir erzählt, dass ich im Knast war?« Darren schaute seine Schwester finster an.
    »Darren«, sagte Alisha, »steck die Waffe weg, bevor noch jemand verletzt wird. Schau dir nur mal Ty an. Er ist zu Tode erschreckt.«
    Da man ihn die letzten paar Minuten nicht beachtet hatte, war Tyler in eine Ecke gekrabbelt, und nun rannen ihm Tränen über die Pausbäckchen. Wie einen Schild hielt er seine Astronautenfigur vor sich. Darrens feindseliger Gesichtsausdruck war sofort wie weggeblasen. »Ach, zum Teufel ... Ty, es tut mir leid, kleiner Mann.« Er steckte die Waffe in die Jackentasche, lief zu dem Kind und hob es hoch. Dann drückte er sich Tyler an die Wange und redete leise auf den kleinen Jungen ein.
    »Er schreit ja gar nicht«, bemerkte Roy verwundert.
    Alisha wollte etwas darauf erwidern, doch Darren kam ihr zuvor. »Er schreit nicht, weil er nicht sprechen kann. Er bekommt keinen Ton heraus. Nichts.«
    Mace schaute Alisha an. »Hast du ihn mal untersuchen lassen?«
    Alisha traten die Tränen in die Augen. »Er spricht nicht, weil ich Drogen genommen habe. Damals wusste ich nicht, dass ich schwanger war. Die Ärzte haben gesagt, wegen der Drogen sei etwas in Tys Kopf durcheinandergeraten.«
    »Das tut mir leid«, sagte Mace.
    Alisha rieb sich die Augen. »Ich bin ja selbst schuld, dass ich schwanger geworden bin.«
    »Du bist vergewaltigt worden, Alisha«, schnappte Darren. »Du hast an gar nichts Schuld.«
    »Vergewaltigt? Haben sie den Täter gefasst?«, fragte Roy.
    Darren schaute zu seiner Schwester und wandte sich dann angewidert ab.
    »Alisha«, sagte Mace, »hast du die Vergewaltigung angezeigt?«
    Alisha schüttelte den Kopf.
    »Warum nicht?«
    Es war Darren, der darauf antwortete. »Weil der Kerl, der sie vergewaltigt hat, Psycho genannt wird. Er hat die größte Gang hier in der Gegend. Wenn man ihn bei den Cops verpfeift, ist man tot. Deshalb!«
    Mace lehnte sich zurück. »Ich kenne Psycho. Der Kerl ist schon seit fast zehn Jahren im Drogen- und Waffengeschäft. Das ist eine Ewigkeit in diesem Job. Man muss schon verdammt clever sein und noch viel gefährlicher, wenn man so lange überleben will.«
    »Aber die Polizei kann dich beschützen«, sagte Roy. Er schaute zu Mace. »Das kann sie doch, oder?«
    Darren lachte. »Ja, klar. Sicher kann sie das. Als die Cops hier das letzte Mal jemanden ›beschützt‹ haben, trieb sein Kopf in einem Müllsack im Anacostia, und er hatte eine Socke im Mund. Den Rest von ihm hat man nie gefunden. Toller Schutz, nicht wahr?«
    Darren setzte Tyler wieder auf den Boden. »Willst du mir jetzt sagen, was zum Teufel du hier machst?«, wandte er sich an Mace.
    »Was hältst du von einer Chance, hier rauszukommen?«, erwiderte sie.
    »Hier raus? Wie?«
    »Ich arbeite bei einem Projekt mit einem Professor aus Georgetown zusammen.«
    »Georgetown!

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